Russische Behörde schränkt Zugang zu elf Telegram-Kanälen ein

Telegram gerät ins Visier der russischen Behörden. Über die App wurden angeblich die Attentäter für den Überfall auf die Crocus City Hall rekrutiert, bei dem mindestens 143 Menschen getötet wurden.

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Russische Behörde schränkt Zugang zu elf Telegram-Kanälen ein

Die russische Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor hat in den vergangenen zwei Tagen den Zugang zu elf Kanälen auf Telegram eingeschränkt, weil darüber »terroristische Inhalte« verbreitet worden seien. Das berichtete am Donnerstag die staatliche Nachrichtenagentur RIA.

Zuvor hatte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow den Eigner von Telegram zu mehr Aufmerksamkeit aufgefordert. Peskow lobte die Plattform des russisch-stämmigen Milliardärs Pawel Durow in einem Interview mit der Nachrichtenseite »Life« zwar als technologisch einzigartig. Aber sie entwickele sich immer mehr zu einem Werkzeug für Terroristen. Eine Blockade von Telegram sei dennoch nicht geplant.

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Am vergangenen Freitag waren bei einem Angriff auf eine Moskauer Konzerthalle mindestens 143 Menschen getötet worden. Der Nachrichtenagentur RIA zufolge wurden die Attentäter über einen Telegram-Kanal der Terrorgruppe Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK) rekrutiert.

Einer der später festgenommenen Verdächtigen sagte aus, er sei »vor einem Monat« über Telegram für das Attentat rekrutiert worden, vom Assistenten eines Internetpredigers. Eine halbe Million Rubel, umgerechnet rund 5000 Euro, habe man ihm dafür versprochen.

Telegram hatte 2023 nach eigenen Angaben weltweit mehr als 700 Millionen monatlich aktive Nutzer. Das Vermögen des Gründers Durow, der Russland 2014 verließ und aktuell in Dubai lebt, wird vom Magazin »Forbes« auf 15,5 Milliarden Dollar geschätzt. Er besitzt nach Angaben von Telegram die Staatsbürgerschaften der Vereinigten Arabischen Emirate und Frankreichs.

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