Ukraine-Krieg: Baerbock fordert mehr Hilfe für Ukraine, Trump kritisiert Europa

Ist die EU zu zögerlich mit Militärhilfen für die Ukraine? Nein, sagt Annalena Baerbock: »Wir können nur nicht hexen.« Der ehemalige US-Präsident Trump sieht das anders. Europa müsse mehr Geld investieren.

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Ukraine-Krieg: Baerbock fordert mehr Hilfe für Ukraine, Trump kritisiert Europa

Angesichts der verheerenden russischen Luftangriffe auf die Ukraine hat Außenministerin Annalena Baerbock mit Nachdruck mehr westliche Militärhilfe eingefordert. »Auf der ganzen Welt müssen wir die Luftverteidigung, die wir haben, zusammenkratzen«, sagte die Grünenpolitikerin am Donnerstagabend im ZDF-»heute-journal«. Wie das gehen könne, darüber zerbreche man sich gerade beim G7-Außenministertreffen auf Capri den Kopf.

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Energisch wies sie Kritik zurück, die EU zögere bei der militärischen Unterstützung für den ukrainischen Abwehrkampf. »Wir warten auf gar nichts. Wir können nur nicht hexen und zaubern«, sagte sie. In Europa habe man geglaubt, für immer in Frieden leben zu können, dann sei man vor zwei Jahren angesichts der russischen Invasion in einer anderen Welt aufgewacht.

Der frühere US-Präsident Donald Trump konnte sich unterdessen einen weiteren Seitenhieb auf die EU nicht verkneifen. »Wie kommt es, dass die Vereinigten Staaten über 100 Milliarden Dollar mehr in den Ukrainekrieg stecken als Europa? Und wir haben einen Ozean als Trennung zwischen uns!«, schrieb Trump am Donnerstag auf seiner Onlineplattform Truth Social. »Wir sind uns alle einig, dass das Überleben und die Stärke der Ukraine für Europa viel wichtiger sein sollten als für uns, aber es ist auch für uns wichtig.«

Die USA sind mit Waffenhilfen über umgerechnet 40 Milliarden Euro militärisch der wichtigste Verbündete der Ukraine bei ihrer Abwehr des russischen Angriffskriegs. Wegen der Verzögerung weiterer Militärhilfe aus den USA leiden die ukrainischen Soldaten an der Front unter Munitionsmangel. Das US-Repräsentantenhaus soll nun am Samstag über ein neues Hilfspaket für die Ukraine abstimmen. Die Abstimmung wurde wegen eines Machtkampfs bei den Republikanern monatelang verzögert. Angestachelt von Donald Trump bestehen einige republikanische Abgeordnete darauf, den Kampf gegen die illegale Einwanderung an der Grenze zu Mexiko zu priorisieren. Trump selbst hat sich wiederholt gegen weitere Hilfspakete für die Ukraine ausgesprochen, zuletzt aber verbindlichere Töne angeschlagen. Er hat vorgeschlagen, der Ukraine Hilfe »in Form eines Darlehens« anzubieten.

Mehr Druck auf China aus Europa

Offenbar wollen die USA das G7-Außenministertreffen auch dazu nutzen, um ihre europäischen Verbündeten dazu zu bringen, den Druck auf China zu erhöhen. China trage dazu bei, dass Russland den Krieg in einer Weise fortsetzen könne, die ganz Europa bedrohe, sagte ein US-Beamter am Donnerstag am Rande G7-Treffens zu Reportern.

Die USA werfen China vor, den russischen Rüstungssektor massiv zu unterstützen. »Ohne den Beitrag der Volksrepublik China hätte Russland Schwierigkeiten, seine Kriegsanstrengungen aufrechtzuerhalten«, zitiert die Nachrichtenagentur AFP einen hochrangigen US-Vertreter. China sei für Russland der wichtigste Lieferant von Werkzeugmaschinen und Mikroelektronik, die zur Herstellung von Raketen, Drohnen, Panzern und Flugzeugen nötig sind.

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