Über Bestimmungsbücher für Vögel

über bestimmungsbücher für vögel

Zwölf Gramm Putzigkeit: Ein Rubinfleck-Waldsänger wird in Kanada beringt.

Eine Frage an die ornithologisch interessierten Leser: Wie lassen sich Sumpf- und Weidenmeise voneinander unterscheiden? Beide Vögel sehen fast gleich aus, graubraunes Gefieder, weiße Wangen, schwarzer Scheitel. Eine absolut sichere Bestimmung erlaubt nur der Gesang. Sind die Tiere still, wird es kompliziert, denn dann muss man genau hinschauen, wobei sich das Licht, die Haltung der Meise und deren Entfernung zum Beobachter mal erleichternd, mal erschwerend auswirken. Das gilt auch für andere Spezies, bei denen Verwechslungsgefahr besteht. Zilpzalp und Fitis. Sumpf- und Teichrohrsänger. Wald- und Gartenbaumläufer.

In Deutschland sind mehr als dreihundert Brutvogelarten nachgewiesen, weltweit existieren etwa elftausend Spezies. Hier den Überblick zu behalten ist nicht einfach, wobei die abwechslungsreichen Gefiederfolgen vieler Vögel – Jugendkleid beim juvenilen Exemplar, Schlichtkleid außerhalb der Brutzeit, Prachtkleid während der Brutzeit – eine zusätzliche Herausforderung darstellen. Großmöwen etwa, die erst mit mehr als drei Jahren adult sind, lassen sich oft nur schwer exakt bestimmen. Eine einjährige Silbermöwe mit fortgeschrittenem Gefieder wird sich kaum von einem langsam mausernden zweijährigen Artgenossen unterscheiden. Von Juli bis August kann man dem Tier in fünf möglichen Erscheinungen begegnen: gerade erst flügge geworden, vorjährig, zweijährig, dreijährig, vierjährig oder älter.

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Perfekt herausgeputzt im Jugend-, Schlicht- und Prachtkleid: Killian Mullarneys Illustrationen von Kiebitz, Spornkiebitz, Rotlappenkiebitz, Steppenkiebitz und Weißschwanzkiebitz für Lars Svenssons „Kosmos Vogelführer“

Hobby-Ornithologen und Forscher haben nur selten sämtliche Kleider aller hiesigen Vögel pa­rat. Oft genug sind ihnen die Merkmale bestimmter Arten im Detail gar nicht geläufig. Daher führen sie im Feld meistens nicht nur Fernglas und Spektiv mit sich, sondern auch ein Bestimmungsbuch. Es gibt diese handlichen Nachschlagewerke für Länder und Regionen, in üppiger und abgespeckter Version, mit Fotos oder Zeichnungen, ausführlich oder sparsam kommentiert, für Vögel und Pflanzen, Fische und Reptilien, Käfer und Meere.

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Nicht nur auf die Farben achten: Haltung, Flugbild und Gesichtsausdruck spielen bei der Vogelbestimmung die wichtigste Rolle.

Forschungsergebnisse fließen direkt ins Bestimmungsbuch

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Schwarzes Gefieder, gelber Schnabel und Lidring: klarer Fall, eine männliche Amsel

Wir konzentrieren uns hier auf die Vögel. Zum einen trifft man sie überall an, ob im Garten, im Hochgebirge, auf offener See oder in der Stadt. Zum anderen haben sie mehr Anhänger als beispielsweise Säugetiere, denen man in erster Linie nachts begegnet, oder exotische Blumen, für de­ren Sichtung man weite Reisen auf sich nehmen muss. Folglich gibt es ornithologische Bestimmungswerke in großer Zahl und stark variierender Güte.

Der beste, die englische Bezeichnung hat sich bei uns inzwischen eingebürgert, „Field Guide“ ist der „Kosmos Vogelführer“ von Lars Svensson, dessen erste Auflage 1999 herauskam. Für die Illustrationen zeichnen Killian Mullarney und Dan Zetterström verantwortlich. Das Buch stellt alle Vogelarten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens in mehr als viertausend Farbzeichnungen vor, wartet mit exzellenten Texten zu Merkmalen und Stimmen auf – und ist gerade um­fassend aktualisiert worden.

