Technik: Samsung Galaxy S24-Reihe im Test: Dämpfer bei Kamera

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17.01.2024, USA, San Jose: Die neue Reihe der Samsung Galaxy S24-Handys, die auf einer Vorabveranstaltung vorgestellt wird. Die Galaxy S24-Telefone besitzen eine Reihe neuer Funktionen, die durch künstliche Intelligenz (KI) unterstützt werden. Im Gegensatz zu Samsungs üblicher Strategie, die vor allem inkrementelle Verbesserungen der Kamera und der Akkulaufzeit der Geräte hervorhebt. Foto: Haven Daley/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Flottes Tempo, herausragende Bilder und Videos, sturzgeschütztes Äußeres: Spitzen-Smartphones haben in Sachen Technik inzwischen einen Stand erreicht, der kaum noch zu toppen ist. Doch neuerdings setzen immer mehr Handyhersteller auf Künstliche Intelligenz (KI). Heißt: Smartphones werden sich künftig eher durch Software-Extras unterscheiden. Die „Ära der AI“ will nun auch Samsung mit der Galaxy-S24-Serie einläuten. Erstmals steht beim Hersteller KI im Mittelpunkt einer Handy-Serie. IMTEST hat die drei neuen Handys in der Redaktion und im Labor ausgiebig getestet.

Samsung Galaxy S24-Serie: Übersicht der drei Modelle

Äußerlich hat sich bei der S24-Serie im Vergleich zur vergangenen Generation wenig getan. Auch die Modell-Aufteilung ist gleich. Heißt: Neben dem Basismodell Samsung Galaxy S24 gibt es das etwas größere S24+. Und auch das Flaggschiff trägt dieses Jahr wieder den Namenszusatz „Ultra”: Das Samsung Galaxy S24 Ultra ist die neue Speerspitze in Samsungs Smartphone-Riege. Eine Übersicht:

Samsung Galaxy S24 und S24+

  • Design: Matte Glasrückseite und Aluminiumrahmen
  • Bildschirm: 6,2 Zoll Diagonale und FHD+-Auflösung (S24), 6,7 Zoll Diagonale und QHD+-Auflösung (S24+), adaptive Bildwiederholrate mit bis zu 120 Hertz, 2600 Nits Maximalhelligkeit (Herstellerangabe)
  • Hauptkamera: 50 Megapixel
  • Prozessor: Samsung Exynos 2400
  • Arbeitsspeicher: 8 GB (S24), 12 GB (S24+)
  • Speicher: ab 128 GB (S24), ab 256 GB (S24+)

Samsung Galaxy S24 Ultra

  • Design: Robuster Titanrahmen, eckiges Gehäuse
  • Bildschirm: 6,8 Zoll Diagonale und QHD+-Auflösung , adaptive Bildwiederholrate mit bis zu 120 Hertz, 2600 Nits Maximalhelligkeit (Herstellerangabe)
  • Hauptkamera: 200 Megapixel
  • Prozessor: Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 for Galaxy
  • Speicher: ab 256 GB

Design: Titan nur für das S24 Ultra

Äußerlich bleibt sich Samsung auch bei der S24-Serie treu. Heißt: Die Technik des Galaxy S24 und des Galaxy S24+ steckt wieder in einem flachen Design mit nun klaren Kanten und Ähnlichkeit zu Apples iPhone 15 und iPhone 15+. Die beiden Handys sind hochwertig verarbeitet und liegen gut in der Hand. Auffällig sind die deutlich schmaleren Displayränder. Für die nötige Robustheit sorgt das Corning Gorilla Glass Victus zusätzlich zum stabilen Aluminiumrahmen. Wie die Vorgänger sind auch die S24-Smartphones nach dem Standard IP68 zertifiziert und somit bis zu einem gewissen Grad also wasser- und staubdicht.

Noch stabiler, deutliche eckiger und etwas edler wird es beim Samsung Galaxy S24 Ultra. Wie die Pro-Modelle der iPhone-15-Generation erhält das Samsung-Flaggschiff einen Titanrahmen. Das sorgt zwar nicht für weniger Gewicht, verspricht aber eine höhere Robustheit. Anders als beim Vorgänger ist das Display des Ultra flach. Samsung trennt sich somit von den abgerundeten Bildschirmkanten. Damit soll man nun mit dem integrierten Eingabestift S-Pen noch besser in die Ecken kommen. Nur beim Ultra-Bildschirm kommt das neue Gorilla Glass Armor zum Einsatz, was nochmal widerstandsfähiger sein soll.

