Rotes Meer: USA wehren erneut Huthi-Drohnenangriff ab

Die U.S. Navy hat im Roten Meer nach eigenen Angaben erneut einen Huthi-Angriff abgewehrt. Fragen wirft derweil der Bau eines Flugplatzes auf einer Insel im Jemen auf.

Rotes Meer: USA wehren erneut Huthi-Drohnenangriff ab

Die von Iran unterstützten Huthi-Milizen im Jemen nehmen vor der Küste des Landes weiter Schiffe ins Visier. Die USA berichten nun, dass im Zuge eines Angriffs auf ein US-Kriegsschiff in der Region vier Drohnen abgeschossen worden seien. Die Fluggeräte seien gegen 2 Uhr Ortszeit »zerstört« worden, erklärte das für die Region zuständige US-Militärkommando Central Command am Mittwochabend. Verletzte oder Schäden habe es nicht gegeben.

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Die Huthis greifen seit November Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an, um sich nach eigenen Angaben mit den Palästinensern im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen zu solidarisieren.

Die Huthis sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten und vom Iran unterstützten »Achse des Widerstands«, zu der neben der Hamas auch die Hisbollah-Miliz im Libanon gehört. Mehrere westliche Länder haben zum Schutz der zivilen Schifffahrt Kriegsschiffe in die Region entsandt. Die Bundeswehr ist als Teil der EU-Marinemission »Aspides« mit der Fregatte »Hessen« vor Ort. Die Marine hatte zuletzt mehrfach Drohnenabschüsse gemeldet.

Mysteriöser Flugplatz auf jemenitischer Insel entdeckt

Fragen wirft derweil auch der mutmaßliche Bau eines Flugplatzes auf einer jemenitischen Insel in der Region auf. Wie die Nachrichtenagentur AP nach Auswertung von Satellitenbildern berichtet, entsteht auf der Insel Abd al-Kuri offenbar ein Flugplatz.

Demnach zeichnet bislang offiziell kein Land für den Bau verantwortlich, auf den Aufnahmen aus dem All ist jedoch ein mutmaßlich durch Aufschüttungen angelegter Schriftzug zu erkennen, der auf den Bauherren schließen lassen könnte. Auf Fotos ist zu erkennen, dass neben einer mutmaßlichen Landebahn auf diese Weise der Satz »I LOVE UAE« (deutsch: »Ich liebe die VAE«) angelegt ist.

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) engagieren sich bereits seit Jahren militärisch als Teil einer von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition im Jemen und gehen dabei gegen die Huthis vor. Die Huthis attackierten die VAE, mit denen Jemen keine gemeinsame Grenze teilt, in der Vergangenheit mit Drohnen.

Zwar liegt die zum Soktora-Archipel gehörende Insel Abd al-Kuri etwa 350 Kilometer südlich vor der Küste Jemens und damit relativ fern der jüngsten Huthi-Angriffe auf Frachtschiffe, insbesondere in der Meerenge Bab al-Mandab zwischen dem Golf von Aden und dem Roten Meer. Dennoch liegt Abd al-Kuri vor dem Horn von Afrika an strategisch wichtiger Stelle am Ostausgang des Golfs von Aden.

Auf eine Anfrage von AP teilten die VAE lediglich mit, dass »jegliche Präsenz auf den Sokotra-Inseln, zu denen Abd al-Kuri gehört, auf humanitären Gründen basiert, die in Kooperation mit der jemenitischen Regierung und lokalen Behörden durchgeführt werden«. Das Land setze sich für eine Fortsetzung des Prozesses ein, der zu einer politischen Lösung im Jemen führe und stärke »Sicherheit, Stabilität und Wohlstand«, hieß es weiter.

Offizielle Vertreter des Jemen äußerten sich auf AP-Anfrage nicht zu dem Flugplatz auf der Insel. Die USA bestreiten eine Beteiligung an dem Projekt und jegliche militärische Präsenz im Jemen.

Laut AP sind auf den Satellitenbildern etwa vom 11. März auch mehrere Fahrzeuge zu sehen, die offenbar an einer Start-und-Lande-Bahn arbeiten. Mit einer Länge von etwa drei Kilometern könnten auf der Piste auch Kampfjets und schwere Bomber landen. Erste Anzeichen auf das Bauprojekt gibt es bereits seit dem Sommer 2022, die Arbeiten wurden laut AP jedoch zeitweise immer wieder pausiert.