Shigellose: Hochansteckende Krankheit bei Victoria Esoteric Festival in Australien ausgebrochen

Besucher auf einem Festival. Auch in Deutschland kann die Krankheit Shigellose auftreten.

Bei einem Festival in Australien ist eine hochansteckende Krankheit ausgebrochen. Wie australische Medien berichten, wurden am Rande des „Victoria Esoteric Festivals“, das etwa 300 Kilometer entfernt von Melbourne stattfand, bereits mindestens 230 mögliche Infizierte gemeldet. Es handelt sich um Fälle von Shigellose, einer Magen-Darm-Erkrankung, die durch Bakterien (Shigellen) verursacht wird.

„Zu den Symptomen können Durchfall, Bauchkrämpfe, Übelkeit und Erbrechen gehören“, sagte Ben Cowie aus dem Gesundheitsministerium von Victoria gegenüber Sky News Australia. Die Symptome treten ihm zufolge üblicherweise einen bis drei Tage auf, nachdem man mit dem Bakterium in Kontakt geraten ist. Auch bereits nach zwölf Stunden können sich Symptome entwickeln. Cowie sieht mangelnde Hygiene bei dem Festival als Grund für den Ausbruch der Shigellose.

Shigellose wird nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vornehmlich fäkal-oral durch Kontakt- oder Schmierinfektionen übertragen. Dabei ist zur Infektion ein enger Kontakt zwischen den Betroffenen nötig, wie etwa im Kindergarten, im gemeinsamen Haushalt – oder auch bei sexuellem Analkontakt. Ebenfalls können Trinkwasser, Badewasser oder Lebensmittel infektiös sein.

Festivalbesuchern empfiehlt Cowie dringend, Safer Sex zu praktizieren und Hygienemaßnahmen zu ergreifen, wie etwa sich häufig die Hände zu waschen. Wer Symptome habe, solle sich umgehend auf Shigellen testen lassen und auch die Zubereitung von Essen für andere vermeiden.

Shigellen sind laut dem RKI weltweit verbreitet. Besonders häufig treten Infektionen in den warmen Monaten auf. Die Mehrzahl der Shigellosen wird dabei von Reisenden importiert. Die derzeit in Deutschland verbreiteten Spezies des Erregers führen überwiegend zu leichteren Erkrankungen, die aber hochakut beginnen und sehr infektiös sein können. Häufig sind Kinder und junge Erwachsene im Alter von 20 bis 39 Jahren von der Krankheit betroffen.