Irres Video: Putin schickt Priester in Überschwemmungsgebiete – um für Regen-Stopp zu beten

Hochwasser in Russland

Irres Video: Putin schickt Priester in Überschwemmungsgebiete – um für Regen-Stopp zu beten

russland wladimir putin überschwemmungen priester beten helikopter

Die Flut-Katastrophe in Russland weitet sich aus. Tausende Häuser stehen unter Wasser. Hilfe erwartet man derweil auch von höchster Stelle.

Orenburg – Die Lage in den russischen Hochwassergebieten ist weiterhin angespannt. Katastrophenschutzminister Alexander Kurenkow flog am Donnerstag (11. April) in die betroffene Region im Süden des Uralgebirges. Der russische Präsident Wladimir Putin reiste bisher nicht in die Katastrophenregion. Stattdessen sind Priester in den Regionen unterwegs, um zu beten, dass der Regen aufhört.

Russland setzt bei Überschwemmungen auch auf göttliche Hilfe

Nach Angaben des russischen Katastrophenschutzministeriums wurden bereits mehr als 12.000 Wohnhäuser in den Regionen Ural, Wolga und Westsibirien überflutet. Tausende Menschen mussten ihr Zuhause verlassen. Das Schlimmste könnte womöglich noch bevorstehen: Wegen hoher Temperaturen schmilzt der Schnee, zusätzlich gibt es schwere Regenfälle. Die Behörden rechnen daher mit weiter steigenden Pegelständen der Flüsse. Die Großstadt Orenburg meldete bereits den höchsten Stand des Wassers seit mehr als 80 Jahren.

russland orenburg hochwasser regierung moskau katastrophenfall

Regionen, die bislang verschont wurden, droht eine Überflutung. Im westsibirischen Kurgan und Tjumen waren nach Angaben des Kremls Überschwemmungen „unvermeidlich“. Indes rüstet man sich in Russland offenbar auch mit ungewöhnlichen Methoden für die Katastrophe. Wie ein in sozialen Medien kursierendes Video zeigen soll, waren Priester mit einem Helikopter über der betroffenen Region unterwegs, um für ein Ende des Regens zu beten. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig verifizieren. Zudem ging aus den Beiträgen nicht hervor, wer den mutmaßlichen Auftrag für die Priester erteilte.

Das im Netz kursierende Video teilte auch der Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Geraschtschenko, auf der Plattform X. „Russischen Medien zufolge ist dies ein Video von russischen Priestern, die über Gebiete fliegen, die als nächstes überflutet werden könnten, und dafür beten, dass sie trocken bleiben“, schreibt der Berater über die Hintergründe. „Man muss kein Geld für die russische Bevölkerung ausgeben: einfach ein paar Priester einstellen und dann das ganze Geld für den Krieg mit der Ukraine ausgeben“, so Geraschtschenko weiter.

Dämme brechen nach Rekordhochwasser: Bewohner rufen „Putin, hilf uns!“

Bei der Stadt Orsk am Fluss Ural waren in der vergangenen Woche infolge des Rekordhochwassers auch Dämme gebrochen. „Der Wasserstand des Ural-Flusses hat den höchsten Stand in der Geschichte erreicht“, sagte der Gouverneur der Region, Daniel Pasler, der russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Laut Videos und Berichten in sozialen Medien sollen hier ebenfalls Gottesdiener zum Einsatz gekommen sein – offenbar ohne durchschlagenden Erfolg. Die Einwohner des Ortes hätten die Priester gebeten, einen Gottesdienst abzuhalten, in der Hoffnung, eine Überschwemmung zu verhindern, berichtete Geraschtschenko auf X. Demnach habe der Bürgermeister der Stadt noch am 4. April gesagt, der Damm werde standhalten. Einen Tag später brach das Wasser durch.

In den betroffenen Regionen werden indes Klagen über das langsame Handeln der Behörden laut. In der Stadt Orsk habe sich der Gouverneur der Region, Denis Pasler Angaben der Deutschen Presse-Agentur zufolge bereits bittere Beschwerden der Bewohner anhören müssen. Videos und Bilder in sozialen Netzwerken hatten zudem eine Ansammlung aufgebrachter Menschen vor der städtischen Verwaltung in Orsk gezeigt, die „Putin, hilf uns“ riefen. Darüber hatte auch die russische Exil-Zeitung Meduza berichtet. Kremlchef Putin hatte lange öffentlich Zweifel am menschengemachten Klimawandel geäußert. In den vergangenen Jahren ließ er aber vermehrt Vorkehrungen für etwaige Extremwetterereignisse treffen.