Stiftung Warentest: Fast alle Konserven mit Schadstoff - nur eine Gruppe ist sicher

stiftung warentest: fast alle konserven mit schadstoff - nur eine gruppe ist sicher

BPA in Lebensmittelkonserven: Die Chemikalie konnte sogar im menschlichen Urin nachgewiesen werden

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Stiftung Warentest: Fast alle Konserven mit Schadstoff – nur eine Gruppe ist sicher

Die Stiftung Warentest stellte in einem neuen Test fest, dass die allermeisten Konserven den Schadstoff Bisphenol A enthalten. Nur eine Produktgruppe ist unbelastet.

Hamm – Die Stiftung Warentest hat 58 Lebensmittel-Konserven auf den Schadstoff Bisphenol A (BPA) getestet. Das Ergebnis ist, dass 51 von 58 Konserven mit BPA belastet sind. Bei einer so schlechten Bilanz ist es umso überraschender, dass eine Gruppe von Konserven völlig frei vom Schadstoff war. Auch eine die Dose mit Möhren und Erbsen von einer bestimmten Marke wies kein BPA auf.

Stiftung Warentest zeigt: 51 von 58 Konserven mit Schadstoff BPA belastet

Der vorliegende Test bewertete die Produkte nach dem Richtwert der Efsa, also dem deutlich strengeren. Nach dem Richtwert vom BfR wären es aber immer noch 14 Produkte, die „deutlich bis stark“ belastet sind, erklärt Stiftung Warentest. Folgende Konservenarten wurden getestet:

  • Zehn Eintöpfe
  • Fünf Suppen
  • Sieben Dosen mit Erbsen und Möhren
  • Zehn Kokosmilch-Konserven
  • Sechs Kondensmilch-Konserven
  • Zehn Thunfisch-Dosen
  • Zehn Tomaten-Dosen
  • Zwölf Bio-Produkte

Nach dem Kriterium der Efsa gab es zwei deutliche Ausreißer, die besonders schlecht abschnitten.

  •  Naturgut-Bio-Kokosmilch (54,7 Mikrogramm pro Kilogramm) von Penny
  •  Die vegane Thunfisch-Alternative „PlanTuna Plant-Based Tuna Alternative in Water“ von Unfished (41,5 Mikrogramm pro Kilogramm)

Weniger extreme Werte gab es auch bei diesen bekannten Marken, die aber im Vergleich zu den oberen wesentlich häufiger konsumiert werden, also möglicherweise noch gefährlicher sind.

  • Omi‘s Kartoffel-Eintopf (27 Mikrogramm pro Kilogramm)
  • Erasco Erbsen-Eintopf Hubertus (24,5 Mikrogramm pro Kilogramm)
  • Aldi Speisezeit Schweine-Gulasch mit Nudeln (20 Mikrogramm pro Kilogramm)

Als völlig BPA-frei erwiesen sich alle sechs Kondensmilch-Konserven der Marken:

  • Nestlé („Milch Mädchen“)
  • Longevity Brand
  • Kaufland K-Classic
  • Glücksklee
  • Dovgan
  • Bärenmarke (10 Prozent Fett)

Unter den Gewinnern des Tests befand sich auch ein Möhren- und Erbseneintopf von Penny.

Wie gefährlich ist BPA?

Wie gefährlich BPA genau ist, gilt bislang als ungeklärt. Bekannt ist, dass der Schadstoff sich auf die Hormone auswirkt und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann. Damit es dazu kommt, müsste die Chemikalie über lange Zeiträume hinweg regelmäßig eingenommen werden.

Um sicherzustellen, dass BPA nur in kleinen Mengen verzehrt wird, senkte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) den Grenzwert, unter dem noch kein Gesundheitsrisiko zu erwarten ist, um das 20.000-fache. Dazu schätzte Efsa die Chemikalie als „besonders besorgniserregend“ ein. Auch das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) senkte seinen Richtwert, allerdings bei weitem nicht so stark wie Efsa.

Stiftung Warentest empfiehlt Konserven zu meiden

In Anbetracht der schockierend schlechten Bilanz empfiehlt die Stiftung Warentest, auf herkömmliche Konserven zu verzichten und stattdessen auf tiefgekühlte Produkte oder auf Glaskonserven zurückzugreifen. Auch Verbundkartons sollen eine sichere Alternative sein.

Bisphenol wird immer mal wieder in Lebensmitteln festgestellt, manchmal auch ganz ohne Konserven-Dosen. So etwa fand Öko-Test bei einer bestimmten Marke Senf die Chemikalie Bisphenol F. Die Mehrheit der Senfprodukte im Test schnitt dennoch gut ab.

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