Tech Update mit SAP, Microsoft, Amazon und IQM: Exklusive Recherchen und Analysen

Unser Newsletter „Tech Update“ liefert wöchentlich exklusive Recherchen, Analysen und News zu spannenden Start-ups und Innovationen. Diesmal: SAP, Quantencomputing, Microsoft und der neue Job von Feiyu Xu.

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Tech Update mit SAP, Microsoft, Amazon und IQM: Exklusive Recherchen und Analysen

210 Milliarden Euro ist SAP im Moment an der Börse wert – ein riesiger Unterschied im Vergleich zu der Abgeschlagenheit vor anderthalb Jahren. Dabei sind viele Herausforderungen geblieben, sogar neue hinzugekommen: etwa durch den KI-Boom, den CEO Christian Klein (43) nicht versäumen darf. Eine Schlüsselrolle übernimmt dabei ein Mann, der einen steilen Aufstieg in Walldorf hinter sich hat: Ex-Berater Sebastian Steinhäuser (38) soll die erneuerte Strategie im Konzern durchdrücken. Wie? Das erklärt er im Interview im heutigen Newsletter.

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Das sind diese Woche unsere Topthemen:

    Interview: Wie die Strategie von SAP ins Konzernleben finden soll.

    Porträt: Ein deutscher Unternehmer ist Hoffnungsträger im Quantencomputing.

    Kolumne: Wieso der Kampf um KI-Talente CEO-Sache ist.

Exklusiv: SAP-Topstratege über Fehler der Vergangenheit

Heute gibt’s ein SAP-Paket für Sie:

Deutschlands wertvollster Konzern hat schwierige Jahre hinter sich – intern etwa gab es eine Menge Unverständnis. Im Interview erklärte mir SAP-Strategiechef Sebastian Steinhäuser, welche Fehler das Management bei der Strategievermittlung gemacht hat, wie sie gelöst wurden und was er in seiner neuen Doppelrolle (CSO und COO) jetzt schaffen muss. Auf Steinhäuser übrigens sollten Sie achten: Er hat in seinen dreieinhalb Jahren bei SAP immer mehr Macht erhalten.

Sein jüngster Aufstieg geschah im Zuge der Restrukturierung des Konzerns durch CEO Christian Klein. Denn an der Börse läuft es für SAP zwar glänzend, der Druck allerdings wird immer größer. In unserem Podcast „Das Thema“, frisch von Freitagmorgen, habe ich mit unserem Chefredakteur Sven Oliver Clausen über unsere große Hintergrundrecherche zur Umstrukturierung diskutiert. Und darüber, ob SAP im Zeitalter von Cloud und KI noch eine Chance hat.

Köpfe: Feiyu Xu ++ Jan Goetz ++ Margrethe Vestager ++ Sam Altman ++ Olaf Scholz

    Feiyu Xu (55), ehemalige SAP-Topmanagerin und KI-Gründerin, hat einen neuen Job: Aufsichtsrätin bei Airbus. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden René Obermann (61) freue sie sich, an Innovation und ethischem Fortschritt durch KI in der Luftfahrt zu arbeiten, so Xu bei LinkedIn. Ihr mit viel Hype gestartetes KI-Start-up Nyonic war vor Kurzem auseinandergebrochen.

    Jan Goetz (38), Chef des Quantencomputing-Start-ups IQM, fühlt sich nach eigenen Worten wie ein moderner Robert Oppenheimer. Der tüftelte im Zweiten Weltkrieg in Rahmen eines Geheimprojekts in der Wüste von New Mexico an der ersten Atombombe. Statt des ultimativen Grauens will Goetz freilich viel Gutes über die Welt bringen. Aber: “Wie im Manhattan-Projekt müssen wir es schaffen, ein Team von 200 Wissenschaftlern motiviert zu halten”, sagte er meinem Kollegen Claas Tatje, der in einem großen Report die ersten Versuche mit den neuen Supercomputern beschreibt.

    Oppenheimer-Vergleiche bemühte diese Woche auch EU-Wettbewerbshüterin Margrethe Vestager (55) bei ihrer Rede in Princeton, in der sie über ihren Kampf gegen Big Tech sinnierte. Als Leitlinie diente ein Zitat, wonach die neue Technologie “keine neue Waffe, sondern eine neue Weltordnung“ erschaffe. Aber, so Vestager, „es liegt an dieser Welt, zu entscheiden, was sie aus der Technologie machen will“.

    Sam Altman (38), das Einhorn: Das US-Magazin „Forbes“ legte gerade detailliert dar, welche Investments des OpenAI-Gründers dafür gesorgt haben, dass sein Vermögen inzwischen eine Milliarde Dollar übersteigt (Spoiler: nicht OpenAI). ChatGPT sagt dazu: „Bei meiner letzten Aktualisierung im Januar 2022 lag das Nettovermögen von Sam Altman im dreistelligen Millionen-Dollar-Bereich.“ Also: ein ordentlicher Sprung.