Feldführer sind im Grunde nie abgeschlossen. Die Systematik der Vögel kann sich ändern, Kennzeichen, die man lange übersehen hatte, werden ergänzt, neue Ar­ten kommen hinzu. Für Vogelgruppen, die eine besondere Herausforderung an den Be­stimmer darstellen, etwa Limikolen oder Möwen, gibt es spezielle Titel, die dort Feinheiten diskutieren, wo eine allgemeine Übersicht haltmacht.

Aus dem Kleinen Sumpfhuhn ist das Kleinsumpfhuhn geworden

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Garantiert unverwechselbar: Ein Kiebitz zeigt, was er flugtechnisch draufhat.

Dass Forschungsergebnisse direkt ins Bestimmungsbuch fließen, sieht man etwa an der zweiten Auflage des „Kosmos Vogelführers“ von 2011. Dort stößt der Leser auf einundvierzig neue Arten und eine veränderte Reihenfolge der Ordnungen, da genetische Untersuchungen er­geben hatten, dass Entenvögel (Anseriformes) und Hühnervögel (Galliformes) eng miteinander verwandt sind. Seitdem stehen sie als Galloan­serae am Beginn der Systematik. Wer sich mit der Vogelwelt befasst, wird solche Korrekturen entspannt zur Kenntnis nehmen, da man an sie ge­wöhnt ist.

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Knapp am Jizz vorbei: John James Audubons Darstellung zweier Blaufügelenten, entstanden zwischen 1827 und 1838

So ist die Tundramöwe seit einigen Jahren keine eigene Spezies mehr, sondern eine Unterart der Heringsmöwe. Das gleiche Schicksal teilen Gelbkopf-Schafstelze, Aschkopf-Schafstelze, Maskenschafstelze und Thunbergschaf­stelze, die inzwischen nur noch Unterarten der Schafstelze sind. Die Molekulargenetik ebnet al­lerdings auch Zugängen den Weg: Die Ligurien-Bartgrasmücke, lange Zeit als Unterart der Weißbart-Grasmücke gehandelt, ist inzwischen eine ei­gene Spezies.

Hinzu kommen Umbenennungen: Aus dem Kleinen Sumpfhuhn ist mittlerweile das Kleinsumpfhuhn geworden, aus dem Ziegenmelker die Nachtschwalbe. Derartige Um­schichtungen fließen recht schnell in Bestimmungsbücher ein, die damit über so etwas wie eine Halbwertszeit verfügen.

Vorbildliches Temperament und faule Maßlosigkeit

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Nachts bei der Arbeit in der US-Army-Garnison Fort Belvoir: Roger Tory Peterson fertigt Illustrationen an, aufgenommen 1945

Die Geschichte der Field Guides, wie wir sie heute kennen, beginnt im achtzehnten Jahrhundert. Damals suchten Botaniker in Frankreich nach einem Format, das vorhandene Wissen über Pflanzen zu organisieren und deren Identifikation mithilfe von Bildern und Texten jedermann zu ermöglichen. Allmählich ging man dazu über, ähnliche Arten vergleichend anzuschauen und sich so einer fehlerfreien Bestimmung zu nähern. In Großbritannien hielt man sich einstweilen an Carl von Linnés Sexualität der Pflanzen, in der eine Klassifikation anhand von Merkmalen der Fortpflanzungsorgane vorgenommen wird.

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Will schnell ans Ziel: Die Hohltaube fliegt Lars Svensson zufolge besonders entschlossen.

Sara Scharf, die sich eingehend mit der Ge­schichte des Bestimmungsbuchs beschäftigt hat, sagt, dies sei unter anderem auf eine antifran­zösische Haltung und Ressentiments gegen Innovationen zurückzuführen. Erst als Sir James Edward Smith, Präsident der Linnean Society of London, im Jahr 1828 starb, haben englische Bo­taniker damit begonnen, das vergleichende System heranzuziehen. Der Erfolg ornithologischer Bestimmungsbücher im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert geht Scharf zufolge entscheidend auf die Illustrationen zurück: Neue Drucktechnologien verbesserten ihre Qualität und re­duzierten die Kosten.

