Deutsche Handballerinnen erstmals seit 2008 bei den Olympischen Spielen

Die deutschen Handballerinnen haben sich erstmals seit 2008 für die Olympischen Spiele qualifiziert, Kapitänin Emily Bölk rührte das zu Tränen. Beim Qualifikationsturnier wird aber auch klar: Es bleibt noch viel Arbeit.

deutsche handballerinnen erstmals seit 2008 bei den olympischen spielen

Deutsche Handballerinnen erstmals seit 2008 bei den Olympischen Spielen

Deutschlands Handballerinnen sind erstmals seit 16 Jahren wieder bei den Olympischen Spielen dabei. Das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch siegte am Samstag 28:24 (11:7) gegen den EM-Dritten Montenegro und sicherte sich den zweiten Sieg im zweiten Spiel des Ausscheidungsturniers in Neu-Ulm. Weil anschließend Außenseiter Paraguay gegen Slowenien 14:32 verlor, steht die Qualifikation schon vor dem abschließenden Spiel gegen Paraguay am Sonntag (13.30 Uhr, TV: ARD und Dyn) fest.

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»Wir haben von der ersten Minute an keinen Zweifel daran gelassen, dass wir es unbedingt wollen, und gezeigt, dass wir die beste Mannschaft bei diesem Turnier sind«, sagte Co-Kapitänin Alina Grijseels, die am Freitag 28 Jahre alt geworden war. »Das ist das beste und größte Geschenk, das ich in meinem Leben bekommen habe«, sagte die Rückraumspielerin weiter.

Kapitänin Emily Bölk schloss sich dem an. »Wir haben, ich will mal sagen, viel Scheiße gefressen in den letzten Jahren. Und dafür ist es umso schöner, dass wir uns jetzt mit diesem Ticket nach Paris und Lille belohnen konnten«, sagte Bölk.

Defensiv überzeugend, offensiv ausbaufähig

Bei der vergangenen Weltmeisterschaft hatte nach überzeugenden Leistungen ein Blackout im Viertelfinale gegen Schweden mit 14 torlosen Minuten zu Spielbeginn die Bilanz eines gesamten Turniers getrübt. Nun, sagte Bundestrainer Markus Gaugisch, sei Deutschland »auch mental« näher an die Weltspitze herangerückt.

Die Defensive, das zeigten die Auftritte in den Schlüsselspielen gegen Slowenien (31:25) und Montenegro (28:24) beim Qualifikationsturnier, sei bereits »unfassbar gut«. In der Offensive gebe es dagegen »noch Luft nach oben, mit unterschiedlichen Spielhandlungen oder Zielen dann unterschiedliche Nadelstiche zu setzen. Das ist noch nicht ganz fertig, aber es ist ein Weg.« Deutschland spielte in Neu-Ulm gegen kein Weltklasse-Team.

Dank der Olympischen Spiele plant Gaugisch im Sommer eine vier- bis fünfwöchige Vorbereitungsphase. »Und dann ja auch noch das Turnier«, sagte Gaugisch weiter. »Das ist das, was du sonst über das gesamte Jahr hast.« Darüber hinaus profitiere die gesamte Sportart, Gaugisch sprach von einer »Riesenchance. Es wird viele Mädchen geben, die danach sagen, boah, geiles Team. Da sind wir gut aufgestellt. Ich verspreche mir davon, dass der Frauenhandball einen Schub bekommt.«

Letztmals hatte 2008 in Peking ein deutsches Frauen-Team bei Olympia teilgenommen. Dass nun die Mannschaften der Frauen und Männer beim olympischen Turnier vom 25. Juli bis zum 11. August in Paris und Lille dabei sind, sei »eine Bestätigung für unseren Weg, den wir gegangen sind«, sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer. Am Dienstag steht in Paris zunächst die Auslosung für die Gruppenphase an.

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