Beliebte Modefirma Shein beantragt Börsengang

beliebte modefirma shein beantragt börsengang

Die Modemarke Shein ist besonders unter jungen Menschen beliebt.

Es könnte einer der größten Börsengänge des kommenden Jahres werden. Der umstrittene wie höchst erfolgreiche Online-Modehändler Shein hat diversen Berichten zufolge die Dokumente für einen Börsengang in den Vereinigten Staaten eingereicht. Entsprechende Gerüchte gab es seit langem, nun konkretisieren sich die Pläne.

Dabei geht es um riesige Summen: Zuletzt wurde das Unternehmen auf 66 Milliarden Dollar (rund 60 Milliarden Euro) taxiert. Den Berichten zufolge schielt das Management jedoch auf eine Bewertung von 90 Milliarden Dollar, in der Vergangenheit hatten Investoren den Konzern auch schon mit mehr als 100 Milliarden Dollar bewertet. Shein könnte für Anleger damit mehr als doppelt so viel wert sein wie H&M, läge aber noch deutlich hinter dem Zara-Eigentümer Inditex.

Shein ist bekannt für seine sehr günstige Kleidung, die längst nicht mehr nur unter Jugendlichen beliebt ist. Der Konzern schafft es zudem, sehr viel schneller als die etablierte Modebranche auf neue Trends zu reagieren, was vor allem auf das digitale Geschäftsmodell zurückgeführt wird. Das Unternehmen liefert im Ausland, produziert aber in China. Neben Mode gibt es auf Shein längst auch Möbel, Kosmetik, Elektronik und sogar Autozubehör. Kürzlich beteiligte sich Shein an der amerikanischen Marke Forever 21.

In seiner kurzen Geschichte sah sich das Unternehmen schon einer Reihe von Vorwürfen gegenüber. Dabei geht es um den Einfluss des Fast-Fashion-Modells auf die Umwelt, die chemische Belastung der Kleidung oder die Arbeitsbedingungen der Angestellten. Amerikanische Abgeordnete beider Parteien und etliche Generalstaatsanwälte haben die zuständige Behörde SEC aufgefordert, den Börsengang des Unternehmens zu stoppen. Sie verlangten eine unabhängige Untersuchung, ob Shein seine Kleidung mit Zwangsarbeit der unterdrückten Minderheit der Uiguren in Xinjiang in Westchina produziere. Nach Angaben eines Konzernvertreters hat Shein Tests durchgeführt, um Baumwollfasern aus problematischen Regionen zu identifizieren und dann nicht mehr zu verwenden.

Der Konzern kommt ursprünglich aus China, hat seinen Sitz vor einigen Jahren jedoch nach Singapur verlegt, um geopolitische Konflikte zu umschiffen. Berichten zufolge hatte Shein schon vor drei Jahren mit einem Börsengang geliebäugelt. Nun sollen sich die amerikanischen Großbanken Goldman Sachs, JP Morgan Cha und Morgan Stanley um den Schritt aufs Parkett kümmern.

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