Seit Monaten kein Festnetz-Telefon und Internet in Langwedel

„Versuchen Sie es noch einmal …“

Seit Monaten kein Festnetz-Telefon und Internet in Langwedel

„Da kamen dann mal welche, steckten einen Pfosten in die Erde … und dann waren sie wieder weg.“ Fred Steinhardt und seine Nachbarn sahen schon einige Handwerker kommen und gehen. Telefon haben sie immer noch nicht.

Seit November 2023 bleiben Telefone an der Hollenstraße in Langwedel stumm, geht das Internet nicht. Wann der oder die Fehler behoben sind, vermag die Telekom nicht zu sagen.

Wir schreiben das Jahr 2024. Nun behauptet niemand wirklich ernsthaft, dass Deutschland im internationalen Vergleich in Sachen schnelles Internet oder Telefonie führend wäre. Aber das das gute alte Telefon, das Festnetz nicht funktioniert? Und zwar über Monate selbst da, wo man eine der ersten und damit ältesten Telefonnummern Langwedels findet?

Das gibt es. In einem Bereich der Hollenstraße ist seit Langem Schweigen in der Leitung. Das betrifft dann nicht nur das gute alte Festnetz. „Gegenüber bei meinem Nachbarn ist auch das Fernsehen weg. Und das Internet“, sagt Fred Steinhardt.

Bei der Störungsstelle der Telekom sind er und seine Nachbarn fast schon Dauerkunden. Da seien dann auch schon Techniker vor Ort gewesen. Hätten geguckt, gemacht und seien unverrichteter Dinge verschwunden. Also wieder ein Anruf bei der Störungsstelle. Anschließend sei die wenig erfreuliche Auskunft gekommen: Das dauert noch einmal einen Monat.

Was Fred Steinhardt und sein Neffe Maic Nullmeyer, der auch im Haus wohnt, mal so gar nicht glauben mögen. Bei 16 Haushalten an der Hollenstraße gebe es seit Ende November kein Telefon, kein Internet. Glasfaser liegt hier übrigens nicht, sondern eine alte Leitung.

„In Langwedel ist die Netz-infrastruktur an verschiedenen Stellen beschädigt“, erklärt auf Nachfrage eine Sprecherin der Deutschen Telekom, ohne auf die Ursachen der Schäden einzugehen. „Zur Behebung der Fehlerstellen sind umfangreiche Tiefbaumaßnahmen erforderlich. Da die Arbeiten auch im Straßenbereich durchgeführt werden, ist dafür eine verkehrsrechtliche Anordnung von der zuständigen Behörde einzuholen. An anderer Stelle verläuft die Leitungsführung entlang einer Gasversorgungsleitung, auch hier ist die Abstimmung mit dem Gasversorger notwendig“, sagt die Telekomsprecherin als Erklärung für die bemerkenswerte Dauer der ganzen Störung – und macht auch keine Hoffnung auf ein Licht am Ende des Tunnels beziehungsweise eine Verbindung am Festnetztelefon in der Hollenstraße: „Einen Abschlusstermin zur Beendigung der Maßnahmen kann ich Ihnen heute nicht nennen.“ Allerdings arbeiteten die Kolleginnen und Kollegen von der Technik „stets mit Hochdruck daran, Störungen schnellstmöglich zu beheben. Das ist unser Anspruch. Aufgrund widriger Umstände gelingt uns das nicht immer wie gewünscht.“ Eine schnelle Lösung klingt anders. „Wir bedauern die Unannehmlichkeiten für unsere Kundinnen und Kunden sehr und bitten um Entschuldigung“, teilt die Telekomsprecherin mit.

Wer dieser Tage die Festnetznummer von Fred Steinhardt wählt, hört eine weibliche Stimme immer wieder sagen: „Ein Gesprächsaufbau war nicht möglich. Bitte versuchen Sie es noch einmal …“ Allerdings sagt auch die freundliche Dame nicht, wann das wieder Sinn macht.