Deutz baut mit Zukauf in den USA Energiegeschäft aus
Der deutsche Motorenbauer Deutz treibt mit der Übernahme des US-Stromgeneratoren-Herstellers Blue Star Power Systems den Ausbau seines Energiegeschäfts voran. Durch den Zukauf des 2004 gegründeten Unternehmens werde Deutz seinen jährlichen Umsatz um mehr als 100 Millionen US-Dollar (rund 94 Mio. Euro) steigern und mittelfristig um 150 Mio. Dollar, sagte Vorstandschef Sebastian Schulte am Freitag in einer Telefonkonferenz mit Journalisten.
Bis 2030 könnten die Erlöse im Energiegeschäft auch durch weitere Zukäufe auf 500 Mio. Euro klettern. Blue Star Power Systems mit Sitz in North Mankato im Bundesstaat Minnesota baut und vertreibt diesel- und gasbetriebene Stromaggregate und beschäftigt rund 110 Mitarbeiter.
Deutz-Chef Schulte verwies darauf, dass das Energiegeschäft weniger schwankend sei als die traditionelle Herstellung von Motoren für Bau- und Landmaschinen. "Die Wachstums-Möglichkeiten sind fantastisch." Die Nachfrage nach dezentralen Energieanlagen werde unter anderem von Flughäfen, Krankenhäusern, Datencentern oder Industriebetrieben befeuert, die ihre Stromversorgung absichern wollten. Durch die jetzige Übernahme könne Deutz aus einer Position der Stärke sein Wachstum vorantreiben. Die Transaktion soll im Laufe des zweiten Halbjahres 2024 abgeschlossen werden.
Schulte ist seit Februar 2022 Vorstandschef des Kölner Traditionsunternehmens. Für Wirbel sorgte seine Ankündigung, auch im Rüstungsgeschäft mitmischen zu wollen. Dies sei ein attraktiver Wachstumsmarkt, bekräftigte der Manager. Hier böten sich auch Partnerschaften mit anderen Firmen an. Deutz verfüge über ein Portfolio, das auch im Defence wichtig sein könne. Schulte hatte in der "Welt am Sonntag" den Einstieg des Konzerns in den Rüstungsbereich angekündigt. Die Pläne lösten ein Kursfeuerwerk aus. Am Montag hatte die im deutschen Kleinwerteindex SDAX notierte Deutz-Aktie zeitweise um 20 Prozent zugelegt.