Studie: 20 Millionen Bürger nutzten „Deutschlandticket“

Düsseldorf/Köln. Ein Jahr nach Start des Deutschlandtickets zieht die Branche Bilanz: Wirkliche Neukunden gibt es nicht sehr viele, aber sehr viele Dauernutzer. Das Deutschlandticket als Jobticket soll nun weiteres Wachstum bringen.

studie: 20 millionen bürger nutzten „deutschlandticket“

Das Deutschlandticket wird künftig sicher teurer als die aktuellen 49 Euro im Monat sein.

Die ÖPNV-Branche möchte mit dem Deutschlandticket weiterhin stark an Kunden zulegen und Ende des Jahres auf 15 Millionen Abos kommen. Das erklärte bei einem Gespräch aus Anlass des einjährigen Jubiläums des Deutschlandtickets Ingo Wortmann, Präsident des Verbandes Deutscher Verkehrsbetriebe (VDV). Das am 1. Mai 2023 gestartete Angebot habe im Durchschnitt der Monate 11,2 Millionen Kunden gehabt, aber insgesamt hätten 20 Millionen Menschen das Ticket wenigstens einmal genutzt. Das zeige die repräsentative Marktforschung des VDV. Das Ticket erlaubt bundesweit freie Fahrt im ÖPNV und Regionalzügen.

Die Umfrage bestätigte die Vermutung, dass das Deutschlandticket überwiegend von Stammkunden genutzt wird. Mehr als jeder zweite Inhaber eines Tickets hat es durchgehend seit dem Start genutzt. Ein weiteres knappes Drittel hatte das Abo für mindestens acht Monate. Rund sieben Prozent nutzten es immer wieder zeitweise.

Für weiteres Wachstum hofft die ÖPNV-Branche darauf, dass Unternehmen das Deutschlandticket als Jobticket mit Zuschüssen an die Belegschaft verteilen. „Dort sehen wir großes Potenzial“, sagte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer, der aktuell Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz aller Länder ist. „Wir haben eine mittelgroße Revolution mit dem Deutschlandticket gestartet“, sagte er. Er erwarte, dass sich Bund und Länder einigen, wie das Ticket auch in den nächsten Jahren finanziert wird. Der Preis von 49 Euro im Monat wird wohl steigen, weil die Kosten unter anderem für Personal zulegen. Krischer lehnt allerdings ab, sich irgendwie festzulegen, welchen Preis die Kunden im Jahr 2025 erwarten müssen. Es sei noch früh im Jahr 2024, je mehr Kunden sich anmelden würden, auf umso mehr Schultern ließen sich die Kosten verteilen.

Der ökologische Vorteil des Deutschlandtickets hält sich derweil bisher in Grenzen: Nur zwölf Prozent der Fahrten mit dem Discountabo waren Touren, die sonst mit einem anderen Verkehrsmittel gemacht worden wären. Damit mehr Menschen vom Auto auf den ÖPNV umsteigen, sei nun wichtig, das Angebot zu verbessern oder zumindest nicht einzuschränken, sagte Wortmann: „Wir waren im ÖPNV nie weiter weg von den im Zuge der Verkehrswende politisch vereinbarten Ausbauzielen als aktuell.“ Wegen steigender Kosten ohne Klarheit über mehr Zuschüsse drohe das Ende vieler Strecken.

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