Archäologen lösen Rätsel um das Stonehenge der Meere

archäologen lösen rätsel um das stonehenge der meere

Eichenstämme von „Seahenge“ im British Museum. Viele Einwohner der Grafschaft Norfolk stellten sich 1998 gegen die Pläne, „Seahenge“ auszugraben. Die Stätte sollte in ihrem Naturzustand belassen werden. Doch die Behörden hatten wohl keine Wahl. Im nächsten Sturm hätte das Meer „Seahenge“ mit sich reißen können.

Im Frühling 1998 stieß ein Hobby-Archäologe im seichten Wasser des Holme-Strands in England auf einen merkwürdigen, umgedrehten Baumstumpf. Weil er bereits in der Nähe der Stelle den Kopf einer Bronzeaxt gefunden hatte, wurde er bei der ungewöhnlichen Lage des Baums stutzig und meldete den Fund den Behörden. In den folgenden Monaten legte Welle für Welle einen mysteriösen Kreis um den zentralen Baumstumpf frei. Seitdem beschäftigt Forscher das Rätsel von „Seahenge“.

„Seahenge“, namentlich angelehnt an den größeren Steinkreis „Stonehenge“, soll vor 4000 Jahren errichtet worden sein und besteht neben dem großen Eichenstumpf aus 55 kleinen, gespaltenen Eichenstämmen. Eine Torfschicht hatte die Anlage bedeckt und so über die Jahrtausende konserviert. Erst schwere Winterstürme in der Bucht „The Wash“ in der Grafschaft Norfolk in Großbritannien legten „Seahenge“ wieder frei.

Besonders kontrovers damals: Die Behörden ließen „Seahenge“ gegen den Widerstand vieler Einheimischer ausgraben und in einem Museum ausstellen.

Doch warum bauten die frühen Bewohner Britanniens die Stätte „Holme I“, wie das Bauwerk offiziell heißt, überhaupt? Darüber wird seit dessen Entdeckung eine erbitterte Debatte geführt. Dazu schlägt ein Experte nun eine neue, vielversprechende Interpretation vor, die bis in die Gegenwart reicht.

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„Seahenge“: Legten Menschen ihre Toten für aasfressende Vögel in die Mtte des Kreises?

Wurden mit Stätten wie „Seahenge“ Orte gekennzeichnet, an denen Menschen gestorben waren? Oder war es gar eine für die Himmelsbestattung errichtete Stätte? Denkbar wäre, dass Menschen in der Bronzezeit ihre Toten ins Innere des Kreises legten, wo aasfressende Vögel die Überreste mit der Zeit vernichteten.

David Nance von der Universität Aberdeen schlägt nun eine andere Interpretation vor. Seiner Ansicht nach war der Grund dafür, „Seahenge“ zu bauen, einer, den auch der moderne Mensch kennt: der Klimawandel.

In der Zeitschrift „GeoJournal“ erläutert der Wissenschaftler, dass es vor rund 4000 Jahre eine Kälteperiode gegeben habe. Er geht deshalb aus, dass es sich bei dem Kreis um einen rituellen Ort handelt, an dem um eine Rückkehr des Sommers gebeten wurde.

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Bronzezeitlicher Klimawandel trieb die Menschen zum Bau von „Seahenge“

„Wir wissen, dass die Zeit, in der die Monumente vor 4000 Jahren errichtet wurden, eine längere Periode mit niedrigen Temperaturen, strengen Wintern und späten Frühlingsperioden war“, so Nance. Es sei daher sehr wahrscheinlich, dass „Seahenge“ in der Absicht errichtet wurde, die für die damaligen Menschen bedrohlichen Klimaverhältnisse zu ändern.

Als Beleg verweist der Wissenschaftler auf die Ausrichtung von „Seahenge“, das in genau die Richtung zeigt, in der zur Sommersonnenwende die Sonne aufgeht. Seine Theorie: Der Kreis soll das Winterquartier eines Kuckucks imitieren. Dieser stand zur Zeit, in der das Bauwerk errichtet wurde, symbolisch für den Sommer. Rund um die Sommersonnenwende hörte er auf zu singen und kehrte, so der Aberglaube, in die Anderswelt zurück. Mutmaßlich imitierte man mit dem umgedrehten Eichenstumpf in der Mitte von „Seahenge“ die Anderswelt und wollte den Vogel und damit den Sommer so dazu bringen, länger zu bleiben.

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