Mexiko: Zwei Kommunalpolitiker vor Wahlen ermordet - Gewalt gegen Amtsträger nimmt zu

Kurz vor den Präsidenten- und Parlamentswahlen in Mexiko Anfang Juni nehmen die Politikermorde zu: Ein Bürgermeister wurde niedergestochen, ein Amtsanwärter tot auf einer Insel gefunden. In Verdacht stehen Drogenkartelle.

mexiko: zwei kommunalpolitiker vor wahlen ermordet - gewalt gegen amtsträger nimmt zu

Mexiko: Zwei Kommunalpolitiker vor Wahlen ermordet – Gewalt gegen Amtsträger nimmt zu

In Mexiko sind wenige Wochen vor den Wahlen erneut zwei Kommunalpolitiker getötet worden. Wie die Staatsanwaltschaft des nordwestlichen Bundesstaates Tamaulipas mitteilte, wurde der Bürgermeister der Stadt Mante, Noé Ramos, am Freitag bei einer Wahlkampfveranstaltung von einem Mann niedergestochen. Der Angreifer habe sich genähert, als Ramos in der Stadt mit Bürgerinnen und Bürgern sprach, berichteten lokale Medien.

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Ramos’ Partei verurteilte das jüngste Attentat und forderte mehr Schutz für die Kandidaten im laufenden Wahlkampf. Die Motive hinter den Morden bleiben meist unbekannt. Oft stecken die mächtigen Drogenkartelle des Landes hinter den Angriffen. Messerattacken sind für die Banden jedoch ungewöhnlich.

Bei dem zweiten getöteten Politiker handelt es sich nach Angaben der Behörden um den Kommunalpolitiker Alberto Antonio García, der für das Amt des Bürgermeisters in der Ortschaft San José Independencia im südlichen Bundesstaat Oaxaca kandidierte. García und seine Frau, Agar Cancinco, aktuell Bürgermeisterin der Gemeinde, waren der Staatsanwaltschaft zufolge am Mittwoch als vermisst gemeldet worden. Cancino wurde demnach Freitag lebend auf einer Insel wiedergefunden. García sei tot aufgefunden worden.

In Mexiko finden am 2. Juni Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Zudem werden Tausende Ämter auf kommunaler und regionaler Ebene neu vergeben. Aus der Präsidentenwahl wird zum ersten Mal mit Sicherheit eine Frau als Staatsoberhaupt hervorgehen, da die beiden großen Parteienbündnisse jeweils mit Spitzenkandidatinnen antreten. In den Umfragen führt die Kandidatin des linken Regierungsbündnisses um die Partei Morena, Claudia Sheinbaum. Für das Drei-Parteien-Bündnis der Opposition tritt die frühere PAN-Senatorin Xóchitl Gálvez an.

30 Politiker seit Juni 2023 ermordet

Tötungen und Entführungen sind in Mexiko an der Tagesordnung, die Gewalt richtet sich oft auch gegen Mandatsträger oder Bewerber um ein politisches Amt. Seit Juni 2023 wurden laut dem mexikanischen Think-Tank Laboratorio Electoral rund 30 Politiker ermordet. Insgesamt fielen der Gewalt in Mexiko laut offiziellen Angaben seit 2006 fast 450.000 Menschen zum Opfer. Meist werden kriminelle Banden für die Tötungen verantwortlich gemacht.

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