QIX Dividenden Europa: Munich Re erhöht 2023er-Dividende überraschend deutlich und kauft weitere Aktien zurück

Angesicht der heutigen EU- und US-Inflationsdaten verbucht der QIX Dividenden Europa Index am Donnerstag leichte Zugewinne von 0,6 % auf aktuell 13.315 Punkte.

qix dividenden europa: munich re erhöht 2023er-dividende überraschend deutlich und kauft weitere aktien zurück

YASUYOSHI CHIBA/AFP/Getty Images

Munich Re-Aktie wird derzeit von der Dividendenanhebung auf 15,00 Euro für 2023 und den soliden Aussichten auf ein Mehrjahreshoch getrieben. IT- und Telekomspezialist Swisscom plant das Geschäft des Mobilfunkers Vodafone in Italien zu übernehmen, und will es mit der eigenen italienischen Breitbandtochter Fastweb fusionieren.

Am Donnerstag ist im Dividenden-Index die Aktie der Munich Re angesichts solider Aussichten und einer beständigen Dividendenpolitik einer der Gewinner. Aktuell legt sie um 2,1 % auf aktuell 433,90 Euro zu, und notiert damit auf einem Mehrjahreshoch. Beflügelt wird der Rückversicherer dabei vom höheren 2023er-Gewinnwert, der in dieser Woche auch dank geringerer Steuern bei rund 4,6 Mrd. Euro verkündet wurde. Wie die Munich Re außerdem mitteilte, sollen im laufenden Jahr weiter steigende Preise für Rückversicherungsschutz den Überschuss auf rund 5,0 Mrd. Euro erhöhen. Zudem können sich die Anteilseigner der Munich Re über eine überraschend hohe Dividende und einen neuen Aktienrückkauf freuen. Für 2023 sollen sie eine Ausschüttung von 15,00 Euro je Aktie erhalten und damit 3,40 Euro mehr als ein Jahr zuvor. Analysten hatten im Schnitt nur mit einer Dividende von rund 12,50 Euro gerechnet. Zudem will die Munich Re zwischen dem 26. April und der HV am 30. April 2025 bis zu 1,5 Mrd. Euro in den Rückkauf eigener Aktien stecken. Derweil stimme der Finanzvorstand die Investoren am Dienstag in einer Videokonferenz mit Journalisten darauf ein, dass sie auch künftig mit höheren Ausschüttungen rechnen können. Wir haben die Dividende 50 Jahre nicht gesenkt, sagte der Manager. Auf dem neuen Niveau wolle die Munich Re künftig aufbauen. Seit 2006 haben die Münchner jedenfalls für Ausschüttungen und Rückkäufe zusammen weit über 34,0 Mrd. Euro aufgewendet. Und die Prognosen für das globale Rück- und Erstversicherungsgeschäft sehen weiterhin gut aus.

Der Vorstand sieht die Munich Re auch auf dem besten Weg, die für die Zeit bis 2025 gesetzten Mittelfristziele zu erreichen. Bis auf systemische Risiken, wie z. B. durch Cyberangriffe und eine Pandemie ist unser Appetit, existenzielle Risiken für Menschen und Unternehmen zu decken, noch lange nicht erschöpft, betonte der Manager. Um den Unternehmensgewinn 2024 auf rund 5,0 Mrd. Euro zu steigern, soll vor allem das Rückversicherungsgeschäft der Gruppe noch mehr abwerfen. Dabei hat der Chef für die wichtige Munich Re-Sparte für dieses Jahr einen Nettoertrag von 4,2 Mrd. Euro als Ziel vorgegeben, nach knapp 3,9 Mrd. im Vorjahr. Hoffnung machen ihm diesbezüglich die jüngsten Geschäftsabschlüsse mit Erstversicherern. Denn bei der branchenweiten Vertragserneuerung zum 1. Januar setzte die Munich Re bei ihren Kunden erneut höhere Preise durch und konnte so das Prämienvolumen um 3,5 % auf 15,7 Mrd. Euro ausbauen. Die Aktie bleibt folglich auch weiterhin ein konservativer Anlagewert, schon allein aufgrund des aktuellen Dividendenvorschlags, der eine Rendite von 3,5 % ergeben würde.