    Olaf Scholz (65), Bundeskanzler, ist seit dieser Woche bei Tiktok.

Kolumne: Wieso der Kampf um KI-Talente CEO-Sache ist

Egal ob Microsoft-CEO Satya Nadella (56), Meta-Chef Mark Zuckerberg (39) oder Tesla-Boss Elon Musk (52): Die Chefs der größten Techcompanys der Welt haben sich in den letzten Wochen immer wieder persönlich eingeschaltet, um ihren Konzernen die besten KI-Talente zu sichern. Ein Vorbild und Zeichen dafür, wie sich das Rennen um die klügsten Köpfe verschärft hat, argumentiert unsere Kolumnistin Katharina Wilhelm, bekanntlich eine der renommiertesten deutschen Tech-Investorinnen. Sie erklärt, was nicht nur Gründerinnen und Gründer von den Tech-CEOs lernen können.

Round-up: Shell ++ Next Kraftwerke ++ Google ++ Arm ++ Microsoft ++ Bayer ++ Alibaba

    Wenn Konzerne Start-ups übernehmen, werden nicht selten Gründerträume enttäuscht. Hendrik Sämisch (43) traute sich trotzdem und verkaufte sein Kölner Ökostrom-Start-up Next Kraftwerke vor etwa drei Jahren – ausgerechnet an den Ölmulti Shell. Die Revoluzzer legten sich mit dem ehemaligen Feind ins Bett: Ist Sämisch heute zufrieden?

    Google-Cloud-Chef Thomas Kurian (58) wollte seinen Arbeitgeber diese Woche glänzen lassen. Auf Googles Großveranstaltung in Las Vegas verkündete der Manager, bald besonders leistungsfähige Chips (CPUs) in der Cloud zugänglich zu machen, entwickelt gemeinsam mit der Firma Arm. Der Wettkampf gegen Microsoft im Cloud-Business spitzt sich dadurch noch zu.

    Google gab außerdem eine KI-Kooperation mit Bayer bekannt, wo man Radiologie mithilfe der Google-KI modernisieren will. Bleibt zu hoffen, dass es bei den Businesskunden besser läuft als bei Privatnutzern.

    Der chinesische Techriese Alibaba kämpft mit seiner eigenen Aufspaltung und dem Druck durch Wettbewerber von allen Seiten. Gründer Jack Ma (59), eigentlich seit Jahren abseits des Rampenlichts, tauchte nun schon zum zweiten Mal kurz auf, um die Moral der Belegschaft zu stärken und den Kurs des CEOs Eddie Wu (49) zu stützen. Zumindest Balsam für die Aktie war’s: Sie legte 5 Prozent zu.

Studie der Woche: KI gefährlich für die Psyche

Mangelnder Zugang zu Psychotherapie ist ein Dauerproblem – OpenAI-Mitgründer Sam Altman fantasierte schon, per künstlicher Intelligenz „ziemlich bald“ Abhilfe zu schaffen. Noch allerdings ist dringend davon abzuraten, die generativen KI-Modelle wie ChatGPT bei mentalen Problemen heranzuziehen. Das zeigt eine neue Studie der Stanford-Universität, die das nach eigenen Angaben erstmals richtig untersucht hat. „Erschreckend ist, dass die meisten Modelle Schaden anrichten könnten, wenn sie in psychischen Notfällen eingesetzt werden“, schreibt Forscher Max Lamparth auf X. AI ist eben doch kein Allheilmittel.

Skilling me softly: Du bist gut genug!

Glückwunsch, Sie haben etwas Tolles geleistet! Sollten Sie da nicht rundum glücklich sein? Das Belohnungssystem Ihres Gehirns ist leider anderer Meinung. Doch die Sucht nach Geld, Macht und Anerkennung lässt sich besiegen – mit der Erkenntnis: Ich bin gut genug. Eine Anleitung des Führungskräfteberaters Ron Carucci finden Sie hier – Glück auf!

Error 404 – das hat noch gefehlt: Gefängnisliebe

Ungewöhnlich: Die Anwälte von Sam Bankman-Fried (32), dem wegen Betrugs verurteilten Gründer der Kryptobörse FTX, haben offenbar vorgeschlagen, dass er zunächst im US-Bundesgefängnis Metropolitan Detention Center Brooklyn bleibt. Er sei wohl „der erste Mensch, der jemals mehr Zeit in diesem berüchtigten Gefängnis verbringen wollte“, kommentiert Journalist Teddy Schleifer. Die Gründe sind unklar, aber es gibt Berichte, denen zufolge Bankman-Fried bei den anderen Gefängnisinsassen durchaus beliebt ist. Verdikt: „He didn’t snitch on nobody. Sam is a gangster.“ Na dann.

Und das war’s mit dem „Tech Update“ für diese Woche, wir lesen uns kommenden Freitag wieder.

Fragen, Anmerkungen oder Kritik immer gern an: [email protected].

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Viele Grüße

Christina Kyriasoglou

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