Im Übrigen erinnert Helen Macdonald daran, dass es bis ins frühe zwanzigste Jahrhundert hinein vor allem zwei Typen von Bestimmungsbüchern für Vögel gegeben hat. Zum einen „moralisierende, vermenschlichende Lebens­geschichten“ wie Florence Merriams „Birds Through an Opera-Glass“ von 1889. Darin attestiert die Autorin dem Hüttensänger ein „vorbildliches Temperament“, der Spottdrossel „faule Maßlosigkeit“. Wäre Letztere ein Mensch, sie sä­ße der Autorin zufolge „hemdsärmelig zu Hause rum und würde ohne Kragen auf die Straße ge­hen“.

Am wichtigsten ist die „general impression of size and shape“

Der zweite von Macdonald ausgemachte Typus ist der Fachband für Sammler. Weil damals besonders jene Vögel bestimmt wurden, die man zuvor abgeschossen hatte, konzentrierten sich diese Werke auf Details des Gefieders und der Weichteile. So schreibt Frank Chapman in der 1912 erschienenen Ausgabe von „Color Key to North American Birds“ über den Amerika-Sandregenpfeifer: „Schwimmhaut an der Basis zwischen innerem und mittlerem Zeh.“

Ob man ein Bestimmungsbuch mit Fotos oder Illustrationen bevorzugt, ist auch Geschmacks­sache. Aber nicht nur. Eine Zeichnung hat etliche Vorzüge. Sie präsentiert den Vogel idealtypisch in mustergültiger Pose, kein Zwielicht, alle wichtigen Merkmale sind gut zu sehen. Neben Spezies A ist oft, vor neutralem Hintergrund und in derselben Haltung, die zum Verwechseln ähnliche Spezies B abgebildet. Die Vögel sind gewissermaßen perfekt herausgeputzt.

Das kann zu­wei­len ein Nachteil sein, denn mit ihren Vor­bildern in der freien Wildbahn, die ein abgetragenes Ge­fieder aufweisen, haben sie dann nicht viel zu tun. Außerdem gibt es inzwischen fabelhafte Fo­tos aller europäischen Arten in all ihren Kleidern. Das war vor zwanzig Jahren noch anders. Gleichwohl sollten Federn und ihre Farbe nicht überschätzt werden. Mindestens genauso wichtig, wenn nicht wichtiger, ist der Jizz.

Die bucklige Ge­stalt eines fliegenden Kampfläufers

Über die Herkunft des Begriffs wird gestritten. Manche sagen, er sei militärischen Ur­sprungs und habe unter den Piloten der Luft­waffe im Zweiten Weltkrieg die Runde gemacht. Die Männer hätten in kürzester Zeit erkennen müssen, ob ein Flugobjekt Freund oder Feind ist, und das eben anhand des „Giss“ – der „general impression of size and shape“. Will sagen: Man nimmt Größe, Form, das Verhältnis der Einzelteile zueinander wahr und erhält dadurch einen bestimmten Gesamteindruck. Johanna Romberg schreibt in ihrem Buch „Federnlesen“, das Wort tauche gleichwohl schon früher auf, nämlich in den 1922 erschienenen Memoiren eines britischen Ornithologen.

Eine dritte Theorie besagt, „Jizz“ gehe auf das deutsche Wort „Gestalt“ zu­rück und beziehe sich auf den Habitus des Vo­gels. Manche Arten knicksen, andere wippen mit dem Schwanz, manche halten sich aufrecht, an­dere wirken duckmäuserisch. Ein trippelnder und akrobatische Manöver vollführender Kiebitz sieht halt einzig und allein aus wie ein trippelnder und akrobatische Manöver vollführender Kiebitz. Er ist unverwechselbar.

