Zahlreiche kleine kontrollierte Feuer brennen in einem Weinberg.
Die Minusgrade in der Nacht von Montag auf Dienstag haben zu schweren Frostschäden in den sächsischen Weingebieten geführt. «Wir haben einen massiven Ernteschaden, obwohl es erst der Anfang der Saison ist», sagte Felix Hößelbarth, Vorsitzender des Weinbauverbandes Sachsen, am Dienstag auf Anfrage. Er gehe von Ausfällen von 90 bis 100 Prozent aus. «Die Ernte 2024 ist größtenteils passé.» Auch Feuer zum Frostschutz in den Weinbergen haben laut Hößelbarth dort, wo sie zum Einsatz kamen, nicht den gewünschten Effekt erzielt, der Schaden war bei Temperaturen von bis zu minus 5 Grad nicht abzuwenden.
Auch das Staatsweingut Schloss Wackerbarth rechnet standort- und rebsortenabhängig mit deutlichen Ertragsausfällen. «Ob wir diese durch unsere Frostschutzmaßnahmen zumindest minimieren konnten, wird sich erst in den nächsten Tagen zeigen», teilte Sprecher Martin Junge mit. Seit vergangenem Mittwoch waren in drei Nächten Frostschutzmaßnahmen nötig, zuletzt in der Nacht auf Dienstag, als über einen längeren Zeitraum Minustemperaturen von minus 5 Grad und kälter gemessen wurden.
Dass an mehreren Nächten hintereinander Frostschutz durchgeführt werden muss, ist laut Jung nichts Außergewöhnliches. «Nicht üblich ist jedoch, dass unsere Reben zu diesem Zeitpunkt im April bereits so weit ausgetrieben sind.» Aufgrund der warmen und sonnigen letzten Wochen habe der Austrieb rund vier Wochen früher als in den Vorjahren begonnen. In dieser Phase sei Nachtfrost «eine Bedrohung für alles, was an unseren Reben grün ist». Es drohten Ernteverluste bis hin zum Totalausfall.
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