Ein Blaulicht leuchtet unter der Frontscheibe eines Einsatzfahrzeugs der Polizei.
Die Zahl antisemitischer Vorfälle in Berlin hat nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel sprunghaft zugenommen. Allein zwischen dem Tag des Massakers am 7. Oktober und dem Jahrestag der Pogromnacht der Nazis am 9. November verzeichnete die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin (Rias) 282 derartige Taten. Im Schnitt seien das gut acht Vorfälle pro Tag. Zum Vergleich: Im Durchschnitt des Gesamtjahres 2022 seien zwei bis drei Vorfälle pro Tag festgestellt worden.
In dem nun in Rede stehenden knapp fünfwöchigen Zeitraum erfasste die Antisemitismus-Stelle nach eigenen Angaben einen Vorfall extremer Gewalt, zwölf antisemitische Angriffe und 23 gezielte Sachbeschädigungen. Hinzu kamen zehn Bedrohungen, 235 Fälle verletzenden Verhaltens, darunter 23 Versammlungen, sowie eine «Massenzuschrift» – also eine Mail mit antisemitischen Inhalten an viele Empfänger. Die Zahlen müssten als vorläufig betrachtet werden, da bereits zahlreiche weitere Vorfälle gemeldet, aber noch nicht verifiziert worden seien.
«Rias Berlin bekommt seit dem 7. Oktober mehr Meldungen und dokumentiert mehr antisemitische Vorfälle in Berlin als in jedem anderen Zeitraum seit Beginn der Dokumentation in 2015», erklärte Projektreferentin Ruth Hatlapa.
Sie beklagte mangelnde Solidarität mit Betroffenen. Diese Menschen berichteten etwa von antisemitischen Anfeindungen im Supermarkt, in der U-Bahn oder im Wohnumfeld, bei denen Umstehende keine Unterstützung geleistet hätten. «Berliner und Berlinerinnen sind gefragt, Betroffene von Antisemitismus nicht allein zu lassen, gerade auch in Situationen des Alltags», forderte Hatlapa.
Rias ist ein bundesweites Netzwerk von Meldestellen, bei denen Betroffene und Zeugen antisemitischer Vorfälle berichten können. Die Dokumentationsstelle wird gefördert vom Bundesbeauftragten gegen Antisemitismus, Felix Klein.
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