Jugendangebot von ARD und ZDF: „Funk“ ist ein Funkloch

jugendangebot von ard und zdf: „funk“ ist ein funkloch

Historisch nicht auf der Höhe: das Jugendnetzwerk von ARD und ZDF, „Funk“.

Schaut man sich an, was Mirko Drotschmann in der Sendung „MrWissen2go“ vor fünf Jahren über die Kolonialzeit der Deutschen im heutigen Namibia erzählt hat, kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Mit Giftgas hätten die Besatzer experimentiert, hieß es, was nicht stimmt. Um die Misshandlung Einheimischer zu dokumentieren, wurden historische Postkartendarstellungen ins Bild gerückt. Sie zeigten allerdings Szenen aus dem Kongo, Nigeria oder von den Westindischen Inseln.

Fünf Jahre lang fiel das niemandem auf beim zuständigen ZDF und beim Onlinenetzwerk „Funk“. Auf dem Portal, mit dem ARD und ZDF ein junges Publikum ansprechen wollen, finden sich Pannen und Pleiten von solcher Tragweite, dass man sich fragt, wie die Intendanten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks das Angebot noch verantworten wollen.

Da gibt es als aktuelles Beispiel die Fehler von „MrWissen2go“ oder die Fehde, die sich das vom NDR verantwortete Magazin „STRG_F“ mit dem Youtuber Rezo leistet. Vor einem halben Jahr war es das Format „Die da oben!“, das CDU, CSU, FDP und AfD als „rechts“ bezeichnete und auf einen vermeintlichen gemeinsamen Nenner brachte.

Vor zwei Jahren musste sich der deutsche Historikerverband einschalten und darauf hinweisen, dass die Reihe „Der Biograph“ bei „Funk“ Nonsens über den Ersten Weltkrieg und Adolf Hitler verbreitete. „Militärische Siege des Deutschen Reichs über Österreich-Ungarn (,Wir haben wieder gegen Österreich gewonnen!‘) hätten den ,Österreichhass‘ Hitlers verstärkt“, hatte es bei „Funk“ geheißen. Dass das Deutsche Reich im Ersten Weltkrieg nicht gegen Österreich-Ungarn kämpfte, sondern die beiden Staaten Verbündete waren, mussten die Historiker „Funk“ erst erklären.

Jedes Mal, wenn es dort verfälschend, ideologisch verpeilt, unterkomplex oder grob fehlerhaft zugeht, wird erst abgewiegelt. Die Sender – ARD genauso wie ZDF – spielen die Sache herunter, versuchen sie auszusitzen, dann stillschweigend etwas zu ändern. Wenn die Bude doch lichterloh brennt, werfen sich Chefredakteure oder Intendanten in die Brust und geloben, die redaktionelle Arbeit zu verbessern. Dabei hat man den Eindruck, dass „Funk“ vollkommen außer Kon­trolle ist: ein einziges Funkloch.

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