Bahn gibt Notausgangstür auf: Keine illegale Überquerung mehr möglich
Durchgang hat eine sehr lange Vorgeschichte
Bahn gibt Notausgangstür auf: Keine illegale Überquerung mehr möglich
Der Notausgang von den Gleisen heraus zum Uferweg ist seit einer Woche verschlossen, er wurde verbotener Weise dazu benutzt, von der Fußgängerbrücke auf direktem Weg über die Gleise zum Bahnhof zu gelangen.
Völlig überraschend hatte die Bahn vergangene Woche der Stadt Altena mitgeteilt, dass ein in der Vergangenheit für unverzichtbar gehaltener Notausgang von den Bahnhofsgleisen nach außen verschlossen wird. Die Stadt reagierte unverzüglich und ließ die Eingangstür in der Schallschutzwand mit drei Lego-Betonblöcken sichern.
Altena – Die Notausgangstür hat eine sehr lange Vorgeschichte. Sie ist nur dafür vorgesehen, dass Zugpassagiere bei einem Unglück die Gleise durch die Schallschutzwand ins Freie verlassen können. Bislang hatte es bei der Bahn immer geheißen, diese Notausgangstüren seien in bestimmten Abständen vorgeschrieben und könnten weder verlegt noch anders gestaltet werden.
Die Tür umgekehrt zu benutzen, war in der Vergangenheit zu einer Art Volkssport geworden. Von außen war die Tür nicht zu öffnen, das ließ sich aber leicht aufheben, in dem ein Stein oder ein Stück Pappe zwischen Rahmen und Tür geklemmt wurde. Damit war ein Fußgängerverkehr vom Markaner über die neue Fußgängerbrücke und unter Lebensgefahr über die Gleise weiter direkt zum Bahnhof möglich. Diese Problematik war allseits bekannt, bei der Stadt Altena ebenso wie bei der Bahn. Letztere hatte sogar mal eine Infoveranstaltung am Bahnhof Altena organisiert und auf die Gefahren beim Überqueren eines Gleises, dazu noch in einer leichten Kurvensituation, hingewiesen. Die einfachste Lösung, das Verschließen dieser Notausgangstür, war jedoch stets ausgeschlossen worden. Die Vorschriften erlaubten dies nicht.
Um von der Fußgängerbrücke ohne Umweg über die Fritz-Berg-Brücke direkt zum Bahnhof zu gelangen, soll eigentlich dieser zugewachsene Durchstich zu den Aufzügen geöffnet werden.
Warum jetzt auf einmal ein Umdenken bei der Bahn erfolgen konnte, ist nicht herauszubekommen. Einem Bahnsprecher war die ganze Problematik durchaus bekannt, auf Anfrage konnte er bislang keinen Grund für den Sinneswandel beim Unternehmen Bahn herausfinden. Eine Antwort stehe aber noch aus, versprach er.
Bei der Stadt wurde nicht lange gefackelt. Nach Absprache mit Bürgermeister Kober wurde im Auftrag von Bauabteilungsleiter Kisker die Tür sichtbar mit Betonsteinen verbarrikadiert. Hätte man nur einen Stein davorgelegt, hätte er als Stufe zum Überklettern der Schallschutzwand gedient. Die Bahn werde den Notausgang dauerhaft schließen, war mitgeteilt worden. Bei der Stadt wollte man darauf nicht warten und vermauerte den Eingang sofort.
Im Ausschuss für Stadtentwicklung war beschlossen worden, die Unterführung zu den Aufzügen vom Lennepark zu öffnen, damit es einen legalen Weg von der Fußgängerbrücke zum Bahnhof geben kann. Die Kosten dafür sind hoch, weil der Aushub teuer entsorgt werden muss. Die Rampe koste etwa 50 000 Euro, die Entsorgung des kontaminierten Aushubs etwa 70 000 Euro. Andreas Kisker hatte festgestellt, dass man auch nur einen provisorischen, unbeleuchteten und nicht barrierefreien Schotterweg zwischen Lennepark und Fußgängerbrücke anlegen könne.