Tipps für die perfekten Feiertage

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Nach der Party

Was mache ich, wenn der Baum brennt?

Echte Kerzen zünden nur noch wenige Menschen am Weihnachtsbaum an. Zu groß ist die Sorge, dass die Nordmanntanne Feuer fängt. Dabei gibt es nichts Schöneres, als bei Kerzenschein gemeinsam um den Baum zu stehen und „Stille Nacht“ zu singen. Doch was, wenn tatsächlich ein Unglück passiert? Wie verhindere ich, dass es zu einem größeren Feuer kommt? Katrin Sgroi, Brandoberinspektorin bei der Frankfurter Feuerwehr, hat einige klare Empfehlungen. Grundsätzlich sollten Feuermelder installiert sein, um schnell reagieren zu können. „Wenn aber schon Tischdecke und Sofakissen in Flammen stehen, gilt: Türen und Fenster des betroffenen Raums und auch die Wohnungstür hinter sich verschließen (aber nicht abschließen), so dass der Rauch sich nicht ausbreiten kann – und möglichst noch den Haustürschlüssel mitnehmen. Dann die Feuerwehr alarmieren; möglichst alle Parteien im Haus informieren und unten auf der Straße warten – den Rest erledigt dann die Feuerwehr.“ Für Privathaushalte empfiehlt Katrin Sgroi kleine Feuerlösch-Sprays. „Die sehen aus wie Haarspray-Dosen und sind sehr einfach und sicher zu bedienen.“ Wichtig sei die Auswahl der Kerzen. Grundsätzlich seien Teelichter am sichersten, weil sie von allein erlöschen. Vor allem aber gelte: „Kerzen niemals unbeaufsichtigt lassen – und immer auspusten, auch wenn man nur den Müll rausbringt, weil man sich immer mal mit einem Nachbarn verquatschen kann.“ Wenn man sich für LED-Lichterketten entschieden habe, sollte man darauf achten, dass nicht mehrere Mehrfachsteckdosen miteinander verbunden seien. „Das birgt die Gefahr, dass diese heiß werden, durchbrennen und einen Kabelbrand verursachen.“ Die größte Feuergefahr geht laut Sgroi übrigens erfahrungsgemäß von den Adventskränzen aus, wenn die Kerzen runterbrennen. „Gerade jetzt zu den Weihnachtstagen stehen diese ja meist schon vier Wochen und länger in den Häusern. Die sind dann so trocken, dass schon ein Funke reichen kann, um im Nu einen Vollbrand auszulösen.“

Katrin Sgroi ist Brandoberinspektorin bei der ­Frankfurter Feuerwehr und dort zuständig für die ­Brandschutzaufklärung.

Wie verhindere ich Familienstreit an Weihnachten?

Zu Weihnachten treffen sich Familien, Freundinnen und Freunde, um gemeinsam zu feiern, zu essen, Geschenke auszutauschen. Für alle soll es ein schönes, gemütliches Fest werden, das allen in guter Erinnerung bleibt – so wie wir es aus Film, Fernsehen und Büchern kennen. Und da fängt häufig schon das Problem an, wie die Psychologin Hanna Christiansen sagt. Weihnachten werde idealisiert, es würden hohe Erwartungen an das Fest geknüpft, und die könnten bei den Beteiligten sehr unterschiedlich aussehen. Manche wünschten sich vielleicht, vor allem gemütlich zusammenzusitzen. Andere wollten das perfekte Menü. Kinder seien oft aufgeregt, „was sich in erhöhter motorischer Aktivität äußert und für Erwachsene anstrengend sein kann. Jugendlichen wollen eigentlich Zeit mit ihren Peers verbringen“. Und was, wenn die Geschenke zu langen Gesichtern führen? „Fahren Familien nach Hause, fallen Familienmitglieder zudem schnell in alte Rollen zurück“, sagt Christiansen. „Als Mutter, Vater, Tochter, Sohn, Enkel, Geschwister – auch, wenn sie vielleicht schon seit Jahren ausgezogen sind und eigene Familien haben. Und die wiederum haben auch Erwartungen, wie Weihnachten ablaufen soll, mit eigenen Traditionen und Ritualen.“

All dies bringe ein hohes Potential für Konflikte und Enttäuschungen mit sich. Denn in der Regel laufe nicht alles nach Plan und Erwartungen würden eher verletzt als erfüllt. Typischerweise sei Weihnachten zudem die Zeit, in der es häufig zu psychischen Krisen komme. Was also tun, damit sich alle möglichst wohlfühlen und das Fest in schöner Erinnerung behalten können?

