Geschmacksache: Konzentriert und gut

Eine Wand aus Wein: Und dazu noch eine der besten Pizzen der Stadt. Das „A Tavola“ im Stadtteil Sachsenhausen.

Für Gastronomen ist die Frankfurter Innenstadt ein zunehmend schwieriges Pflaster. Gründe dafür gibt es viele. Wegen der hohen Homeoffice-Quote und vielleicht auch, weil etliche momentan ihr Geld zusammenhalten, sind Mittagsangebote weniger gefragt, als sie es einmal waren. Abends sind viele Lokale zwar voll, aber es sind nicht alle. Und Gäste, die vor allem unter der Woche bereit sind, einen Tisch zu akzeptieren, den sie erst nach 20 Uhr bekommen können, werden kaum irgendwo abgewiesen.

Der Eingang zum „A Tavola“: Wenn das blaue Rennrad grüßt, ist man goldrichtig.

Vielleicht sortiert sich aber auch nur der Markt neu; nach wie vor gibt es Lokale, die nicht nur an den typischen Ausgehtagen von Donnerstag bis Sonntag durchgehend gut besucht sind. Zu ihnen gehört das italienische „A Tavola“ in Frankfurt-Sachsenhausen.

Alles ist einfach, alles ist hochwertig

Seit zehn Jahren gibt es das Hochparterre-Lokal in den Räumen einer Pizzeria, die Monte Carlo hieß. Im Fenster steht ein altes Rennrad, vor der Tür sitzen, wenn es warm ist, die Gäste unter einem großen roten Schirm. Drinnen dominieren ein ausladender Kronleuchter und ein langer Hochtisch den vorderen Raum, im hinteren stehen Tische mit rot-weißen Decken dicht an dicht. Entlang der Seitenwände verlaufen Bänke, der Boden ist Parkett, die Möbel sind aus Holz, auf den ersten Blick sieht alles einfach aus, auf den zweiten hochwertig.

Das Angebot ist schmal, umfasst ein paar Antipasti (gute Bruschetta), ein paar Salate, Pasta und Pizzen. Diese gehören zu den besten, die man in Frankfurt essen kann. Der papierdünne Teig ist auch an den hochgewölbten Rändern kross, er suppt in der Mitte nicht durch, hat Aroma. Er lasse ihn 48 Stunden reifen, sagt der Pizzabäcker.

Herausragend: die Pizza mit Bresaola, eine mit pikanter Salami und Oliven, aber es gibt auch keine, die nicht gut wäre. Der Käse ist immer Mozzarella, perfekt dosiert, nicht überüppig, gerade so, dass der übrige Belag zu seinem Recht kommt. Auf der vegetarischen Pizza sind Zucchini und Artischocken, Paprika und Champignons, sehr beliebt ist die Pizza „Sole“, bei der auf dem Tomatensugo eine Burratakugel thront, ein Mozzarella mit einem Sahne­herzen.

Unter den Nudelgerichten ist die Lasagne eines der besten. Viele teilen sich alles, niemand stört sich daran, Salate werden bereitwillig auf zwei Tellern serviert, das ist sehr sympathisch. Die kleine Auswahl einfacher bis sehr guter Weine ist es auch. Von denen, die auch offen zu haben sind, ist der Riesling von Bassermann-Jordan ein Empfehlung wert, auch der Lugana aus der Lombardei (23 und 24 Euro die Flasche).

Wer mehr ausgeben will, findet auch etwas, einen „Löwengang“-Chardonnay vom Biopionier Alois Lageder etwa. Für Liebhaber von Desserts zu empfehlen: der New York Cheesecake mit einem krümelig-saftigen Haferkeksboden (sechs Euro, Pizzen von zehn Euro an). Fazit: Unkompliziert, mit Anspruch.

„A Tavola“, Diesterwegstraße 4 in Frankfurt. Telefon: 0 69/66 12 44 77.

Öffnungszeiten: täglich von 12 bis 23 Uhr.