Jan Marsalek: Generalbundesanwalt ermittelt wegen Spionageverdacht
Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek ist nun auch ins Visier der deutschen Bundesanwaltschaft geraten. Der Vorwurf: Marsalek habe für Russland spioniert.
Jan Marsalek: Generalbundesanwalt ermittelt wegen Spionageverdacht
Generalbundesanwalt Jens Rommel habe Ermittlungen gegen den Ex-Vorstand des kollabierten Finanzdienstleisters Wirecard eingeleitet, berichtet DER SPIEGEL am Freitag. Der flüchtige Jan Marsalek (44) werde der Spionage für Russland beschuldigt. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe und die Münchner Rechtsanwaltskanzlei, die Marsalek vertritt, lehnten Stellungnahmen ab.
Der bei München ansässige Dax-Konzern Wirecard war im Juni 2020 zusammengebrochen, als aufflog, dass auf Treuhandkonten in Asien 1,9 Milliarden Euro fehlten. Die Pleite ist einer der größten Finanzskandale der deutschen Nachkriegsgeschichte. Es laufen mehrere Straf- und Zivilverfahren gegen frühere Manager.
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Marsaleks Spur verliert sich in Weißrussland
Für das Asien-Geschäft des Konzerns war Marsalek verantwortlich, der als führender Kopf bei Wirecard galt. Seine Spur verlor sich in Belarus. Später wurde er Medienberichten zufolge in Russland vermutet. Die Staatsanwaltschaft München ermittelt wegen Betrugsverdachts auch gegen Marsalek und hat ihn international zur Fahndung ausgeschrieben.
Im Kontext mit Spionagevorwürfen war Marsaleks Name auch in Österreich und in Großbritannien genannt worden. Im Zusammenhang mit einem Spionageprozess gegen mehrere Bulgaren in Großbritannien, in dem Marsaleks Name fiel, hatte die Bundesanwaltschaft im September erklärt, sie stehe mit den britischen Behörden in Kontakt.