Theatertreffen 2024: Die Auswahl steht fest

Mit Arbeiten von Yael Ronen und Falk Richter ist die Schaubühne in diesem Jahr gleich zweimal vertreten. Außerdem im Programm: „Die Hundekot-Attacke“ nach einer wahren Begebenheit.

theatertreffen 2024: die auswahl steht fest

Nora Hertlein-Hull, die neue Leiterin des Theatertreffens, bei der Verkündung.

„Ein schönes Bouquet“ dürfe sie bei ihrer ersten Ausgabe präsentieren, findet Nora Hertlein-Hull, die neue Leiterin des Theatertreffens. Ein Festival, das „die Reichhaltigkeit des Bühnengeschehens im deutschsprachigen Raum“ angemessene spiegele – mit spannenden Uraufführungen, geschliffenen Texten, starken ästhetischen Setzungen. Wie etwa: „Die Hundekot-Attacke“.

Eine Produktion, die Walter Bart mit Ensemble und Dackel am Theaterhaus Jena inszeniert hat, nach einer wahren Begebenheit (na klar: dem legendären Fäkalien-Angriff des vormaligen Hannoveraner Ballettchefs auf eine Kritikerin). Die Kritikerinnen- und Kritikerjury, die alljährlich die zehn bemerkenswertesten Inszenierungen des deutschsprachigen Raums nach Berlin einlädt, sah darin einen erhellenden Abend „über Machtstrukturen nicht nur im Theater“.

690 gesichtete Inszenierungen

Neben dem sonst kaum überregional beachteten thüringischen Haus ist die Schaubühne am Lehniner Platz der große Gewinner dieses Jahres: sowohl Falk Richters autofiktionale Aufarbeitung der eigenen Familiengeschichte „The Silence“, als auch Yael Ronens komplexes Erinnerungs-Musical „Bucket List“ wurden unter 690 gesichteten Inszenierungen für herausragend befunden.

Der Rest der 10er-Auswahl kommt geografisch gut verteilt, unter anderem aus dem ebenfalls eher selten mit Theatertreffen-Ehren bedachten Nürnberg: Werner Schwabs abgründiges Sprachkunstwerk „ÜBERGEWICHT, unwichtig: unform“ ist in der Regie von Rieke Süßkow in Berlin zu sehen.

Aus dem Department heutig erzählter Klassiker hat die Jury Jette Steckels Tschechow-Talk „Die Vaterlosen“ an den Münchner Kammerspielen, Johan Simons’ Bochumer „Macbeth“ sowie die Ulrich-Rasche-Inszenierung „Nathan der Weise“ der Salzburger Festspiele herausgegriffen. Vom Hamburger Schauspielhaus kommt das Roland-Schimmelpfennig-Stück „Laios Anthropolis II“ (Regie: Karin Beier), die Choreografin Gisèle Vienne reist mit „Extra Life“ an, einer Koproduktion unter anderem mit Kampnagel Hamburg und den Ruhrfestspielen.

Last but not least ist mit „Riesenhaft in Mittelerde” ein „immersives Spektakel“ nach J.R.R. Tolkiens „Herr der Ringe“ eingeladen – eine Kooperation des Schauspielhauses Zürich mit Theater Hora und Das Helmi. Ja, wirklich: ein schönes Bouquet.

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