Bitcoin im Sinkflug wegen Mt.Gox: So schätzen Experten die Lage ein

• Mt.Gox-Auszahlungen im Juli könnten Bitcoin-Verkaufsdruck erhöhen

• Experte Thorn hält Marktreaktion aber für überzogen

• Abgabedruck könnte milder als erwartet ausfallen

Der Bitcoin erlebte im Juni einen schwachen Handelsmonat. Markierte die größte Kryptowährung der Welt am 14. März noch ein neues Rekordhoch bei 73.798 US-Dollar, rutschte der Bitcoin zuletzt kurzzeitig unter die 60.000-US-Dollar-Marke. Im letzten Monat verlor der Bitcoin, der derzeit 61.862 US-Dollar kostet, 8,43 Prozent an Wert (Stand: 30. Juni 2024). Auch wenn die Ur-Kryptowährung seit Jahresanfang noch satte 47,21 Prozent im Plus liegt, so hat die Krypto-Rally zweifelsohne zumindest einmal eine Pause eingelegt.

Ein Grund für die starken Kursrückgänge liegt - neben den Aussichten auf eine straffere Fed-Zinspolitik als erhofft und der scheinbar nachlassenden Nachfrage nach Bitcoin-Spot-ETFs - in einer Ankündigung der bereits seit zehn Jahren insolventen - aber noch längst nicht vergessenen - japanischen Kryptobörse Mt.Gox, die 140.000 verlustig gegangenen Bitcoins im Juli an die Kunden zurückzuerstatten.

Starker Abgabedruck im Juli befürchtet

Diese Aktion könnte den Verkaufsdruck auf den Bitcoin deutlich erhöhen, was die Krypto-Anleger mit den Kursabgaben der vergangenen Tagen einpreisten. Tatsächlich ist es sehr gut möglich, dass ein großer Anteil der begünstigten Ex-Kunden von Mt.Gox die Bitcoin-Rücküberweisungen so schnell wie möglich wieder verkaufen wollen, um die enormen Gewinne, die der Bitcoin seit dem Diebstahl 2013 hinlegte, zu veredeln. Bei einem Verkaufsvolumen von 140.000 Bitcoin in einer so kurzen Zeit von wenigen Wochen wäre ein solcher starker Abgabedruck durchaus am Gesamtmarkt zu spüren, entspricht diese Anzahl an Coins beim derzeitigen Kursniveau doch einer Summe von ungefähr 8,4 Milliarden US-Dollar.

Um diese Zahl ins rechte Licht zu rücken: Der direkte Verkauf der 140.000 von Mt.Gox rückerstatteten Bitcoins wäre in etwa gleichbedeutend mit der sofortigen Liquidation des Spot-Bitcoin-ETF von Fidelity, der bei der letzten Überprüfung durch "CoinDesk" 167.375 Bitcoin hielt. "Angesichts der Ankündigung von Mt.Gox scheint es, dass sich Marktteilnehmer auf Short-Positionen einstellen", warnt Stefan von Haenisch, Handelsleiter bei OSL SG Pte. "Die Kryptomärkte kämpfen momentan darum, Käufer zu finden", zitiert ihn die "WirtschaftsWoche".

Reaktion am Kryptomarkt überzogen?

Es gibt jedoch einige Experten, die die sehr negative Reaktion des Marktes auf die Mt.Gox-Entscheidung dennoch für überzogen halten. Sie erwarten aufgrund verschiedener Faktoren mit einem deutlich milderen Verkaufsdruck als von Bitcoin-Anlegern im Allgemeinen befürchtet. "Wir glauben, dass weniger Münzen ausgeschüttet werden, als die Leute denken, und dass der Verkaufsdruck auf Bitcoins geringer sein wird, als der Markt erwartet", schreibt beispielsweise Alex Thorn, Leiter der Forschungsabteilung bei Galaxy. In eine ähnliche Kerbe schlägt Sam Callahan, Senior Analyst bei Swan Bitcoin. "Die Auswirkungen auf den Bitcoin-Preis durch die Rückerstattung von Bitcoin durch Mt.Gox sind wahrscheinlich übertrieben", zitiert ihn "DER AKTIONÄR". Gläubiger, die ihre Bestände verkaufen wollten, hätten mehr als zehn Jahre Zeit gehabt, dies zu tun, indem sie ihre Konkursforderungen an überzeugtere, langfristige Investoren verkauften, argumentiert der Experte.

Thorn: Gläubiger "diamenthändiger" als erwartet

Thorns Untersuchungen deuteten demnach darauf hin, dass 75 Prozent der Gläubiger die "frühe" Auszahlung im Juli in Anspruch nehmen werden, was eine Ausschüttung von etwa 95.000 Münzen bedeutet. Davon glaubt Thorn, dass 65.000 Coins an einzelne Gläubiger gehen werden, aber er glaubt, dass sie sich als "diamantenhändiger" - also als haltefreudiger - erweisen könnten, als die meisten erwarten. Einer der Gründe dafür ist, dass sie bereits jahrelang "unwiderstehlichen und aggressiven Angeboten von Forderungsfonds" widerstanden haben, ganz zu schweigen von den bei einem Verkauf zu zahlenden Kapitalertragssteuern, da Bitcoin seit dem Konkurs um das 140-fache gestiegen ist. Sofern sich die begünstigten Ex-Kunden von Mt.Gox tatsächlich gegen einen Verkauf entscheiden, würde dies den Bitcoinkurs nicht beeinflussen - handelt es sich in diesem Fall doch um einen einfachen Eigentümerwechsel.

Rücksetzer als Einstiegsgelegenheit?

Bezüglich der erwähnten Forderungsfonds, hat Thorn mit einigen Fachleuten gesprochen. Er vermutet, dass die überwältigende Mehrheit der Partner in diesen Fonds vermögende Bitcoin-Anleger sind, die ihren Stack mit einem Abschlag aufbauen wollen, im Gegensatz zu sogenannten Arbs, die nach einem schnellen profitablen Handel suchen. Die Rückgabe der 140.000 Bitcoins dürfe somit allgemein nicht überbewertet werden, vielmehr könnte sich ein Einstieg nach dem Rücksetzer des Bitcoins empfehlen.

Redaktion finanzen.netDieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus.

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