Der QIX Dividenden Europa ist ein Aktien-Index, der gezielt auf stabile und zuverlässige Dividendenzahler in Europa setzt. In den Index werden 25 europäische Aktien aufgenommen, die sich nach einem festgelegten und erfolgsbewährtem Regelwerk dafür qualifizieren. Neben einer hohen Dividendenrendite berücksichtigt das Regelwerk dabei fundamentale Kriterien wie Dividendenkontinuität, Dividendenwachstum oder Gewinnwachstum. Auch technische Aspekte wie stabile Kursverläufe mit niedriger Volatilität fließen in das Ranking mit ein.

Leicht steigende Kurse auf gegenwärtig 530,50 Euro verzeichnet am Donnerstag im Dividenden-Index auch die Swisscom-Aktie. Dabei sorgte bereits gestern die Nachricht für Bewegung, dass der Schweizer IT- und Telekomspezialist das Italien-Geschäft des Mobilfunkers Vodafone offenbar kaufen will. Vodafone Italia solle für 8,0 Mrd. Euro übernommen und mit der eigenen italienischen Breitbandtochter Fastweb zusammengelegt werden, teilte Swisscom hierzu am Mittwoch mit. Damit würde immerhin der zweitgrößte Telekomanbieter Italiens hinter Branchenprimus TIM entstehen. Das gemeinsame Unternehmen käme mit über 8.000 Mitarbeitern auf einen Umsatz von rund 7,0 Mrd. Euro, hieß es weiter. Während die genauen Bedingungen des Deals noch verhandelt werden, haben sich Swisscom und Vodafone Group aber schon vorher auf einen Kaufpreis für Vodafone Italia geeinigt. Eine mögliche Transaktion könnte bei dem Schweizer Mobilfunk-Dienstleisters letztlich zu einem höheren Cash-Flow führen und sich am Ende sogar positiv auf die Dividendenpolitik auswirken. Vor allem weil sich Fastweb und Vodafone Italien laut Swisscom gut ergänzen würden. Die Fastweb-Tochter gilt dabei als führender Akteur im viertgrößten Breitbandmarkt Europas. Eine Fusion mit Vodafone Italia würde letztlich die Mobilfunk- und Festnetzinfrastrukturen beider Firmen vereinen. Durch den angestrebten Kauf erhofft sich Swisscom in erster Linie Größenvorteile, aber auch effizientere Kostenstrukturen und erhebliches Synergiepotenzial.

Die britische Vodafone-Gruppe bevorzugt offenbar auch das Angebot der Schweizer gegenüber einem früheren Angebot des französischen Unternehmens Ilias, weil es eine höhere Bargeldkomponente hat. Wobei das Gebot von Swisscom ein 7,6-faches Forward-EV/EBITDA als-Multiplikator impliziert, was der vergleichbaren M&A-Spanne von 5x bis 11x entspricht. Für eine Fusion spricht dabei vor allem die Tatsache, dass Italien mittlerweile einer der wettbewerbsintensivsten Telekommunikationsmärkte in Europa ist. Zugespitzt hatte sich der Preiskampf schon 2018, als Iliad mit günstigeren Mobilfunktarifen ins Land kam. Die Anteilscheine der Swisscom genießen aber am Kapitalmarkt auch weiterhin den Ruf als solider Wert mit attraktiver Dividende. Auch weil das Management schon seit über 10 Jahren mit 22,00 CHF je Aktie eine stabile Ausschüttungspolitik verfolgt. Für Aktionäre ergab sich dabei aber dennoch eine durchschnittliche Kapitalrendite von über 4,0 % pro Jahr.

Wenn Sie den QIX Dividenden Europa Index nachbilden wollen, bietet sich ein Index-Tracker der UBS an.

Hinweis: Da der QIX Dividenden Europa Index von finanzen.net und der Traderfox GmbH, einer Tochtergesellschaft der finanzen.net GmbH, entwickelt wurde, partizipieren die finanzen.net GmbH und die TraderFox GmbH indirekt oder direkt an der Vermarktung des QIX Dividenden Europa. Dies betrifft u.a. Lizenzeinnahmen von Emissionsbanken und KVGs.

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