1. FC Union: Von wegen weg! Die verflixte Rückkehr von Robin Gosens

Robin Gosens (29, M.) will den 1. FC Union seit Wochen verlassen. Am Montag wird er jedoch wieder in Köpenick aufschlagen.

Dieser Weg wird kein leichter sein ...

Robin Gosens (29) will den 1. FC Union seit Wochen unbedingt verlassen, um nicht auch noch seinen Traum von der WM-Teilnahme 2026 begraben zu müssen. Der Transferpoker läuft zwar hinter den Kulissen, doch passiert ist bisher nichts. Vielmehr steht Gosens am Montag wieder an der Wuhle auf der Matte. Von wegen weg! Die verflixte Rückkehr von Robin Gosens zum 1. FC Union.

Nein, das hat er sich sicherlich ganz anders vorgestellt. Gosens wollte beim 1. FC Union hoch hinaus. Die Bundesliga-Bühne sollte seinen Platz beim DFB vor der Heim-EM fest zementieren. Gekommen ist es bekanntlich ganz anders. Union rettete eine völlig verkorkste Spielzeit am letzten Spieltag, indem man dem Abstieg auf den letzten Drücker von der Schippe sprang. Für Gosens platzte dennoch oder gerade deswegen der Traum von der EM. Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) stellte klipp und klar, dass die miese Saison von Union Gosens den DFB-Platz kostete.

Das soll nicht noch einmal passieren. Die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko hat Gosens als nächstes Ziel vor Augen. Deswegen soll ein Neuanfang her, am liebsten so schnell wie möglich. Doch statt in Sachen Zukunft Klarheit zu haben, sitzt Gosens beim 1. FC Union auf heißen Kohlen und damit zwangsweise zwischen zwei Stühlen. Umso schwieriger, ja vielleicht auch ein bisschen unangenehm, wird nun seine Rückkehr in die eiserne Kabine und auf Unions Trainingsplatz.

Robin Gosens (29) war nach dem Klassenerhalt mit dem 1. FC Union fix und fertig. Es könnte das letzte Spiel des Verteidigers in Köpenick gewesen sein.

Dass es so kommen wird, stellt der neue Manager Horst Heldt (54) klar: „Robin ist Teil der Mannschaft. Wir erwarten ihn am 1. Juli zu den Untersuchungen zurück.“ Zwar läuft seit Monaten bereits ein Poker hinter den Kulissen, doch bisher hat kein Klub die Karten auf den Tisch gelegt, die der 1. FC Union sehen will. Top-Klub Benfica Lissabon soll sogar von einem Gosens-Transfer wieder Abstand genommen haben.

Gut für Gosens: Mit dem FC Bologna ist weiterhin ein Serie-A-Klub scharf auf ihn. Doch die Italiener knausern trotz Champions-League-Teilnahme und Millionen-Einnahmen bei der Ablöse.

Immerhin: Laut italienischen Medien soll Bologna sein erstes Witzangebot deutlich nachgebessert haben und mittlerweile bis zu neun Millionen Euro für Gosens bieten – allerdings nur siebeneinhalb Millionen Euro davon als fixe Ablöse. Der Rest könnte Union nur über erfolgsabhängige Boni einstreichen. Laut Corriere dello Sport hoffe man beim FC Bologna darauf, dass Union Gosens für den Preis ziehen lässt.

Doch von einer kolportierten Absprache, wonach Gosens – mit sechs Treffern und vier Vorlagen eiserner Topscorer – seinen Wunsch erfüllt bekommt, sollte eine Italien-Rückkehr möglich sein, will man in Köpenick nichts wissen.

Fakt ist: Gosens, für den Ex-Manager Oliver Ruhnert (52) vor nicht mal einem Jahr die eiserne Rekordablöse von 13 Millionen Euro an Inter Mailand überwies, hat an der Wuhle noch Vertrag bis 2028. Ruhnerts Nachfolger hält sich im Gosens-Poker bedeckt. Heldt stellt aber klar: „Robin hat einen Vertrag. Danach richten wir uns. Deswegen kann man zum jetzigen Zeitpunkt gar nichts sagen.“

Klar ist: Nicht nur Gosens, sondern auch der 1. FC Union will so schnell wie möglich Klarheit. Heldt: „Jeder Verein und jeder Trainer möchte so schnell wie möglich seinen Kader zusammen haben, damit man Inhalte trainieren kann. Und das nehmen wir uns auch vor.“

Bedeutet auch: Das letzte Wort im Gosens-Poker ist noch lange nicht gesprochen. Doch am Montag, wenn der neue Cheftrainer Bo Svensson (44) zum ersten Training trommelt, wird auch Gosens an der Wuhle aufschlagen.