Neue Schließungswelle bei Postbank in München: Anwohner schlägt Alarm - Welche Filialen betroffen sind
Nächstes Jahr dicht
Neue Schließungswelle bei Postbank in München: Anwohner schlägt Alarm - Welche Filialen betroffen sind
Im Laufe des kommenden Jahres schließt unter anderem die Postbank-Filiale am Partnachplatz. Dann wird Anwohner Alto Sittler die Bank wohl wechseln – denn bis nach Solln oder in die Innenstadt fahren möchte er nicht.
Die Schließungswelle bei Postbank-Filialen in München rollt weiter - und der Unmut bei Kunden wird nicht geringer. Wie die Postbank reagiert:
München-Süd – Alto Sittler hat kein Online-Banking. Für Geld- aber auch Postangelegenheiten geht er in die Postbank-Filiale am Partnachplatz. „Ich schätze die kompetente persönliche Beratung der freundlichen Mitarbeiter dort sehr“, sagt der 72-Jährige. Doch damit ist bald Schluss: Denn sowohl die Filiale an der Partnachstraße 6 als auch die beiden nächstgelegenen am Harras und am Goetheplatz machen zu. „Zwischen der Innenstadt und Solln haben wir dann nichts mehr“, beschwert sich Sittler. „Das Bedarf eines Aufschreis ohne Ende!“
Alto Sittler
Bereits Ende vergangenen Jahres kündigte die Postbank an, ihr Filialnetz bundesweit um fast die Hälfte zu reduzieren – von knapp 550 auf 300. Dafür sollen „insgesamt elf Regionale Center für die Beratung per Video und Telefon aufgebaut“ werden, so Sprecher Hartmut Schlegel. Die Maßnahmen würden sich über einen Zeitraum von etwa zwei Jahren erstrecken. Man prüfe laufend das Vertriebsnetz und setze auf fortschreitende Digitalisierung. So wolle man sich mittelfristig zu einer „Mobile-First“-Bank entwickeln. Welche Standorte wann betroffen sind, rückt die Postbank allerdings nicht raus. Man informiere „wie gewohnt, wenn ein Termin für die jeweilige Maßnahme bekannt ist und weitere Details feststehen“.
Postbank zeigt Alternativen für Kunden auf
Zu den drei konkret angesprochenen Filialen erklärt Schlegel dann aber doch auf Hallo-Nachfrage, dass diese im Laufe des Jahres 2025 geschlossen werden. Die Mitarbeitenden würden nicht entlassen, sondern beispielsweise in andere Filialen versetzt. Auch käme „eine Reihe von Instrumenten zum Einsatz, wie etwa Altersteilzeit oder Abfindungen“.
Alternativen für die Kunden gebe es laut Schlegel folgende: Die Postbank gehört zusammen mit der Deutschen Bank, der Commerzbank und der HypoVereinsbank zur Cash Group. Damit stünden den Kunden alle Geldautomaten der Cash-Group-Banken inklusive dem Bargeldbezug an den Kassen von teilnehmenden Shell-Tankstellen kostenlos zur Verfügung, so Schlegel. Auch gebe es Einzelhändler, die den sogenannten Cash-Back-Bargeldservice anbieten.
Hier könne man sich beim bargeldlosen Einkauf kostenlos bis zu 200 Euro auszahlen lassen. Wer ein entsprechendes Kontomodell hat, könne Überweisungsträger künftig auch mit einem Girobriefumschlag an die Kontoführung der Postbank schicken. Neben Online-Banking biete die Postbank auch ein kostenloses Telefon-Banking. „Dafür benötigt man kein Smartphone. Ein gewöhnliches Telefon genügt“, sagt Schlegel.
Alto Sittler hat sich auch an Sendling-Westparks Bezirksausschuss-Vorsitzenden Günter Keller (SPD) gewandt. Dieser will sich mit dem Referat für Arbeit und Wirtschaft in Verbindung setzen. „Denn wenn das so kommt, wäre das sehr schlecht fürs Viertel“, so Keller gegenüber Hallo.
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