Dass die Gefiederfärbung nicht unbedingt das ausschlaggebende Kriterium bei der Bestimmung sein muss, leuchtet ein, wenn wir uns da­ran er­innern, wie wir vertraute Menschen als solche identifizieren. Man würde die eigene Mut­ter auch dann sofort erkennen, wenn sie sich die Haare blau oder rot färbt. An ihrer Haltung, der Körperform, dem Gang, der Silhouette. Ge­nauso ließe sich auch eine Singdrossel von einer Misteldrossel unterscheiden, selbst dann, wenn beide Vögel nur als Schattenriss zu sehen wären.

Was ist besser, Fotos oder Zeichnungen?

Den Jizz exakt zu treffen gehört somit zu den wichtigsten Fähig­keiten eines Vogelillustrators. Einige der bekanntesten Vertreter haben öfter, als man vermuten würde, knapp am Jizz vorbeigemalt, beispiels­weise John Gould oder John James Audubon. Killian Mullarney und Dan Zetterström beherrschen diese Kunst dagegen in Perfektion. Sie fangen den spezifischen Ge­sichtsausdruck jeder Art ein, die bucklige Ge­stalt eines fliegenden Kampfläufers findet man bei ihnen genauso wie die kompakten Klauen des Uhus, die, sobald der Vogel in der Luft ist, an Boxhandschuhe denken lassen.

Zugleich ist die Annahme, mehr Nuancen führten automatisch zu einer besseren Darstellung, nicht korrekt. Man schaue sich die Arbeiten David Sibleys an, der als Autor und Zeichner gleich mehrere Bestimmungsbücher für die Vögel der Vereinigten Staaten vorgelegt hat. Zwar ist er in der Lage, mit Bleistift, Tinte oder Acrylfarbe die differenziertesten Porträts anzufertigen. Doch in seinem „North American Bird Guide“ wählt er den entgegengesetzten Weg: so viele Details wie nötig, so wenig wie möglich. Ist der Jizz erfasst und passt die Farbe, gibt es keinen Optimierungsbedarf mehr. Sein zum Teil irritierend grober Pinselstrich sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass er momentan der hervorstechendste Vogel­illustrator der USA ist.

Im Alleingang hat er aus Roger Tory Petersons erstmals 1934 erschienenem Standardwerk „A Field Guide to the Birds“ ein in der Natur entbehrliches Buch gemacht, das seinen Platz nun vor allem in der heimischen Bibliothek findet. Einer der begabtesten europäischen Vogel­illus­tratoren, der wie Sibley die Kunst des Minimalismus beherrscht, aber genauso gut maximal de­tailversessen zu Werke gehen kann, ist der Ungar Szabolcs Kókay. Er arbeitet bevorzugt mit Gouache und Wasserfarbe. Seine Bilder schmücken zum Beispiel Leander Khils Fotoband über die „Vögel Österreichs“, wo sie neben Zeich­nungen von Paschalis Dougalis die Aufnahmen flan­kieren.

Gelächterartige Gesangsdarbietungen

Nicht selten bieten Nachschlagewerke beides, Fotos und Zeichnungen, etwa Sébastien Reebers „Waterfowl“ über Wasservögel in Nordamerika, Europa und Asien oder das von Peter Clement geschriebene und von Chris Rose mit vollendeter Könnerschaft illustrierte Buch „Robins and Chats“. Kein handlicher Feldführer, sondern eine Gesamtschau aller bekannten Vögel ist das „Handbook of the Birds of the World“. Es ist von 1992 an in siebzehn Bänden erschienen, mit­gewirkt haben mehr als dreißig Illustratoren und zweihundert Spezialisten. Für keine andere Tierklasse ist jemals zuvor ein solches, auf Vollständigkeit setzendes Buchprojekt realisiert worden.

