Die Reallöhne in Deutschland sind im Quartal zwischen Juli und September das zweite Mal in Folge gestiegen – um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Grund ist weiterhin die starke Steigerung bei den Nominallöhnen
Die Reallöhne in Deutschland sind im Quartal zwischen Juli und September das zweite Mal in Folge gestiegen – um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Grund ist weiterhin die starke Steigerung bei den Nominallöhnen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Sie nahmen um 6,3 Prozent zu, während die Verbraucherpreise im gleichen Zeitraum um 5,7 Prozent stiegen.
Zur Steigerung trug auch die Zahlung von Inflationsausgleichsprämien bei, wie die Statistiker erklärten. Diese steuer- und abgabefreie Bonuszahlung kann bis zu 3000 Euro je Beschäftigtem betragen. Auch die Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro pro Stunde im Oktober 2022 habe einen positiven Effekt auf das gesamtwirtschaftliche Lohnwachstum im dritten Quartal gehabt.
Bei den geringfügig Beschäftigten nahm der Nominallohn überdurchschnittlich stark zu (7,7 Prozent). Dies sei vor allem auf die seit Oktober 2022 gültige Erhöhung der Minijob-Verdienstgrenze von monatlich 450 Euro auf 520 Euro sowie auf die Mindestlohnerhöhung zurückzuführen, erklärten die Statistiker. Die Verdienste von Vollzeitkräften stiegen insgesamt um 6,3 Prozent und damit genauso stark wie im bundesweiten Schnitt. Unter ihnen hatte das Fünftel mit den geringsten Verdiensten mit 10,3 Prozent die stärksten Verdienststeigerungen.
Im zweiten Quartal dieses Jahres waren die Reallöhne erstmals seit 2021 wieder gestiegen und lagen 0,1 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Der Anstieg bei den Nominallöhnen lag damals mit 6,6 Prozent noch etwas höher als im dritten Quartal und so hoch wie 2008 nicht mehr.
mb/pe
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