Forscher weisen bei X Echokammern nach

forscher weisen bei x echokammern nach

Forscher weisen bei X Echokammern nach

Wenn es um Streitfragen geht, leben Teilnehmer der Plattform X in komplett voneinander getrennten Blasen. Das zeigten Forscher am Themenbeispiel Klimawandel.

Über 7,4 Millionen Tweets auf der Social-Media-Plattform X untersuchten Forscher an der University of Michigan. Mit ChatGPT analysierten und unterteilten sie diese in Meinungsäußerungen, die den Klimawandel leugnen und solche, die ihn als Tatsache akzeptieren. Dabei entdeckte das Team um Dimitrios Gounaridis und Joshua Newell nicht nur einen Anteil von 14,8 Prozent der US-Bevölkerung, die den Klimawandel abstreitet. Zudem erkannten die Forscher dass die X-Plattform abgeschlossene Echokammern bildet. Frühere Arbeiten hatten bereits untersucht, ob Social-Media-Plattformen durch ihre Newsfeeds selbst Filterblasen und Echokammern hervorrufen.

Anhand der geocodierte Tweets zeigten sich auch deutliche Hochburgen der Klimawandelleugner, etwa im mittleren Westen und Süden der Vereinigten Staaten. Die stärksten Überschneidungen mit anderen sozialen Gruppen fanden die Forscher bei Wählern der Republikaner. Als weitere Gruppen mit hohen Überschneidungen erwiesen sich Corona-Impfgegner, woraus sich eine generelle Skepsis gegenüber der Wissenschaft vermuten lässt.

Bei der Analyse der Struktur des Social-Media-Netzwerks konnten die Forscher zeigen, dass die Communities von „Deniers“, also den Klimawandelleugnern, und den „Believers“, die die Aussagen der Wissenschaft zum Klimawandel akzeptieren, weitgehend getrennte X-Gemeinschaften gebildet haben. So sind auf X sogenannte Echokammern entstanden, in denen sich gegenseitig verstärkende einseitige Ansichten und Meinungsäußerungen zirkulieren. Vor allem in der Blase der Klimawandelleugner gab es sehr viele Retweets aus einem überschaubaren Meinungs-Pool und eine scharfe Abgrenzung beziehungsweise sehr wenige Retweets aus Communities, in denen auch andere Meinungen zu Wort kommen, etwa liberale Zeitungen und Fernsehsender. Es wurden nur 0,02 Prozent von Retweets gezählt, in denen Mitglieder mit entgegengesetzten Ansichten zu Wort kamen.

Die Forscher sehen die Anbieter von Social-Media-Plattformen in der Pflicht. Sie rufen diese auf, diejenigen Konten, die Unwahrheiten über den Klimawandel verbreiten, zu kennzeichnen und an gezielten Aufklärungskampagnen mitzuarbeiten.

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