Christiansens Tipp: „Fünf gerade sein lassen, sich darauf einstellen, dass nicht alles nach Plan laufen wird, Aufgaben klar verteilen, einen Plan machen, wer sich wann wo trifft und was macht.“ Kann das Menü aufgeteilt werden und jeder bringt etwas mit? Können sich die Erwachsenen bei der Beschäftigung der Kinder abwechseln? Gibt es Spiele, die allen Spaß machen? Wann können sich die Jugendlichen mit ihren Freunden treffen? Immer alles zusammen machen zu wollen, erzeugt auch Druck. Vielleicht lassen sich Gruppen bilden? Die eine macht einen langen Spaziergang, eine andere beschäftigt sich mit den Kindern und wieder andere bereiten das Essen vor? Und auch Kinder könnten Aufgaben im Haushalt übernehmen – Müll rausbringen, Tisch decken, Spülmaschine ein- und ausräumen. Tipps zum Umgang mit Belastungen, die in Familien häufig vorkommen (auch an Weihnachten!), finden sich zum Beispiel hier: www.familienunterdruck.de.

Hanna Christiansen ist Kinder- und Jugendpsychologin an der Universität Marburg und auf Familienkonflikte spezialisiert

Welche Bücher eignen sich für ruhige Lesetage zwischen den Jahren?

Was gibt es Schöneres, als die Zeit zwischen den Jahren zu nutzen, um mit einem Buch zur Ruhe zu kommen? Krimi-Autorin Nele Neuhaus berichtet, welche Bücher sie zum Jahresausklang empfiehlt. Obwohl ihr eigenes Buch „Monster“ in diesem Jahr vermutlich unter vielen Weihnachtsbäumen liegen wird, fallen ihre Literaturtipps gänzlich unblutig aus – dafür ist viel Historisches dabei:

Das erste Buch ist „Magellan – Der Mann und seine Zeit“ von Stefan Zweig. Es ist die Geschichte der ersten Weltumsegelung, erschienen im Jahr 1938. Es wurde mir kürzlich von einer Freundin empfohlen. Da ich eine Vorliebe für Biografien und Bücher mit realem historischem Hintergrund habe, musste ich das Buch sofort lesen und wurde nicht enttäuscht: Die Mischung aus fiktiver Erzählung und akribisch recherchiertem Bericht über den portugiesischen Weltumsegler Magellan, seine Lebensumstände und seine Zeit, in der wunderbar altmodisch-eleganten Sprache Zweigs machten das Buch für mich zu einem großen Lesevergnügen.

„Magellan – Der Mann und seine Zeit“ von Stefan Zweig, erschienen im Insel Verlag, 12 Euro

Mein zweiter Tipp fällt in die Kategorie Unterhaltungsroman mit geschichtlichem Hintergrund und ist der Roman „Désirée“ von Annemarie Selinko, erschienen im Jahr 1951. Selinko erzählt in Tagebuchform die Geschichte der Marseiller Seidenhändlertochter Eugenie Désirée Clary zur Zeit der französischen Revolution, die eines Tages Joseph Bonaparte, den Bruder des Generals und späteren Kaisers Napoleon, kennenlernt und sich mit Napoleon verlobt, der sie jedoch aus gesellschaftlichem und politischem Ehrgeiz zugunsten von Josephine de Beauharnais verlässt. Désirée heiratet den General Jean-Baptiste Bernadotte und wird durch ihn Königin von Schweden. Ein zeitloser Klassiker und mit seinen 800 Seiten ein idealer Schmöker für dunkle Winterabende, den ich immer wieder lesen kann.

„Désirée“ von Annemarie Selinko, erschienen bei Kiepenheuer & Witsch, 9,99 Euro

Und schließlich lese ich über Weihnachten wieder einmal den vierten Band des Roman-Zyklus um Harry ‚Rabbit‘ Angstrom und seine Familie. Diese Tetralogie von John Updike ist für mich mit das Beste, was zeitgenössische amerikanische Literatur zu bieten hat. Eine fiktive Geschichte, geschickt verwoben mit den historischen Ereignissen jener Zeit, sodass man als Leser nicht nur ein psychologisches Meisterwerk, sondern auch ein Gesellschaftsporträt der USA der späten Achtzigerjahre aus Sicht der weißen Mittelschicht erlebt. Neben Bret Easton Ellis und Jonathan Franzen gehört John Updike zu meinen Lieblingsschriftstellern und sein Werk ist immer wieder ein absoluter Lesegenuss.

„Rabbit in Ruhe“ von John Updike, erschienen bei Rowohlt Taschenbuch, 16,00 Euro

Nele Neuhaus ist Schriftstellerin und bekannt durch ihre Taunus-Krimis. Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie die Nele-Neuhaus-Stiftung gegründet, die mit Projekten die Lese-, Schreib- und Sprachkompetenz von Kindern und Jugendlichen fördert.

Wie mixe ich den Festtagscocktail?

