Ukraine meldet Abschuss eines russischen Langstreckenbombers

In der russischen Region Stawropol ist ein Bomber vom Typ Tu-22M3 abgestürzt. Die Ukraine spricht von Abschuss, Russland von einer technischen Störung. Die vier Piloten konnten sich mit dem Schleudersitz befreien – drei sind bisher gerettet worden.

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Ein Foto aus dem Jahr 2022 zeigt den Bomber vom Typ Tu-22M3 picture alliance/Russian Look/Pavel Kashaev

In Russland ist einem Medienbericht zufolge ein strategischer Bomber vom Typ Tu-22M3 abgestürzt. Der Absturz habe sich in der südlichen Region Stawropol ereignet, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax am Freitag das russische Verteidigungsministerium. Die vier Piloten hätten sich mit dem Schleudersitz aus dem abstürzenden Langstreckenbomber befreit. Drei von ihnen seien gerettet worden. Nach dem vierten Insassen wurde demnach noch gesucht.

Der Absturz soll durch eine technische Störung verursacht worden sein. Dem widerspricht das ukrainische Militär. Deren Angaben nach habe sie den russischen Langstreckenbomber zerstört. Zum ersten Mal sei ein solches Kampfflugzeug abgeschossen worden, teilte der Kommandeur der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Eine unabhängige Bestätigung liegt derzeit nicht vor.

Tote und Verletzte durch Luftangriff auf Dnipro

Jede Nacht leidet die Ukraine unter den Angriffen russischer Raketen und Drohnen. In der Nacht auf Freitag ist das industriell wichtige Gebiet Dnipropetrowsk in der Südukraine massiv aus der Luft beschossen worden. In der Gebietshauptstadt Dnipro seien mindestens zwei Menschen getötet und 15 verletzt worden, teilte Gouverneur Serhij Lyssak auf Telegram mit.

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Ein Mann beseitigt die Trümmer eines zerstörten Wohnhauses in Dnipro REUTERS

Ein fünfgeschossiges Wohnhaus und zwei Infrastrukturobjekte seien getroffen worden. Es seien gezielt Anlagen der ukrainischen Eisenbahn beschossen worden, teilte das Staatsunternehmen mit. Der Hauptbahnhof von Dnipro sei gesperrt, Fernverkehrszüge würden umgeleitet.

In der Stadt Synelnykowe wurden nach Angaben von Innenminister Ihor Klymenko sechs Menschen getötet, darunter zwei Kinder. Getroffen wurden mehrere Einfamilienhäuser. In Pawlohrad wurde den Behördenangaben nach eine Fabrik beschädigt, in Kriwyj Rih ein Objekt der Infrastruktur. Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf Telegram, der Himmel über der Ukraine könnte genauso gut verteidigt werden wie der Himmel über Israel, wenn die ausländischen Partner die Waffen dafür lieferten.

Von Explosionen wegen des Einsatzes von Flugabwehr wurde nachts auch aus dem Gebiet Odessa am Schwarzen Meer berichtet. Die Stadt sei vom Schwarzen Meer aus mit Raketen angriffen worden, teilte die ukrainische Luftwaffe mit.

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