Waldschmidt, Cozza und Co.: Es müssen Lösungen her
Es gibt viel zu tun beim VfL Wolfsburg. Der Kader soll ein neues Gesicht erhalten - und parallel verkleinert werden. Die zurückkehrenden Leihspieler haben keine Perspektive. Es müssen Lösungen her.
Leihspieler: Nicolas Cozza (links) kehrt aus Nantes, Luca Waldschmidt aus Köln zurück nach Wolfsburg - ohne echte Perspektive.
Verschärfte FIFA-Regularien sorgen für Probleme bei den Leihgeschäften
Der VfL Wolfsburg will in diesem Sommer seinen 26-Mann-Kader verkleinern und hat dabei ein Problem: Rein formal kehren erst einmal mit Luca Waldschmidt (Köln), Bartol Franjic (Darmstadt), Nicolas Cozza (Nantes), Bartosz Bialek (Eupen), Lukas Ambros (Freiburg II), Philipp Schulze (Halle) und Felix Lange (Rödinghausen) sieben Leihspieler zurück. Eine unmittelbare Zukunft hat beim VfL jedoch keiner von ihnen, deswegen wird intensiv an Lösungen gearbeitet.
Interesse an Schulze und Cozza
Leichter fällt das bei den Spielern, die einen Markt haben. Keeper Schulze, der im Winter nach Halle gewechselt war, sammelte in der Rückserie die erhoffte Spielpraxis und kam 14-mal in der 3. Liga zum Einsatz. Von dort gibt es reichlich Interesse, der SC Verl befindet sich in guter Position im Werben um den 21-Jährigen. Und auch Linksverteidiger Cozza konnte die Leihe zum FC Nantes für sich nutzen, absolvierte 13 Spiele in der Ligue 1 - der Tabellen-14. soll Interesse an einer Weiterverpflichtung des Franzosen haben, der sich vorerst aus Nantes verabschiedet hat.
Weniger gut liefen die anderen Leihen. Offensivmann Waldschmidt, in Wolfsburg noch bis 2025 unter Vertrag, stieg mit dem 1. FC Köln ab. Die Rheinländer haben zwar eine Kaufoption, Waldschmidt soll jedoch nicht erpicht darauf sein, künftig in der 2. Liga zu spielen. Mittelfeldmann Franjic, Vertrag gar bis 2027, konnte sich bei Absteiger Darmstadt nicht durchsetzen, kehrt erst einmal zurück. In der Hoffnung, den eingebrochenen Marktwert des Kroaten, der 2022 für sechs Millionen Euro von Dinamo Zagreb gekommen war, noch einmal aufzupeppen, könnte eine erneute Leihe die Lösung sein.
Bialek feiert persönliches Happy End
Stürmer Bialek hat zumindest ein persönliches Happy End gefeiert beim belgischen Absteiger Eupen, wo er nach seinem Kreuzbandriss zum Saisonende noch mal zum Einsatz kam und auch traf. Jedoch: In Wolfsburg hat der Pole keine Aussicht auf Einsätze. Das gilt auch für den Tschechen Ambros, der 29 Drittligaspiele für Absteiger SC Freiburg II absolvierte. Zumal der geplante Pressingfußball von Trainer Ralph Hasenhüttl nicht wirklich zu dem 19-Jährigen passt. Auch er kann gehen. Keine Rolle in den Planungen spielt zudem Innenverteidiger Lange, der bei Regionalligist Rödinghausen nur sechsmal zum Einsatz kam.
Verschärfte Regularien ab dem 1. Juli
Eine Lösung wäre es, in einigen Fällen mit erneuten Leihgeschäften zu agieren. Jedoch gibt es da einen Haken: Die Anzahl der Spieler, die ein Klub verleihen darf, ist begrenzt. Waren es bislang acht Akteure, die per Leihgeschäft transferiert werden durften, so sind es durch die verschärften FIFA-Regularien ab dem 1. Juli nur noch sechs. Spieler bis 21 Jahre und Spieler, die ein Klub selbst ausgebildet hat, fallen nicht unter diese Vorgabe. Und da der VfL seinen 26-Mann-Kader verkleinern will, werden auch da Leihgeschäfte vonnöten sein. Die VfL-Entscheider müssen also genau abwägen bei der Frage, wer in diesem Sommer verliehen und wer verkauft werden soll.