Leistung: Zwei unterschiedliche Chips treiben S-Klasse an

Sowohl im Galaxy S24 als auch in dem S24+ steckt diesmal der Samsung-eigene Chip Exynos 2400. Das Samsung Galaxy S24 Ultra erhält hingegen den Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 „for Galaxy“, eine eigens entwickelte Abwandlung des gewöhnlichen Chips. Alle Modelle sollen den Galaxy-S23-Pendants (durchweg Snapdragon 8 Gen2) bei der Leistung überlegen sein. Der Durchlauf im Leistungsmessprogramm Geekbench 6 ermittelte für alle drei sehr gute Werte, die eine sehr hohe Leistung versprechen. Die Grafikleistung ist ebenfalls sehr gut. Selbst grafisch aufwendige Games sollten butterweich laufen.

Dem jeweils eingebauten Chip stehen 8 Gigabyte (GB, Galaxy S24), oder 12 GB (Galaxy S24+ und Ultra) RAM Arbeitsspeicher zur Seite. So lassen sich auch mehrere Anwendungen problemlos ausführen. Auch komplexere Bild- und Videobearbeitungen sind möglich. Nur das Ultra unterstützt den modernen Standard Wi-Fi 7, der höhere Datenübertragungen ermöglicht.

Künstliche Intelligenz: Samsung setzt voll auf das „AI-Phone“

Unter der Haube setzt die S24-Reihe voll auf die neue „Galaxy AI“, Samsungs hauseigene Künstliche Intelligenz. Einige Funktionen sind in Zusammenarbeit mit Google entstanden. Ein Überblick:

  • Reflexionen aus Bildern entfernen: Mit wenigen Fingertipps und nach einer kurzen Ladezeit entfernt die „Galaxy AI“ effektiv ungewollte Spiegelungen und kaschiert diese mit Versatzstücken der umliegenden Szenerie. So gelingen noch schönere Nachtaufnahmen ohne spiegelnde Lichter oder Personen.
  • Objekte auf Bildern: Mittels KI können Nutzer Bilder nachträglich umfangreich verändern. So lassen sich Personen und Objekte austauschen, verschieben oder ganz aus dem Bild entfernen. Schiefe Bilder lassen sich geradezurücken und die Lücken glaubwürdig auffüllen. Das Entfernen und Hinzufügen von Objekten klappte im Test meist gut.
  • Einkreisen und suchen: Mit der Funktion „Circle to Search“ von Google kann man Objekte auf Bildern einkreisen, um mehr darüber zu erfahren – beispielsweise Hotels, Restaurants, Gegenstände im Museum, Kleidung oder Accessoires. Das klappt mit dem Finger oder dem S-Pen. Dadurch wird entweder der historische Hintergrund angezeigt oder das Produkt in der Google-Produktsuche.
  • Live-Übersetzung: Die wohl spannendste KI-Funktion. Wenn jemand mit einem S24 anruft, kann das für ausgewählte Sprachen aktiviert werden. Fast in Echtzeit wird das Gesprochene von einer Computerstimme übersetzt. Eine minimale Pause beim Sprechen ist jedoch nötig. Im Test klappte das unter idealen Bedingungen mit einfachen Dialogen schon ganz ordentlich.
  • Dolmetschen vor Ort: Im Android-Schnellauswahlmenü findet sich nun die Dolmetscher-Funktion. Sie funktioniert auch ohne Wi-Fi-Verbindung und Mobilfunk. Die klarsten Übersetzungen erzielte IMTEST in einer ruhigen Umgebung.
  • Bilder nachträglich colorieren: Aus einem Schwarz-Weiß-Bild lässt sich mittels KI ein Farbfoto machen. Dafür kann man den Bearbeitungsvorschlag nutzen, wenn man sich ein farbloses Foto anschaut. Die KI interpretiert das Bild und ermittelt die Farben, die das Bild gehabt haben könnte.
  • Transkribieren und Zusammenfassen: Über die neue Transkriptionsfunktion wandeln die Handys gesprochene Worte in Schrift um, erkennen mehrere Gesprächspartner und formatieren das Ganze je nach Wahl übersichtlich. So lassen sich beispielsweise Interviews schnell aufzeichnen.