Gute Bestimmungsbücher helfen dabei, die Wahrnehmung zu schärfen. Und das läuft nicht allein über die Bilder, wie jeder Birdwatcher bestätigen wird. Ein bloßer Abgleich – Sanderling am Strand, Sanderling im Buch, passt – geht immer auf Kosten einer Fülle interessanter, mitunter dada-poetischer Informationen. Nehmen wir die Lautäußerungen. Svensson zufolge klingt der Angst- und Kontaktruf des Eistauchers „wie wahnsinnig lachend“. Konkret: „howüwüwüwüwüa“. Peter H. Barthel belässt es in seinem von Paschalis Dougalis illustrierten Band „Was fliegt denn da?“ bei der lapidaren Bemerkung: „Balzt jodelnd“. Detlef Singer wiederum spricht in „Welcher Vogel ist das?“ von „heulend-klagenden bis gelächterartigen Gesangsdarbietungen“, die „aus­gesprochen schaurig“ klingen.

Der Gelbspötter, ein ziemlich gut gelaunt singendes Kerlchen, baut laut Svensson „nasal jammernde Töne“ in sein Lied ein, zudem rufe er dreisilbig „tä-tä-LÜÜit“. Barthel weist darauf hin, dass der Vogel den Sumpfrohrsänger imitiert und wie folgt ruft: „tätäroit“, „didero-id“, „tätätä“, „täck“. Singer will dem Gelbspötter ein „ge­quetschtes Giäää“ abgehört haben. Die Hohltaube fliege, jetzt wieder Svensson, „entschlossener“ als die Ringeltaube, der Raufußkauz habe einen „erstaunten“, das Wintergoldhähnchen einen „niedlichen Gesichtsausdruck“, und im Gegensatz zum Zwergstrandläufer sei der Temminckstrandläufer „bei der Nahrungssuche auf eingeknickten Beinen eher kriechend und mit geringerer Pickrate“ unterwegs.

Lebensraum, Verbreitung und signifikante Merkmale

Das letzte Beispiel klingt ulkig, beobachtet man jedoch die beiden ähn­lichen Arten bei der Futtersuche neben­einander, wird klar, wie treffend die Beschreibung ist. Es zeigt sich also, je mehr Nachschlagewerke man konsultiert, desto vollständiger und, auch das gehört dazu, skurriler wird das Bild.

Außerdem liefern gute Feldführer Angaben zum Lebensraum, zur Verbreitung und zu signifikanten Merkmalen, die beim ersten Blick auf die Illustration nicht unbedingt ins Auge springen. Im „Handbuch Vögel beobachten“ schreibt Leander Khil, manchmal ermögliche erst der Kommentar eine eindeutige Identifikation: „Ein Baumfalke, der im Winter an einem Gewässer nach Wasservögeln jagt? Ein Blick in den Text, und es wird klar, dass es eher eine andere Art gewesen sein muss – denn Baumfalken überwintern im südlichen Afrika und ernähren sich von Kleinvögeln und Insekten.“ Der Wanderfalke hingegen käme hier sofort in die engere Auswahl.

Wer regelmäßig Vögel bestimmt, Feldführer, Illustrationen und die dazugehörigen Texte studiert, wird rasch merken, dass die Beobachtung mit einer Art Kettenreaktion verbunden ist. Roger Tory Peterson war in den Zwanzigerjahren Mitglied des Bronx County Bird Club und be­schreibt die Identifikationstechnik des Gruppenmentors Ludlow Griscom wie folgt: „All die vielen Fragmente, die wir über Vögel wissen – Aufenthaltsort, jahreszeitliches Verhalten, Lebensraum, Ruf, sonstige Verhaltensweisen, Zeichnung und Wahrscheinlichkeit des Vorkommens –, blitzen im Spiegel des Geistes auf und ergeben plötzlich ein Gesamtbild, das uns den Namen des Vo­gels verrät.“

Und welche der vielen Fragmente helfen uns nun bei der Bestimmung der Weiden- und Sumpfmeise? Die Kappe der Weidenmeise ist matt, die der Sumpfmeise glänzend schwarz. Die Weidenmeise hat einen stattlichen Kehlfleck, die Sumpfmeise einen kleinen. Die Weidenmeise verfügt über ein helles Armschwingenfeld, die Sumpfmeise nicht. Das Beste jedoch ist, auch wenn man die Vögel nicht auseinanderhalten kann, bereitet deren Betrachtung das größte Vergnügen.

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