Hoffnung nach Biden-Fiasko: Wieso es gut ist, dass der Präsident komplett versagt hat

hoffnung nach biden-fiasko: wieso es gut ist, dass der präsident komplett versagt hat

Die schweren Defizite des greisen Präsidenten traten im Fernsehduell so klar zutage, dass niemand sie mehr leugnen kann.

Joe Bidens desaströser Auftritt beim Fernsehduell ist ein Befreiungsschlag für die Demokraten. Jeder, der die Auftritte des amerikanischen Präsidenten in den letzten Monaten, ja, in den letzten zwei Jahren verfolgt hat, weiß, wie gebrechlich und verwirrt er ist. Von seinen Stürzen bei Abschlussfeiern und auf der Air-Force-One-Gangway, von seinen Aussetzern bei Pressekonferenzen und seiner Orientierungslosigkeit. Joe Biden ist nicht nur ein alter Mann, er ist ein Greis. Und er hat ausweislich der Umfragen keine Chance gegen Donald Trump. In allen entscheidenden Swing-States führt der Republikaner. Doch seit der gestrigen Fernsehdebatte ist es auch für Unterstützer nicht mehr zu leugnen. Der Kaiser ist nackt und auch der Hofstaat darf das jetzt sagen.

Zum ersten Mal seit vier Jahren war Biden für die ganze Nation live anderthalb Stunden bei kritischen Fragen und echter Diskussion zu beobachten. Wie fragil er ist, zeigte sich nicht nur bei seinen verirrten Wortkaskaden oder als er beispielsweise erzählte, man habe die „Gesundheitsversorgung besiegt“ („we beat Medicare“). Daraufhin musste Trump nur sagen, er habe nicht verstanden, was Biden meint – und Biden selbst hätte es wahrscheinlich auch nicht verstanden. Auch Zahlen, die Biden in den Raum warf, stellten sich in einem Faktencheck von CNN später als falsch heraus. Nicht nur die Zuschauer, die Trump mit 65 Prozent zum eindeutigen Sieger der Debatte kürten, auch Kommentatoren des berüchtigt linken Senders CNN fällten ein vernichtendes Urteil. Und nun kommen Parteifreunde Bidens aus der Deckung und nennen seine Performance wahlweise ein „Zugunglück“ oder „Desaster“.

„To add insult to injury“, wie es in einem amerikanischen Sprichwort heißt, also dem Schaden die Schmach hinzuzufügen, dafür sorgte Joe Bidens Ehefrau Jill später, als sie ihren gebrechlichen Gatten nach der Debatte nicht nur die Stufen vom Podium herunterführen musste, sondern ihn auch noch öffentlich dazu beglückwünschte, alle Fragen beantwortet zu haben.

Auch wenn in Deutschland Medien, beispielsweise der öffentlich-rechtliche Rundfunk, versuchen, Bidens offensichtliche, zigfach dokumentierte Schwäche als Verschwörungstheorie abzutun, wissen nüchterne Strategen der Demokraten, die ihn auch ohne Kameras erleben, wie schlecht es um den Mann steht. Doch bis jetzt konnten sie ihn nicht zum Verzicht bewegen. Zwar kann man nicht genau sagen, wie sich der Zustand des 81 Jahre alten Präsidenten in den nächsten Monaten entwickeln wird, aber die Richtung, in die sich seine körperliche und geistige Verfassung bewegt, ist eindeutig: Biden baut ab. Um das zu sehen, muss man nur Auftritte von ihm als Vizepräsidenten von Barack Obama ansehen. Das war ein anderer Mensch.

hoffnung nach biden-fiasko: wieso es gut ist, dass der präsident komplett versagt hat

First Lady Jill Biden hilft ihrem Mann Joe nach dem Duell die Stufen hinunter.

Doch bisher weigern sich der Präsident und seine Familie, diese Tatsache anzuerkennen. Mit der Begründung, er habe Donald Trump ja schon einmal geschlagen und das könne sonst niemand, steuerte er unbeirrt auf die nächste Kandidatur zu. Kein Demokrat wollte sich einem amtierenden Präsidenten der eigenen Partei in den Weg stellen. Am Ende hätte man dem Königsmörder, ob erfolgreich oder nicht, bei einer Niederlage im November die Schuld gegeben.

So paradox es klingen mag: Der gestrige Abend war das Beste, was den Demokraten seit langem passiert ist. Die Partei, die von den massenhaften, illegalen Grenzübertritten im Süden und Gewalttaten von Migranten, der hohen Inflation und internen Konflikten ob der Israelpolitik geplagt ist, kann wieder Hoffnung schöpfen. Und das war so geplant.

Zwar sind Fernsehduelle zwischen den Kandidaten der beiden Parteien seit den 60er Jahren unverzichtbarer Teil des Wahlkampfs, doch eines war in diesem Jahr anders als jemals zuvor. Noch nie in der Geschichte der Presidential Debates haben sie vor dem Parteitag stattgefunden, auf dem der Kandidat offiziell gekürt wird. Das aber hat das Biden-Team so arrangiert. Sie haben den Termin vorverlegt.

Hätte Biden erst nach dem Parteitag vom 19. bis 22. August in der heißen Wahlkampfphase mit Trump debattiert und wäre dann kollabiert, wäre es zu spät gewesen. Jetzt gibt es immer noch die Möglichkeit, den Kandidaten offiziell auszutauschen. Die erste Debatte von gestern, die auf manche wie ein Auftakt für die heiße Phase des Wahlkampfs wirken konnte, war eigentlich Bidens Endspiel – und er hat verloren. Im Gespräch als Alternative ist jetzt der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, ein aalglatter Profi.

All das sind schlechte Nachrichten für Donald Trump. Mit Biden als Kandidaten hätte er in den nächsten Monaten eine schütterne Strohpuppe als Gegenüber gehabt. Er hätte ihn vor sich her scheuchen können. Die enormen Belastungen eines amerikanischen Präsidentschaftswahlkampfes mit täglichen Auftritten in verschiedenen Staaten über Monate täten ihr Übriges. Die Demokraten haben nun die Chance, einen höchstwahrscheinlichen Sieg Trumps durch einen Überraschungskandidaten noch abzuwenden. Und Amerika kann zeigen, dass sein System nicht verkalkt und zu Erneuerung fähig ist.

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