Es muss nicht immer Sekt pur sein. Die Weihnachtsfeier oder der Jahreswechsel lassen sich auch mit einem dem Anlass entsprechenden Cocktail krönen. Thomas Lang, Chef-Barkeeper in der jüngst wieder eröffneten Frankfurter Institution „Jimmy’s Bar“, schlägt drei alkoholische Mixgetränke auf Champagnerbasis vor, die sich ohne großen Aufwand zu Hause nachmixen lassen.

French 75: Zutaten: 40 ml London Dry Gin, 15 ml Dry Curacao, 20 ml frisch gepresste Zitrone, etwa 80 ml Champagner. Gin, Dry Curacao und Zitronensaft in ein Whiskyglas oder ein kleines Weinglas geben und verrühren. Eiswürfel hinzugeben, bis das Glas voll ist, und mit Champagner toppen. Ganz sanft mit einem langen Löffel umrühren, damit die Perlage nicht leidet. Mit einer Zitronenzeste garnieren.

Kir Royal: Zutaten: 10 bis 15 ml Cassis-Likör, 90 ml Champagner. Den eiskalten Champagner in ein Champagnerglas geben und vorsichtig den Likör aufgießen. Ein Cocktail, der mit nahezu jedem Fruchtlikör, wie zum Beispiel Himbeer oder Brombeer, funktioniert.

Champagner-Cocktail: Zutaten: 100 ml Champagner, Angostura Bitters (Bitterlikör), Zuckerwürfel. Auf einer Serviette den Zuckerwürfel mit Angostura Bitters beträufeln, diesen in ein Champagnerglas geben und mit eiskaltem Champagner aufgießen. Eine Zi­tronenzeste (feiner Streifen einer Zitronenschale) über dem Glas ausdrücken, damit sich die ätherischen Öle auf die Oberfläche legen.

Wer das Selbermixen partout für zu aufwendig hält, findet unter home-cocktails.com trinkfertige Cocktails in Flaschen (Preis: ab 19,90 Euro für 250 Milliliter). Dann fehlen nur noch ein Whiskyglas, ein großer Eiswürfel und eine Zitronenschale für einen Hausmacher-Cocktail für die Zeit zwischen den Jahren. Lang empfiehlt für Silvester die Home-Cocktails „Strawberry Seduction“ und „Ineffable Pear“. Beide funktionieren sehr gut sowohl auf Eis, als auch als Basis für einen Cocktail mit Champagner. In ein Glas mit Eis einen Teil Cocktail geben und mit zwei Teilen Champagner aufgießen.

Thomas Lang, 34, ist Chef-Barkeeper in „Jimmy’s Bar“ in Frankfurt (jimmysbarfrankfurt.de) und Mitgründer von „Home“, einem Unternehmen, das fertig gemixte Cocktails in der Flasche vertreibt.

Wie viel darf ich an Festtagen essen?

Weihnachten und Neujahr sind auch kulinarische Höhepunkte. Wer es bei Festtagen belasse und keine Festwochen daraus mache, dürfe da durchaus auch mal über die Stränge schlagen, meint Janne Kujala, Fitnesstrainer der Frankfurter Eishockey-Profis.

Seine frohe Botschaft: Der Körper werde sich wieder regenerieren und regulieren. „Aber es ist schon so, dass bei den Deutschen und bei uns Finnen die Portionen auf dem Teller zu Weihnachten brutal groß sind.“ Dazu bewegten sich viele Leute dann nicht und tränken zu wenig Wasser. „Das Völlegefühl lässt die Menschen dann glauben, dass sie an drei Tagen bestimmt fünf Kilogramm zugenommen haben, obwohl das natürlich in der Regel nicht stimmt.“

Aber nach häufigem und vielem Essen, oft noch kombiniert mit viel Alkohol, werde der Stoffwechsel langsamer. „Meiner Ansicht nach gibt es keine speziellen Tricks, dem zu begegnen.“ Sinnvoll sei es aber, zwischen den Mahlzeiten mal raus- und spazieren zu gehen und genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Antialkoholische, versteht sich.

Wer sich sportlich betätigen will, sollte nach einer üppigen Mahlzeit mindestens zwei, eher drei Stunden warten, ehe er loslegt. Dann empfiehlt Kujala beispielsweise Kräftigungsübungen mit dem eigenen Körpergewicht oder leichtes Ausdauertraining.

Wenn man den Rest des Jahres über genug Bewegung habe, bleibe von den Festtagen im Körper nicht viel zurück. Der Stoffwechsel aktiviere und normalisiere sich schnell. Die Eishockeyspieler der Löwen haben übrigens fast keine Chance, es mit gutem Essen zu übertreiben. „In dem engen Takt von vier Spielen zwischen dem 23. und 30. Dezember ist für sie nur Heiligabend frei.“

Janne Kujala ist Athletiktrainer der Eishockey-Profis der Löwen Frankfurt.

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