Kiew setzt Grundrechte nach EU-Menschenrechtscharta außer Kraft

kiew setzt grundrechte nach eu-menschenrechtscharta außer kraft

Waffenseinsatz im Krieg in der Ukraine

Kiew hat dem Europarat am Sonntag offiziell mitgeteilt, dass die Ukraine ihre Verpflichtungen aus der Europäischen Menschenrechtscharta “teilweise aussetzt”.

In Artikel 15, “Abweichungen im Notfallstand”, der Europäischen Menschenrechtscharta wird dies explizit erlaubt, wenn “das Leben der Nation durch Krieg oder einen anderen öffentlichen Notstand bedroht” wird. Hier ist auch geregelt, dass die Vetreter des Landes den Generalsekretär des Europarats “umfassend über die getroffenen Maßnahmen und deren Gründe” unterrichten müssen. Eine “mündliche Mitteilung” eines ukrainischen Vertreters darüber war bereits am 4. April beim Europarat eingegangen.

Unter dem Kriegsrecht, das in der Ukraine am Tag der russischen Invasion vor mehr als zwei Jahren in Kraft getreten war, werden einige Artikel der Verfassung teilweise ausgesetzt. Das sind unter anderem die Unverletzlichkeit der Wohnung, das Briefgeheimnis, die Nichteinmischung in das Privatleben, die Freizügigkeit, die Rede- und die Versammlungsfreiheit.

Einschränkungen nach neuem Wehrpflichtgesetz

Viele der neuen Einschränkungen stehen im Zusammenhang mit dem kürzlich verabschiedeten umstrittenen Wehrpflichtgesetz. Unter anderem werden die Rechte der Männer im wehrfähigen Alter teilweise eingeschränkt, die sich möglicherweise der Einberufung entziehen wollen.

Mit dem neuen Gesetz soll die Manpower des Landes erhöht werden, da es immer noch an Soldaten und militärischer Ausrüstung mangelt.

Eine andere besondere Maßnahme, um der ukrainsichen Armee Mittel zur Verfügung stellen zu können, wird derzeit in der westukrainischen Stadt Riwne umgesetzt. Dort wird ein sowjetisches Denkmal teilweise verschrottet und verkauft. Die Metallskulpturen des Denkmals für die Soldaten des Zweiten Weltkriegs sollen verkauft werden, um Drohnen erwerben zu können. Dies war das letzte Denkmal in Riwne, das nach dem ukrainischen Dekommunisierungsgesetz abgebaut wurde.

Der steinerne Teil des Denkmals bleibt jedoch erhalten: Die städtischen Behörden planen, ein Denkmal für die ukrainischen Soldaten dieses Krieges zu errichten.

News Related

OTHER NEWS

Ukraine-Update am Morgen - Verhandlungen mit Moskau wären „Kapitulationsmonolog" für Kiew

US-Präsident Joe Biden empfängt Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus. Evan Vucci/AP/dpa Die US-Regierung hält Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland zum jetzigen Zeitpunkt für „sinnlos”. Bei einem Unwetter in Odessa ... Read more »

Deutschland im Wettbewerb: Subventionen schaden dem Standort

Bundeskanzler Olaf Scholz am 15. November 2023 im Bundestag Als Amerikas Präsident Donald Trump im Jahr 2017 mit Handelsschranken und Subventionen den Wirtschaftskrieg gegen China begann, schrien die Europäer auf ... Read more »

«Godfather of British Blues»: John Mayall wird 90

John Mayall hat Musikgeschichte geschrieben. Man nennt ihn den «Godfather of British Blues». Seit den 1960er Jahren hat John Mayall den Blues geprägt wie nur wenige andere britische Musiker. In ... Read more »

Bund und Bahn: Einigung auf günstigeres Deutschlandticket für Studenten

Mit dem vergünstigten Deutschlandticket will Bundesverkehrsminister Wissing eine junge Kundengruppe dauerhaft an den ÖPNV binden. Bei der Fahrkarte für den Nah- und Regionalverkehr vereinbaren Bund und Länder eine Lösung für ... Read more »

Die Ukraine soll der Nato beitreten - nach dem Krieg

Die Ukraine soll nach dem Krieg Nato-Mitglied werden. Die Ukraine wird – Reformen vorausgesetzt – nach dem Krieg Mitglied der Nato werden. Das hat der Generalsekretär des Militärbündnisses, Jens Stoltenberg, ... Read more »

Präsidentin droht Anklage wegen Tod von Demonstranten

Lima. In Peru wurde eine staatsrechtlichen Beschwerde gegen Präsidentin Dina Boluarte eingeleitet. Sie wird für den Tod von mehreren regierungskritischen Demonstranten verantwortlich gemacht. Was der Politikerin jetzt droht. Perus Präsidentin ... Read more »

Novartis will nach Sandoz-Abspaltung stärker wachsen

ARCHIV: Das Logo des Schweizer Arzneimittelherstellers Novartis im Werk des Unternehmens in der Nordschweizer Stadt Stein, Schweiz, 23. Oktober 2017. REUTERS/Arnd Wiegmann Zürich (Reuters) – Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will ... Read more »
Top List in the World