Ausrufen, Knöllchen, Abschleppwagen
Parksünder im Freibad Wickede
Ausrufen, Knöllchen, Abschleppwagen
Enge Kiste: Parken am Freibad in dieser Woche
Gemeinde Wickede mahnt bei den Freibadbesuchern an, die Rettungswege freizuhalten
Wickede – Es hat alles seine zwei Seiten: Wickedes Freibad zieht seine Attraktivität nicht zuletzt aus seiner Lage an der Ruhr. Das allerdings geht zu Lasten der Parkplätze und führt im Zweifel sogar dazu, dass Autos abgeschleppt werden müssen. Das will auch das Rathaus nicht und appelliert deshalb: „Haltet die Rettungswege frei“.
Der Mittwoch dieser Woche war mit rund 1400 Besuchern der erste Härtetest in diesem Jahr. Die Straßen und Wege am Freibad rund um Zu- und Abfahrt waren eng beparkt. Der Ordnungsdienst der Gemeinde griff besonders problematische Fälle auf.
Insgesamt sieben mal wurden Fahrzeughalter über das Kennzeichen im Freibad ausgerufen – mit der Bitte, das Auto umzusetzen. Vier Halter folgten dem Aufruf, in drei Fällen meldete sich niemand – hier wurde ein Bußgeldverfahren eingeleitet.
Proberunden: Kommt der Bulli überall durch?
Dabei geht es dem Rathaus nicht darum, generell Knöllchen zu verteilen. Vielmehr will man sich auf tatsächlich behindernd abgeparkte Autos konzentrieren. „Wir werden Proberunden fahren“, erläuterte dazu am Donnerstag Fachbereichsleiter Ingo Regenhardt.
Nutzen werde man dazu den Bulli der Verwaltung, der mit seinen Ausmaßen in etwa dem Rettungswagen entspreche. An jenen Stellen, an denen die Durchfahrt zu stark behindert wird, sollen wie bereits am Mittwoch die Kennzeichen im Freibad ausgerufen werden.
Als Zugeständnis an die Möglichkeit, dass man eine solche Durchsage auch mal überhören kann, werde es nach einer Viertelstunde noch eine zweite Durchsage geben. Sollte sich dann der betreffende Halter nicht binnen weiterer 15 Minuten melden, gibt's ein Knöllchen.
Unter Umständen überlebenswichtig kann aber auch der Einsatz eines Feuerwehrfahrzeugs sein – etwa zum Katastrophenschutz. Inwiefern man eine Proberunde über die Straßen am Freibad auch mit einem größeren Einsatzwagen der Feuerwehr unternimmt, werde gegenwärtig noch erörtert, heißt es von verantwortlicher Stelle.
Sicherheit geht vor
Die Problematik gelte es insgesamt mit Fingerspitzengefühl anzupacken. Schließlich freue sich die Gemeinde, wenn das Freibad Wickede eine solche Akzeptanz erfahre. Und das weiterhin nicht nur aus Wickede, sondern aus der gesamten Region, wie Kennzeichen aus den Räumen Unna, MK, HSK aber auch Hamm oder Warendorf belegen.
Insofern geht es der Gemeinde nicht darum, Park-Verstöße so restriktiv wie möglich zu ahnden. Schon das zweimalige Ausrufen mit halbstündiger Wartezeit mag dafür als Beleg dienen. Andererseits aber muss die Sicherheit aller Badegäste Vorrang haben, müssen also die Fahrgassen jederzeit für den Rettungsdienst behinderungsfrei passierbar sein.
Die Gemeinde, die mit ihrem attraktiven Freibad bei Hitze für diesen Zustrom sorgt, sei natürlich auch selbst bemüht, Lösungen anzubieten. So werde überlegt, bei entsprechendem Ansturm z.B. am Wochenende auf Ausweichparkmöglichkeiten hinzuweisen.
Dies können die Schulhofflächen der Sekundarschule und der Parkplatz der Gerkensporthalle ebenso wie die Park-and-Ride-Parkplätze in der Ortsmitte sein. So könnte etwa die Familie am Freibad herausgelassen und dann das Auto im weiteren Umfeld geparkt werden, wohlwissend, dass es dann zumindest für eine Person einen etwas längeren Fußmarsch zum Freibad gibt – aber man kann eben nicht alles haben...