Bildschirm auf Spitzen-Niveau

Die Bildschirme der S24-Serie sollen jeweils 40 Prozent heller als die Vorgänger strahlen können (bis zu 2600 Nits). Im Test lag der Spitzenwert hingegen bei 1738 Nits beim Samsung Galaxy S24, dicht gefolgt vom S24+ und S24 Ultra. Das ist sehr hell und garantiert eine problemfreie Nutzung, auch bei gleißender Sonne. Alle Galaxy-S24-Modelle sind in der Lage, zwischen 1 und 120 Hertz Bildwiederholrate hin und herzuschalten – hier ist Samsung Apple voraus. Wischen und tippen fühlt sich so sehr geschmeidig an und bei einfacher Nutzung spart das Energie. Farben sehen dank OLED-Technologie sehr brillant aus.

Beim Akku legt Samsungs teilweise nach: Das Galaxy S24 kommt nun auf 4000 Milliamperestunden (mAh) und das S24+ auf 4900 mAh – 100 mAh mehr beim Basismodell und 200 mAh mehr bei der Plus-Variante. Gleich bleibt hingegen das Galaxy S24 Ultra mit 5000 mAh. Geladen wird beim S24 mit 25 Watt, bei Plus und Ultra hingegen mit 45 Watt. Andere Hersteller bieten hier mehr Tempo.

Kameras der S24-Serie: Bildrauschen überrascht im Testlabor

Das Basis- und das Plus-Modell bieten weiterhin eine 50 Megapixel (MP) Hauptkamera. Zusätzlich gibt es noch einen 12 MP-Ultraweitwinkel und ein 10-MP-Teleobjektiv, das wie beim Vorgänger 3-fach optischen Zoom ermöglicht. Dazu kommt eine Selfiekamera mit 12 MP. Aufnahmen mit 10-fachem Zoom zeichnen sich immer noch durch einen hohen Detailgrad aus, etwa bei fernen Häuserfassaden.

Einiges mehr tut sich beim Samsung Galaxy S24 Ultra. Hier hat Samsung den 10-fach optischen Zoom durch einen fünffach optischen Zoom ersetzt. Ein Rückschritt soll das nicht sein. Bilder werden mit 50 Megapixel aufgenommen und dann zu sogenannten Superpixeln zusammengefasst. So bleiben stark gezoomte Aufnahmen immer noch detailreich. Generell zeigen alle drei Modelle dieselben Stärken und Schwächen, mit wenigen Ausnahmen. Dabei liefert das Ultra-Modell immer einen Tick bessere Ergebnisse als das S24 und das S24+:

Samsung ist es gelungen, die Detailauflösung der Kameras deutlich zu erhöhen. Beim Zoomen hat das Ultra leicht die Nase vorn. Käufer sollten aber ihr Modell danach wählen, welche Zoomstufe sie am häufigsten nutzen (wollen). Farben wirken jetzt natürlicher und originalgetreuer.

Überraschung im Test: Das Bildrauschen hat stark zugenommen. Im Vergleich zu den Vorgängern zeigen alle drei Modelle mit der Hauptkamera, der Selfie-Kamera und auch beim vierfachen Zoomen deutlich mehr Rauschen, über das gesamte Bild. Sowohl auf grauen, als auch farbigen Flächen. Sofort erkennbar ist das bei der Betrachtung auf einem großen Bildschirm und beim Reinzoomen in das Bild. Der S23-Serie war die Balance aus Schärfe und Rauschen besser gelungen. Es bleibt zu hoffen, dass die S24-Serie das per Software-Update ausgleicht.

Die Videoaufnahmen aller drei Modelle zeigen ein überaus scharfes Bild, ähnlich wie bei den Fotoaufnahmen. Das Bildrauschen ist hier deutlich geringer als auf den Fotos. Dafür ist die Farbwiedergabe etwas schlechter.

Nachhaltig: 7 Jahre lang wichtige Updates

Bei der Versorgung mit Sicherheitsupdates folgt Samsung auf Google. Wie das Pixel 8 und das Pixel 8 Pro erhalten die Galaxy-S24-Modelle nämlich sieben Jahre lang wichtige Updates, darunter wichtige Sicherheitspatches und Android-Aktualisierungen samt neuen Funktionen. Das macht d…

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