„Tag der Rechenschaft“: Trump-Vertrauter veröffentlicht Namen auf „Rache-Liste“
Im Falle eines Wahlsieges
„Tag der Rechenschaft“: Trump-Vertrauter veröffentlicht Namen auf „Rache-Liste“
Donald Trump will nach einem Wahlsieg gegen Justizbeamte vorgehen. Ein alter Verbündeter nannte die ersten Namen auf Trumps „Rache-Liste“.
Detroit – Nach Donald Trumps Verurteilung im Schweigegeldprozess und vor den anstehenden Präsidentschaftswahlen im November, heizt sich die Stimmung in den USA weiter auf. Im Zentrum steht Trumps langjähriger Verbündeter, Steve Bannon, der einen „Tag der Rechenschaft“ ankündigte – und die Namen auf einer Rache-Liste des ehemaligen US-Präsidenten veröffentlichte.
„Tag der Rechenschaft“: Trump-Vertrauter nennt Namen auf „Rache-Liste“
Ermittlungen und strafrechtliche Verfolgung für alle, die gegen Trump und seine politischen Verbündeten ermittelt haben – davon sprach Bannon vor einer Menschenmenge bei der „People’s Convention“ von Turning Point Action am Samstag (15. Juni). Dabei nannte er die Namen derer, die nach Trumps Amtseinführung mit Konsequenzen zu rechnen hätten. Bannon ging dabei bereits von einem Wahlsieg des Ex-Präsidenten aus.
Gegen wen als erstes Anklage erhoben werden sollte, sei klar: „Wir sind hinter Lisa Monaco, Merrick Garland und den hochrangigen Mitgliedern des DOJ her, die Präsident Trump anklagen“, sagte Bannon laut The New Republic vor der Menge. Dabei handelt es sich um die stellvertretende Generalstaatsanwältin Lisa Monaco und den Justizminister Merrick Garland. Auch andere Vertreterinnen und Vertreter sollten demnach mit Folgen rechnen. Im Weiteren nannte Bannon auch Sonderermittler Jack Smith.
Donald Trump
Nach Trump-Urteil: Ex-Präsident kündigt Rache an – auch an Joe Biden
„Das hat nichts mit Vergeltung zu tun. Es hat nichts mit Rache zu tun. Denn Vergeltung und Rache spielen in einer anderen Größenordnung. Dies hat mit Gerechtigkeit zu tun“, führte Bannon weiter aus. Der 70-Jährige bezog sich damit auf die jüngsten Äußerungen Trumps, der „Vergeltung“ schwor.
In einem Interview mit Fox-News-Moderator Sean Hannity sagte der Ex-Präsident: „Wenn diese Wahl vorbei ist, hätte ich aufgrund dessen, was sie (Justiz und Demokraten) getan haben, jedes Recht, sie anzugreifen, und es wäre einfach, weil es Joe Biden ist.“ Später sprach Trump in einem weiteren Interview von Rache: „Nun, das braucht Zeit. Das kann ich sagen“, sagte Trump im Gespräch mit dem Psychologen Phil McGraw, bekannt als Dr. Phil. „Und manchmal kann Rache gerechtfertigt sein, Phil, das muss ich ehrlich sagen. Wissen Sie, manchmal ist sie es.“
„Lasse mich nicht einschüchtern“: Justizminister von Trump-Ankündigung unbeeindruckt
Trumps Rache-Fantasien sind ein „großes Problem“, sagte McGraw gegenüber CNN. Trotzdem zeigt sich Justizminister Merrick Garland entschieden: „Ich werde mich nicht einschüchtern lassen, und das Justizministerium wird sich nicht einschüchtern lassen“, sagte er laut RND vor einem Kongressausschuss. „Wir werden unsere Arbeit frei von politischer Einflussnahme fortsetzen, und wir werden nicht davor zurückschrecken, die Demokratie zu verteidigen.“
Andere zeigten wiederum eine erschrockene Reaktion auf die offenen Rache-Parolen aus dem Trump-Lager. „Die Karriereleiter im Justizministerium, die Leute, die Tag für Tag ihre Arbeit machen und sich der Verfassung verpflichtet fühlen, diese Leute sind kein legitimes Ziel für Vergeltungsmaßnahmen“, sagte die ehemalige US-Staatsanwältin Joyce Vance gegenüber MSNBC. „Das ist die Vergeltung dafür, dass Donald Trump zur Rechenschaft gezogen wird.“ (hk)