Spindelstrauch vermehren: Die besten Tipps

Spindelstrauch vermehren: Die besten Tipps

Von dilara.sayilica, 16. April 2024

Aus eins mach viele: Beim Spindelstrauch ergibt das Sinn, denn buntlaubige Sorten sind beliebte Heckenpflanzen. Indem man die Sträucher selbst vermehrt, kann man viel Geld sparen.

Spindelsträucher sind bei Gärtnern beliebt. Der Japanische Spindelstrauch (Euonymus japonicus) wird gern als immergrüne Struktur- und Heckenpflanze verwendet. Die zahlreichen Sorten – darunter viele mit interessanten, panaschierten Blättern – sind als Alternative zum Buchsbaum sehr geschätzt. Sie ermöglichen es, immergrüne Hecken zu gestalten, die sich durch regelmäßigen Schnitt hervorragend in Form bringen lassen. Das heimische Europäische Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) gehört in vielen Gärten ebenfalls wegen der hübschen Herbstfärbung und den pinkfarbenen Früchten, die an Kardinalskappen erinnern, zu den Must-haves – vor allem in naturnahen und vogelfreundlichen Gärten. Neben der Wildart werden auch hier einige Sorten angeboten. Um die attraktiven Pflanzen in Ihrem Garten zu vermehren, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Diese möchten wir Ihnen im Folgenden genauer vorstellen.

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Ein Tipp vorab: Egal ob Sie den Spindelstrauch durch Samen, Stecklinge oder Steckhölzer vermehren – indem Sie die Jungpflanze mehrfach einkürzen, verzweigt sich der Strauch besser und wächst damit buschiger und kompakter heran.

Spindelstrauch vermehren: Das Wichtigste in Kürze

Alle Spindelsträucher lassen sich durch Stecklinge vermehren. So bleiben auch die spezifischen Sorteneigenschaften erhalten. Stecklinge gewinnt man bei sommergrünen Vertretern am besten im Vollfrühling, bei immergrünen etwa vier bis acht Wochen später. Das Europäische Pfaffenhütchen vermehrt sich bereitwillig durch Samen und lässt sich entsprechend auch aussäen. In der Vegetationsruhe ist bei sommergrünen Spindelsträuchern die Vermehrung durch Steckhölzer ebenfalls eine Option.

Kann man einen Spindelstrauch durch Samen vermehren?

Hübsche pinke Kapseln bilden einige Vertreter von Euonymus japonicus aus. Allerdings ist es nicht einfach, aus ihnen junge Pflanzen heranzuziehen. Fast nur Fachleuten gelingt es, die Keimhemmung zu umgehen. Anders sieht es bei der Wildform des einheimischen Spindelstrauchs aus, da sich Euonymus europaeus an einem geeigneten Standort bereitwillig durch Samen vermehrt. Wer selbst aussäen will, sammelt das Saatgut und entfernt den pinkfarbenen “Mantel”. Sind die Samen richtig reif, fallen sie meist schon von selbst heraus. Die gewonnenen Samen sät man am besten direkt im Herbst aus.

Wer trockene Samen aussäen will, muss erst die Keimruhe brechen. Dazu stratifiziert man sie im darauffolgenden Frühjahr in Gefäßen mit feuchtem Sand. Auf eine warme Phase von mehreren Wochen muss eine Kaltphase folgen, die ebenfalls mehrere Wochen dauert.

Um eine Sorte zu vermehren, ist grundsätzlich nur eine vegetative Vermehrung sinnvoll: Nur so erhalten sich die Eigenschaften der Sorte – die Jungpflanzen sehen dann garantiert so aus wie die “Mutter”.

Spindelstrauch Früchte

imageBROKER/Rita Priemer Getty Images

In den Früchten des Spindelstrauchs befinden sich eiförmige, weiße Samen – sie sind etwa sechs Millimeter lang und von einem Samenmantel umgeben

Wie nimmt man Stecklinge von immergrünen Spindelsträuchern?

Stecklinge lassen sich von allen Vertretern des Spindelstrauchs problemlos gewinnen. Von den sommergrünen Vertretern schneidet man sie im Vollfrühling, zwischen Mai und Juni. Etwas länger muss man warten, um Stecklinge von den immergrünen Arten zu gewinnen. Sie sollten bereits an der Basis leicht verholzt sein, meist ist dieser Zeitpunkt im Juli/August gekommen. Beim Kletternden Spindelstrauch (Euonymus fortunei), auch Kriechspindel genannt, lassen sich praktisch ganzjährig Stecklinge gewinnen. Am erfolgreichsten sind im Sommer gewonnene Kopfstecklinge.

Schneiden Sie die Triebe auf eine Länge von 15 bis 20 Zentimeter. Entfernen Sie die Blätter im unteren Bereich und setzen Sie die Triebe anschließend in Töpfe mit spezieller Anzuchterde oder herkömmlicher Gartenerde. Achten Sie darauf, dass die Stecklinge stets feucht sind – ohne sie in Wasser zu ertrinken. Sobald die Stecklinge Wurzeln und Blätter ausgebildet haben, können die Pflanzen in den Garten – an ihren endgültigen Standort – verpflanzt werden.

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Übrigens: Um den Kletternden Spindelstrauch zu vermehren, bietet sich alternativ auch die Abnahme von Absenkern oder die Bewurzelung von in der Erde fixierten Trieben an, die anschließend von der Mutterpflanze abgetrennt werden.

Spindelstrauch durch Steckhölzer vermehren: Wann ist der beste Zeitpunkt?

Bereits im Februar, also in der Vegetationsruhe, kann man etwa zehn Zentimeter lange Hölzer von Euonymus europaeus gewinnen und diese dann unter Glas zur Bewurzelung bringen. Erfolgreich sind Versuche in humusreicher Erde an einem halbschattigen Standort. Die Hölzer werden tief in den Boden gesteckt, nur zwei Zentimeter soll die Spitze aus der Erde schauen.

Gartenwissen auf die Ohren: Die Vermehrungstricks der Pflanzen

Bei der Fortpflanzung und Vermehrung hat die Botanik einige Kuriositäten zu bieten. Welche Vermehrungsarten es im Pflanzenreich gibt, warum man Zucchini und Speisekürbisse nie selbst aus Samen ziehen sollte und was 47.000 Zitterpappeln in Utah miteinander gemein haben, das erfahren Sie in dieser Folge von “Grünstadtmenschen – der Gartenpodcast”. In “grün & clever” schaut Gastgeberin Karina Dinser-Nennstiel ganz genau hin und zeigt Ihnen die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Fortpflanzungsmethoden in der Botanik. Gleich anhören!

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