Dürre in Spanien: Freixenet will bis zu 80 Prozent seiner Mitarbeiter freistellen

dürre in spanien: freixenet will bis zu 80 prozent seiner mitarbeiter freistellen

Freixenet hat in Spanien mit einer schlimmen Dürre zu kämpfen.

Der Schaumweinhersteller Freixenet hat angesichts der Trockenheit in Spanien einen Plan zur vorübergehenden Entlassung von fast 80 Prozent seiner Belegschaft angekündigt. Die Umsetzung werde je nach Jahreszeit und Dürresituation variieren, teilte das für seinen Cava-Sekt bekannte Unternehmen aus Katalonien am Montag mit. Ziel sei es, die Überlebensfähigkeit des Geschäfts zu sichern. Der Plan sei Behörden und Gewerkschaften vorgelegt worden. Wird er umgesetzt, wären von Mai an 615 Mitarbeiter betroffen. Wann diese an ihre Arbeitsplätze zurückkehren sollen, wurde nicht mitgeteilt.

Nach spanischem Recht können Unterenhemn in Ausnahmesituationen Beschäftigte vorübergehend freistellen und deren Verträge aussetzen. Teile der Iberischen Halbinsel leiden unter der schwersten Trockenperiode seit mutmaßlich 1200 Jahren. In Freixenets Heimatregion Katalonien herrscht die schlimmste Dürre seit Beginn der Aufzeichnungen. In der Penedes-Region gibt es so wenig Wasser, dass 30 Jahre alte Rebstöcke abgestorben sind.

Andere Regionen profitieren

Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Henkell Freixenet Sektkellerei, Andreas Brokemper, sprach zur Vorstellung der Quartalszahlen zuletzt auch den Klimawandel an. Zwar bedrohe die längste Dürreperiode seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Katalonien die Produktion des spanischen Schaumweins Cava. Zugleich profitiere etwa der – viel bescheidenere – Weinanbau in England: „Es ist nicht nur negativ. Es ist eine Verlagerung des Weinbaus.“

Dabei hat die Henkell Freixenet zuletzt einen Umsatzrekord gemeldet. Das traditionsreiche deutsch-spanische Unternehmen mit Sitz in Wiesbaden und in Katalonien gilt als globaler Marktführer für Schaumwein, was Absatz und Umsatz angeht. Im Jahre 2023 wuchsen die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um 4,4 Prozent auf 1,48 Milliarden Euro. Ohne Sekt- und Branntweinsteuer war es ein Plus von 4,1 Prozent auf 1,23 Milliarden Euro.

Kosten steigen auf breiter Front an

Seinen detaillierten Gewinn teilt das Unternehmen als Sekt-, Wein- und Spirituosensparte der Geschwister Oetker Beteiligungen KG traditionell nicht mit. Trotz der Krisen in der Welt habe man aber auch im „herausfordernden Jahr“ 2023 mit verknappten Rohstoffen, gestiegenen Kosten und beispielsweise „exorbitant“ teureren Leerflaschen schwarze Zahlen geschrieben. Die eigenen Preise seien teils angehoben worden.

Brokemper, sagte, das Familienunternehmen sehe internationale „Chancen in der starken Markentreue“ der Verbraucher und in neuen Trends, getrieben von jungen Generationen. Dazu zählte er mehr Getränke mit wenigem oder keinem Alkohol sowie mehr Aperitifs zwischen Arbeitstag und Feierabend.

Was den Umsatz ohne Sekt- und Branntweinsteuer betrifft wuchsen bei Henkell Freixenet nach eigenen Angaben die Sparten Schaumwein (+6 Prozent) und Spirituosen (+11 Prozent) im vergangenen Jahr überproportional. Die Kategorie Wein „folgte dem Markttrend und entwickelte sich um minus 8 Prozent rückläufig“.

Im Jahr 2023 seien Marktanteile des Traditionsunternehmens in etlichen Ländern gewachsen. Starke Wachstumstreiber seien Deutschland, Österreich, die Schweiz und Osteuropa gewesen. In Nordamerika und vor allem Asien hingegen seien die Umsätze gesunken. Die Zahl der Mitarbeiter stieg 2023 binnen Jahresfrist um 59 auf 3623.

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