Steuer-Programme im Test: Was taugen Wiso Steuer, Tax, Steuereasy, Quicksteuer, Taxman und Co.?

Wer die eigene Steuererklärung am Computer selbst macht, kann viel Geld sparen. Bei der Stiftung Warentest liegt eine Software klar vorn. Doch ein Konkurrent ist fast ebenso gut und deutlich billiger.

Steuer-Programme im Test: Was taugen Wiso Steuer, Tax, Steuereasy, Quicksteuer, Taxman und Co.?

Eine Steuererklärung anzufertigen, ist nervig. Gleichzeitig lohnt es sich aber, sagt das Statistische Bundesamt. Von den 14,4 Millionen Steuerpflichtigen, die sich 2019 zur Einkommensteuer veranlagen ließen, haben 12,7 Millionen eine Steuererstattung bekommen. Im Schnitt überwiesen die Finanzämter 1095 Euro an jene, die den Job einem Steuerberater überließen oder sich selbst durch die Formulare arbeiteten.

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Für diejenigen, die die Aufgabe selbst erledigen, bleibt zwar am Ende mehr übrig, sie müssen es aber auch schaffen, das Steuerdeutsch der Finanzbehörden zu verstehen und an den richtigen Stellen die richtigen Angaben zu machen. Mit dem Elster-Portal der Steuerverwaltungen geht das schon einfacher und schneller als mit den Papierformularen. Doch Steuer-Programme von Drittanbietern erleichtern die Aufgabe weiter. Zumindest die Guten nehmen ihre Nutzerinnen und Nutzer an die Hand, führen sie durch das Paragrafendickicht und geben an den richtigen Stellen Tipps, wie man noch mehr Geld sparen könnte.

Mit dem Sparen anfangen kann man jedoch schon bei der Auswahl der Software, die man für seine Steuererklärung nutzt. So lautet ein Urteil der Stiftung Warentest, die für Heft 5/2024 der Zeitschrift »Finanztest« insgesamt 31 Programme, Webangebote und Apps geprüft hat, die beim digitalen Ausfüllen der Steuerunterlagen helfen sollen. Ein Ergebnis dieser Untersuchung: nicht alle Angebote sind fehlerfrei, aber viele verdammt gut. Ein ordentliches Ergebnis muss nicht einmal teuer sein.

Die Sieger kommen aus demselben Haus

Zum Testsieger in allen drei Kategorien – Download-Programme für PC, Browser-Programm und Mobile Apps – küren die Expertinnen und Experten Wiso Steuer. Die Software von Buhl Data erleichtere die Steuererklärung und helfe »mehr herauszuholen«. Zudem ist sie flexibel nutzbar. Wer die Lizenz für ein Steuerjahr einmal gekauft hat, kann seine Steuerdaten beliebig auf PC und Mac, im Browser oder per App für Android und iOS bearbeiten. Die Tester geben den Preis mit 45,99 Euro an, bei vielen Anbietern findet man aber günstigere Angebote.

Allerdings ist keines davon so günstig wie die Nummer zwei im Test, die Software Tax, ebenfalls von Buhl Data. Mit einem Preis von 19,99 Euro sei die Software »eins der günstigsten Programme in unserem Test«, heißt es in der »Finanztest« – und fast ebenso gut wie der Testsieger. Beide Testsieger beherrschen demnach »alle gängigen Einkunftsarten und Ausgaben, die Arbeitnehmer benötigen.« Steuerlaien würden mit beiden nichts falsch machen. Nur beim Kundenservice der beiden Top-Programme sehen die Testerinnen und Tester noch Nachholbedarf.

Schwächen bei Webangeboten und Apps

Keines der getesteten PC-Programme leistet sich grobe Schnitzer. Alle sechs werden insgesamt mit »gut« oder »sehr gut« beurteilt, die Steuerberechnung absolvieren alle mit »sehr gut«. Nur die Benutzerführung könnte bei einigen besser sein.

Bei den Browser-Lösungen sieht das anders aus. Zwar gibt es auch hier drei, die »gut« oder »sehr gut« abschneiden – Wiso Steuer, Smartsteuer und Steuerfuchs – doch bei den übrigen sechs fanden die Tester teils drastische Schwächen. Wundertax und Taxando werden hinsichtlich Steuerberechnung und Benutzerführung gar als »mangelhaft« bewertet. Ganz ähnlich sieht es bei den Mobil-Apps aus.

Mit Komfortfunktionen Zeit sparen

Bei der Auswahl einer Steuer-Software sollte man nicht nur darauf achten, dass sie die zu erwartende Nachzahlung korrekt prognostiziert, sondern auch, dass sie einfach und schnell zu bedienen ist. Die Experten der Stiftung Warentest bewerten es etwa als hilfreich, wenn man die Daten vom Vorjahr übernehmen kann. So spart man sich das jährlich wiederkehrende Eintippen derselben persönlichen Daten. Der Haken dabei: Eine solche Funktion gibt es nur, wenn man immer wieder dieselbe Software verwendet.

Ein weiterer Komfortpunkt, auf den die Experten hinweisen, ist die sogenannte vorausgefüllte Steuererklärung. Bietet ein Programm diese Möglichkeit, kann es etwa »Daten aus der Lohnsteuerbescheinigung des Arbeitgebers, von Versicherern oder Banken« direkt vom Finanzamt übernehmen. Das spart noch mehr Tipperei.

Welche Programme und Apps solche Funktionen bieten und viele weitere Informationen zu den getesteten Angeboten und den Testverfahren finden Sie auf der Website der Stiftung Warentest.