Signa-Gründer René Benko im Visier der Justiz: Neue Ermittlungen wegen Kreditbetrugsverdacht

René Benko, Gründer der insolventen Signa-Gruppe, ist ins Visier der österreichischen Justiz geraten. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft habe Ermittlungen wegen Betrugsverdachts gegen den Tiroler Investor eingeleitet.

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Signa-Gründer René Benko im Visier der Justiz: Neue Ermittlungen wegen Kreditbetrugsverdacht

Gegen den Immobilien- und Handelsinvestor René Benko (46) wird in seiner Heimat Österreich wegen Kreditbetrugs ermittelt. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) teilte am Dienstag mit, dass gegen den Gründer der insolventen Signa-Gruppe, gegen eine weitere Person sowie gegen eine Signa-Gesellschaft Untersuchungen laufen. Dabei gehe es um den Verdacht von Betrug „aufgrund mutmaßlichen Vortäuschens der Zahlungsfähigkeit bei der Verlängerung von Bankkrediten“, hieß es.Benkos Anwalt Norbert Wess wies die Vorwürfe zurück. Sie seien „haltlos und entbehren jeder Grundlage“, schrieb er in einer Stellungnahme.

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Anwalt weist Vorwürfe zurück

Zuvor hatte Rechtsanwalt Johannes Zink dem Radiosender Ö1 berichtet, dass seine Kanzlei entsprechende Anzeigen eingebracht habe. Es bestehe der Verdacht, dass Gelder von Banken und Investoren ausgeborgt worden seien, als die Signa-Gruppe bereits insolvent gewesen sei. Benko sei direkt involviert gewesen. Die Namen seiner Klienten nannte der Anwalt nicht.

Bislang war bekannt, dass die WKStA untersucht, ob der 46-jährige ehemalige Milliardär Benko versucht hatte, einen hochrangigen österreichischen Finanzbeamten zu bestechen. In Deutschland bestätigte die Münchner Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Geldwäsche-Verdachts im Zusammenhang mit der Signa-Gruppe. Benkos Anwälte wiesen auch diese Vorwürfe zurück.

Es wird damit immer enger für den Erbauer des zusammengebrochenen Signa-Reichs. Ermittler und Staatsdiener, Politikerinnen und Gläubiger treiben die Aufklärung voran – und stoßen auf merkwürdige Vorgänge, wie das manager magazin berichtet hat. Das Misstrauen der Gläubiger gegenüber den langjährigen Finanzchef Manuel Pirolt (40) ist groß. Und das nicht erst, seit im Februar herauskam, dass sämtliche Vorstandsprotokolle der Immobiliengesellschaft Prime aus den Jahren 2022 und 2023 verschwunden sind, falls denn überhaupt welche geführt wurden. Bis heute irren die Insolvenzverwalter im Labyrinth der von Pirolt mit designten gut 1000 Signa-Gesellschaften und ihrer vielfältigen Verflechtungen umher.

Signa Holding gibt Sanierungspläne auf

Die Signa Holding, das Mutterunternehmen von Benko, hat derweil ihre Sanierungspläne aufgegeben. Stattdessen wird jetzt ein Konkursverfahren eröffnet. Eine Mindestquote für die Gläubiger entfällt damit. Die Signa-Töchter Signa Prime und Signa Development sollen dagegen in Eigenverwaltung saniert werden.

Die Signa-Gruppe hatte jahrelang von niedrigen Zinsen profitiert und unter anderem in den Hamburger Elbtower, das Luxuskaufhaus KaDeWe und die Warenhausgruppe Galeria Karstadt Kaufhof investiert. Im Zuge von steigenden Zinsen, Baukosten und Energiepreisen kollabierte Benkos verschachtelte Firmenkonstruktion.

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