Hillary Clinton über Donald Trump vor TV-Duell gegen Joe Biden: »Unsinn«, »Geschwätz«
In den USA steht die TV-Debatte von Donald Trump und Joe Biden kurz bevor. Hillary Clinton weiß aus eigener Erfahrung, wie sich das anfühlt – und zieht nun gegen ihren früheren Kontrahenten vom Leder.
Hillary Clinton über Donald Trump vor TV-Duell gegen Joe Biden: »Unsinn«, »Geschwätz«
Dreimal traf Hillary Clinton für TV-Duelle auf ihren Kontrahenten Donald Trump. Das war 2016, als sie für die US-Demokraten ins Weiße Haus wollte und er für die Republikaner. Clintons Erinnerungen an diese Aufeinandertreffen sind offenbar alles andere als positiv. »Ich weiß, unter welch unerträglichem Druck man steht, wenn man die Bühne betritt, und dass es fast unmöglich ist, sich auf den Inhalt zu konzentrieren, wenn Herr Trump dabei ist.« So beschreibt es die frühere US-Präsidentschaftskandidatin in einem aktuellen Beitrag für die »New York Times«.
DER SPIEGEL fasst die wichtigsten News des Tages für Sie zusammen: Was heute wirklich wichtig war - und was es bedeutet. Ihr tägliches Newsletter-Update um 18 Uhr. Jetzt kostenfrei abonnieren.
Bei den drei TV-Debatten damals habe Trump eine ganze Welle an »Unterbrechungen, Beleidigungen und Lügen losgelassen«, heißt es darin weiter. Die Moderatoren seien überfordert gewesen. »Es ist Zeitverschwendung, zu versuchen, die Argumente von Herrn Trump wie in einer normalen Debatte zu widerlegen. Es ist fast unmöglich zu erkennen, was seine Argumente überhaupt sind.«
Trump neige dazu, zu unterbrechen und zu schikanieren, um dominant zu erscheinen und zu versuchen, seinen Gegner aus dem Konzept zu bringen, schreibt Clinton. In ihrem Fall sei er sogar auf der Bühne um sie herumgeschlichen. Trump hatte sich während einer Debatte gegen Clinton im Oktober 2016 zeitweise hinter seiner deutlich kleineren Konkurrentin aufgebaut und ihr während ihrer Wortbeiträge im Nacken gestanden. Trumps Verhalten sorgte damals für Kritik und einigen Spott.
Clinton schreibt nun in ihrem Gastbeitrag über Trumps Debatten-Stil: »Er fängt mit Unsinn an und verfällt dann ins Geschwätz. Das ist in den Jahren seit unseren Debatten nur noch schlimmer geworden.«
Der Zeitpunkt von Clintons Gastbeitrag ist nicht zufällig gewählt: In der deutschen Nacht zu Freitag wird Trump erstmals im laufenden Präsidentschaftswahlkampf in einer TV-Debatte auf seinen demokratischen Kontrahenten treffen, US-Präsident Joe Biden. Die beiden hatten bereits im Wahljahr 2020 gemeinsam auf einer Fernsehbühne gestanden. Damals war Trump der Amtsinhaber und Biden der Herausforderer – diesmal sind die Rollen vertauscht.
Clinton kommt in ihrem Gastbeitrag auch darauf zu sprechen, dass sie selbst im Jahr 2008 in einem Duell gegen Joe Biden angetreten sei. Damals ging es um das parteiinterne Nominierungsverfahren der Demokraten. Für die nun anstehende TV-Debatte Trump vs. Biden gibt Clinton den Zuschauerinnen und Zuschauern drei Ratschläge.
Sie sollten erstens darauf achten, wie die beiden Kandidaten über Menschen sprechen, nicht nur über Politik. Außerdem solle man versuchen, das Theater zu durchschauen und sich auf die wichtigen Themen zu konzentrieren. Und drittens: »Wenn Sie diese beiden Männer nebeneinander sehen, denken Sie daran, um welche Entscheidung es bei dieser Wahl wirklich geht: um die zwischen Chaos und Kompetenz.«