Klein aber fein! Dieses Holzhaus in Malibu hat alles, was man braucht
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Klein aber fein! Dieses Holzhaus in Malibu hat alles, was man braucht
Holzhaus mit nur 11 Quadratmetern: Jenny Kozena zeigt, wie ein kleiner Raum zum Rückzugsort wird, der Funktionalität und rustikalen Flair vereint.
Ein Haus auf elf Quadratmetern, das nicht nur alle wichtigen Funktionen vereint – nun ja, fast alle, aber davon später –, sondern auch wirklich gemütlich und einladend eingerichtet ist: Dieses Projekt nahm sich Jenny Kozena vor, als sie von ihrer Heimatstadt London nach Kalifornien zog. Mit ihrem Schwager, dem Bauunternehmer Gregory London, plante und errichtete sie ein kleines Holzhaus auf dessen 1,6 Hektar großen Ländereien in Malibu. „Wir wollten etwas schaffen, das mit dem alten Kalifornien in Verbindung steht“, erklärt Kozena. London und seine Familie leben bereits seit Generationen auf der Farm in Malibu, weshalb es ihnen so wichtig war, sich mit der Geschichte des Ortes auseinander zu setzen und etwas zu bauen, das in die Umgebung passt.
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11-Quadratmeter-Holzhaus: Hier wohnte die Innenarchitektin schon während des Baus
Diesen Gedanken im Hinterkopf, machten sich die Innenarchitektin und ihr Schwager daran, etwa 15 Meter entfernt vom Haupthaus der Familie ein simples kleines Holzhaus zu bauen, das mit einem gemütlichen und zugleich praktischen Wohnbereich ausgestattet sein sollte. Kozena beschloss, etwa ein Jahr lang selbst in dem Haus zu wohnen – auch bereits während der Bauphase, da sie so den Designprozess besser steuern und wenn nötig abwandeln könnte. „Das Haus wurde so oft umgestaltet, dass es für meine Freund:innen ein echter Running Gag wurde“, sagt sie. „Sogar die Küchenschränke rückten wir herum und stellten sie probeweise an jede einzelne Wand, um herauszufinden, was sich räumlich am besten anfühlte.“
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Jeder Zentimeter wird clever genutzt
In dem kleinen Haus wurde ein schmales Zwischengeschoss eingezogen, das die Innenarchitektin mit einer dicken Matratze, heller Bettwäsche und sanfter Beleuchtung ausstattete, um so ein gemütliches Hochbett zu schaffen. In dem Moment, als Kozena ihre Matratze die Holzleiter hinaufzog, wurde ihr klar, wie viel Potenzial noch in dem 11-Quadratmeter-Häuschen steckte: „Während man in den meisten tiny homes versucht, alles in Schränken und jeder noch so kleinen Nische zu verstecken, erschien es mir hier reizvoll, einfach alles zur Schau zu stellen“, erklärt Kozena, die sich jede Woche auf dem Flohmarkt umsah, um die Einrichtung zusammenzustellen. „Tag für Tag habe ich neue Akzente gesetzt, Details eingebaut und kreative Lösungen gefunden, um diesen kleinen Raum mit Leben zu füllen, ohne ihn überladen wirken zu lassen.“ Dieses Layering trug dazu bei, dem kleinen Holzhaus eine Seele zu geben und die Geschichte des Ortes zu ehren. Im Küchenbereich platzierte die Innenarchitektin beispielsweise ein gerahmtes Foto eines Farmarbeiters, der vor Generationen auf dem Grundstück schuftete.
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Vom Holzhaus zum gemütlichen Zuhause
Blickt man von außen durch eins der 100 Jahre alten Flügelfenster, die in den kleinen Neubau eingefügt wurden, erkennt man sofort die Wärme des charmanten Interiors. Den Wohnbereich prägen ein Kaminofen, ein schmales Vintage-Sofa, eine kleine Bar, ein gemütlicher Arbeitsbereich sowie eine Mini-Küche. „Hier haben wir Flair und Funktionalität gut zusammengebracht“, sagt Jenny Kozena. Auch wenn natürlich die Idee eines Mini-Hauses darin besteht, mit weniger auszukommen, entschied die Innenarchitektin, nicht streng minimalistisch vorzugehen, sondern ein Konzept voller rustikaler Details und strukturierter Stoffe umzusetzen. „Wer hereinkommt, ist meist erst mal überrascht, wie gemütlich sich der Raum anfühlt“, erklärt Kozena. „Ein Haus kann simpel strukturiert sein, aber ein Zuhause nicht – genauso wenig wie ein Mensch.“
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Hack für kleine Räume: Flexible Möbel
Ist die Wohnfläche stark begrenzt, werden Räume oft mit flexiblen Möbelstücken ausgestattet, durch die ein Wohnbereich je nach Bedarf angepasst wird und eine andere Funktion erfüllen kann. So lässt sich ein kleiner Raum beispielsweise durch ein Schrankbett untertags in ein Wohn- und nachts in ein Schlafzimmer verwandeln, wenn der Platz nicht für zwei Zimmer reicht. Der Innenarchitektin war es allerdings wichtig, dass die verschiedenen Wohnbereiche zu jeder Zeit zugänglich sind. Um dies zu erreichen, suchte sie vor allem nach Vintage- und antiken Möbelstücken, die größtenteils weniger Platz beanspruchen als heutige Entwürfe. Fündig wurde Kozena schließlich auf dem Long Beach Antique Market in Südkalifornien und bei verschiedenen Vintage- und Antiquitätenhändler:innen, auf die sie im Internet gestoßen war.
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Wo steckt der Kleiderschrank?
Um die Ordnung im Haus zu wahren, brachte Kozena hinter der Eingangstür ein paar Haken an, um dort ihr Handtuch, ihren Bademantel und ihre Alltagskleidung aufzuhängen. Der Rest ihrer Kleidung ist in einem Verschlag außerhalb des Hauses untergebracht, der ursprünglich als Geräteschuppen diente. „Ich nehme immer nur maximal zwei Outfits auf einmal mit ins Haus“, erklärt die Innenarchitektin. „Außerdem habe ich keine Dubletten und Ersatz-Stücke. Ich besitze zum Beispiel nur eine Bettwäsche-Garnitur. Da das Häuschen ja zu einer Farm gehört, gibt es glücklicherweise Waschmaschinen, die von allen Bewohner:innen des Anwesens genutzt werden können.“
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Auch für Sanitäreinrichtungen war auf der 11-Quadratmeter-Wohnfläche kein Platz. Aus diesem Grund nutzt die Innenarchitektin das Badezimmer im 15 Meter entfernten Haupthaus des Farmgeländes, in das sie durch eine Seitentür gelangt. Doch immerhin verfügt sie über eine eigene Outdoor-Dusche mit einer Plattform aus Teakholz sowie zwei frei stehende Outdoor-Badewannen – zweifellos ihr „Lieblingsraum“.
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Zuerst erschienen bei AD USA.
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