Knapp fünf Tonnen CO2 pro Einwohner: Haars aktuelle Schadstoffbilanz - und was dahinter steckt
Die Details
Knapp fünf Tonnen CO2 pro Einwohner: Haars aktuelle Schadstoffbilanz - und was dahinter steckt
Der Freiflächensolarpark im Haarer Gemeindeteil Salmdorf.
Die Gemeinde Haar hat ihre aktuelle Schadstoffbilanz vorgestellt und kann durchaus Positives berichten. Was das für die Zukunft bedeutet...
Haar – In Haar sind im vergangenen Jahr umgerechnet 4,6 Tonnen CO2 pro Einwohner entstanden. Das hat Uwe Dankert, Physiker und Leiter eines Energie-Beratungsunternehmens, in der jüngsten Gemeinderatssitzung verkündet. Die Gemeinde lässt alle zwei Jahre eine CO2-Bilanz erstellen und hatte Dankert damit beauftragt.
Mit den 4,6 Tonnen ist der CO2-Ausstoß im Vergleich zu den vorherigen Jahren gesunken. Das liege laut Dankert vor allem daran, dass auch der Wärmeverbrauch in der Gemeinde gesunken sei. Viele Bürger hätten aufgrund der hohen Preise offensichtlich darauf geachtet, Energie einzusparen und zum Beispiel weniger Erdgas zum Heizen benötigt. Eine weitere Ursache sei, dass mit der Firma MSD ein Energie-Großverbraucher seit 2021 nicht mehr in Haar sei.
Wenigstens einen positiven Effekt habe der Weggang von MSD also für die Gemeinde, sagte Bürgermeister Andreas Bukowski, auch wenn man auf diesen positiven Effekt dann doch lieber verzichtet hätte. Durch den Wegzug von MSD sei der Haarer CO2-Ausstoß Schätzungen zufolge um etwa sieben Prozent gesunken, sagte Dankert.
Photovoltaik als wichtiger Baustein für Gemeinde
Aber auch Gemeinderat Peter Siemsen (FDP) unterstützte den Bürgermeister darin, dass dies nicht heißen könne, dass Haar sich künftig deindustrialisieren solle. Im Gegenteil. Ein wichtiger Baustein, auf den Haar bei der Energiewende setzt, sind Photovoltaikanlagen. Aktuell gebe es in Haar 603 Solaranlagen, davon seien 480 auf Dächern montiert, sagte Dankert. 122 seien sogenannte steckerfertige PV-Anlagen, also vorrangig Balkonkraftwerke. Und es gebe noch die Freiflächenanlage im Gemeindeteil Salmdorf. Insgesamt könne die Solarenergie damit bisher etwa sechs Prozent des lokalen Stromverbrauchs decken.
Deutschlandweit seien im vergangenen Jahr 56 Prozent des gesamten Energieverbrauchs aus erneuerbaren Energien gekommen. Damit sei man laut Dankert auf einem guten Weg. Das 1,5-Grad-Ziel bei der Erderwärmung habe man allerdings bereits deutlich gerissen. Nach Dankerts Vortrag beschloss der Gemeinderat, die CO2-Bilanz auch weiterhin alle zwei Jahre erstellen zu lassen. Kostenpunkt zuletzt: etwa 2000 Euro.
Mit dem Hallo München-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Hallo München“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten aus der Isar-Metropole informiert.