Russlands Präsident Wladimir Putin
US-Geheimdienste gehen einem Bericht zufolge davon aus, dass der russische Präsident Wladimir Putin den Tod des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny im Februar nicht direkt angeordnet hat. Dies entbinde Putin zwar nicht von seiner Verantwortung, vertiefe aber das Rätsel um den Tod des in einem Straflager gestorbenen Dissidenten, schrieb das Wall Street Journal am Samstag unter Berufung auf Geheimdienstquellen. Putin sei nach Auffassung der Geheimdienste zwar letztlich verantwortlich für den Tod des 47-Jährigen, er habe ihn aber vermutlich nicht zu diesem Zeitpunkt beauftragt, hieß es weiter.
Die Einschätzung beruht nach Angaben der Zeitung auf als geheim eingestuften Geheimdienstinformationen sowie auf einer Analyse öffentlich bekannter Fakten. Dieser Meinung seien etwa die CIA, das Büro der US-Geheimdienstkoordinatorin und die Nachrichtendienstabteilung des US-Außenministeriums. Einige europäische Nachrichtendienste seien über die US-Einschätzung informiert worden.
Der russische Oppositionelle und enge Nawalny-Vertraute Leonid Wolkow, der im März im litauischen Exil angegriffen und verletzt worden war, wies die Einschätzung der US-Geheimdienste im Wall Street Journal als naiv zurück. „Die Vorstellung, dass Putin nicht informiert gewesen ist und die Tötung Nawalnys nicht gutgeheißen hat, ist lächerlich.“
Nawalny war nach Angaben der russischen Behörden am 16. Februar in einem Straflager in der Arktis gestorben, wo er eine 19-jährige Haftstrafe absaß. Einen Tag zuvor war er in einem Video zu sehen, das ihn in offenbar recht guter Verfassung zeigte. Nawalnys Anhänger und zahlreiche westliche Politiker machen die russische Führung und Kreml-Chef Putin für den Tod des Oppositionellen verantwortlich.
Kurz vor dem Tod des Kreml-Kritikers waren nach Angaben seiner Unterstützer Gespräche über einen Gefangenenaustausch weit fortgeschritten. Putin bestätigte im März die Idee eines solchen Austauschs. Dem Zeitungsbericht zufolge sollen US-Präsident Joe Biden und Kanzler Olaf Scholz eine Woche vor Nawalnys Tod über einen Vorschlag für einen Gefangenenaustausch gesprochen haben. Moskau hatte vor allem Interesse daran, einen in Deutschland inhaftierten Russen wegen des Mordes an einem Georgier im Berliner Tiergarten freizubekommen.
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