Bezahl-Studie der Bundesbank Erkaltet die deutsche Bargeld-Liebe?

Hand mit Geldscheinen

Bargeld ist in Deutschland Zahlungsmittel Nummer eins - aber nur noch knapp. Der Trend ist offenbar nicht zu stoppen: Das Einkaufen per Karte oder mit dem Smartphone setzt sich zunehmend durch.

Von Ursula Mayer, hr

Erdbeeren, Brombeeren, Kirschen, Trauben und Bananen: Die Auswahl ist groß am Obststand von Ümit Cam mitten in der Frankfurter Innenstadt. Und auch wenn es ans Bezahlen geht, haben Kunden so einige Alternativen. Das geht bei Cam längst nicht nur mit Scheinen und Münzen. "Wir akzeptieren zahlreiche Zahlungsmöglichkeiten", steht auf einem großen Plakat. Darunter sind die Logos verschiedener Bezahlverfahren abgebildet, etwa von PayPal, Apple Pay, Google Pay, Visa, Mastercard und American Express.

Anna Müller hat sich auf dem Weg zur Arbeit hier mit Obst eingedeckt. Der Einkauf kostet rund 19 Euro, zum Bezahlen zückt die 33-Jährige ihre Bankkarte: "Ich habe gar kein Bargeld mehr dabei, weil ich wirklich oft mit Karte bezahle", sagt Müller. Das gehe schneller und sei bequem - schon allein, weil sie kein Wechselgeld zurückbekomme, das sie wieder mit sich herumtragen müsse.

Seit acht Jahren betreibt der Händler Cam den Stand. Er hat ebenfalls den Eindruck, dass die Kunden von Scheinen und Münzen zunehmend genervt sind. Deshalb bietet er seit der Corona-Pandemie etliche Alternativen dazu an. "Angefangen haben wir mit PayPal", sagt Cam. "Dann kamen Kartenzahlungen und andere Bezahlverfahren dazu, und irgendwann sollen die Kunden sogar mit Kryptowährungen zahlen können."

Fast jede zweite Zahlung bargeldlos

Es ist ein klarer Trend - das geht auch aus einer Studie der Bundesbank hervor, an der bundesweit rund 5.700 Menschen teilgenommen haben. Die haben im vergangenen Jahr fast jedes zweite Mal bargeldlos bezahlt, etwa mit Bankkarten, dem Smartphone oder der Smartwatch. Der Anteil der bargeldlosen Bezahlungen stieg 2023 auf 49 Prozent, nachdem es bei der letzten Befragung im Jahr 2021 noch 42 Prozent waren. Dabei hat die Bundesbank das Internet-Shopping und Einkäufe im stationären Handel zusammen betrachtet.

Deutlich häufiger nutzten Verbraucher insbesondere die Girocard und andere Debitkarten, aber auch Bezahlverfahren im Zusammenhang mit dem Smartphone und der Smartwatch waren stärker gefragt: Da kam insbesondere Apple Pay deutlich häufiger zum Einsatz.

Faktor Bequemlichkeit

Bereits während der Corona-Pandemie hätten viele Menschen Scheine und Münzen in der Tendenz gemieden, erklärt Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz. Und mittlerweile hätten sie sich ans bargeldlose Bezahlen einfach gewöhnt. "Wenn Verbraucher erst einmal neue Bezahlformen angenommen haben, behalten sie die meistens bei", so Balz. Dabei spiele Bequemlichkeit eine große Rolle.

Zugleich sind Scheine und Münzen noch längst nicht abgeschrieben. Denn laut der Bundesbank-Studie zahlten deren Teilnehmer letztes Jahr in 51 Prozent aller Fälle immer noch bar. "Damit bleibt Bargeld das dominierende Zahlungsmittel", meint Balz, der bei der Bundesbank für dieses Thema zuständig ist. Es ist das Zahlungsmittel Nummer eins, allerdings nur noch mit einem hauchdünnen Vorsprung.

Und gemessen am Umsatz wurde das Bargeld laut Bundesbank schon 2023 von bargeldlosen Bezahlmethoden überholt. Denn insbesondere um höhere Beträge zu begleichen, griffen Verbraucher in erster Linie zur Girocard und andere Debitkarten. Da stand Bargeld also bereits im vergangenen Jahr nur an zweiter Stelle.

Geldautomaten verschwinden

Aus der Bundesbank-Studie geht auch hervor, dass die Mehrheit der Befragten in Zukunft weiter die Möglichkeit haben möchte, jederzeit mit Scheinen und Münzen bezahlen zu können. Trotzdem geht fast die Hälfte von ihnen davon aus, dass Bargeld aus dem Alltag irgendwann verschwindet. Zumindest bisher wird es laut Bundesbank noch fast überall akzeptiert, nur in manchen Restaurants, Cafés, Tankstellen, Ämtern und Behörden nicht mehr.

Jedoch wird es schwieriger, an Scheine zu kommen. Denn laut Bundesbank ist die Zahl der Geldautomaten seit der letzten Befragung im Jahr 2021 um 7.000 gesunken. Damit seien bundesweit noch rund 51.000 Geräte aufgestellt.

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