Spritpreis geht durch die Decke: Diesel und Benzin bald unbezahlbar?

Die Spritpreise steigen seit Wochen.

Die Spritpreise in Deutschland steigen. Das ist mehr als eine subjektive Wahrnehmung gestresster Autofahrer, wie die wöchentliche Analyse des ADAC von mehr als 14.000 Tankstellen bestätigt. In der ersten Aprilwoche ging es im Vergleich zur Vorwoche beim Super E10 um 1,7 Cent pro Liter auf 1,85 Euro nach oben. Beim Diesel waren es 2,5 Cent auf 1,75 Euro pro Liter. Ähnliche Zahlen hatte es bereits in den Wochen zuvor gegeben.

Instabile politische Lage treibt den Rohölpreis

Die Gründe für den Preisanstieg sind vielfältig. So schürt die Lage im Nahen Osten Unsicherheiten und treibt die Preise hoch. Das Barrel (159 Liter) Rohöl der Sorte Brent kostete zuletzt rund 90 US-Dollar (umgerechnet rund 84,60 Euro) und damit rund 12 Dollar (rund 11,30 Euro) mehr als noch vor zwei Monaten. Experten halten zumindest kurzfristig einen Preis von mehr als 100 Dollar für denkbar. Das schlägt sich an der Zapfsäule nieder, wobei der ADAC sogar einen überproportionalen Preisanstieg beklagt.

Auch der Ukraine-Krieg hat einen Anteil am steigenden Ölpreis. Russland könnte als Diesel-Lieferant zumindest teilweise ausfallen, was den Preisdruck zusätzlich erhöht. Das gilt auch dann, wenn man nicht direkt bei den Russen einkauft.

Knappe Ressourcen sorgen für hohes Preisniveau

Laut spiegel.de dürften auch die Angriffe der Huthi-Milizen im Roten Meer eine Rolle spielen. Tanker müssten große Umwege in Kauf nehmen, sodass das geladene Öl länger als erwartet nicht zur Verfügung stehe. Die Opec sei derzeit auch nicht bereit, diese Verknappung auszugleichen. Je mehr die Weltwirtschaft in Schwung komme, desto größer werde die Nachfrage und desto höher werde der Preis.

Die CO₂-Steuer, die zu Jahresbeginn von 30 auf 45 Euro pro Tonne gestiegen war, dürfte dagegen kaum noch eine Rolle spielen. Die moderate Erhöhung ist den Experten zufolge längst eingepreist. Allerdings steht auch fest: Je höher die CO₂-Bepreisung künftig ausfällt, desto lukrativer wird die Fahrt im Elektroauto.

Der ADAC rät Autofahrern, eher am Abend als am Morgen zu tanken. Der Unterschied betrage bis zu 9 Cent pro Liter, was bei einer Tankfüllung mehrere Euro ausmacht.