Wie bekämpft man ein Monster?: Macron will Putin vor allem abschrecken

Blutrünstig, Chef einer Gang von Mördern – das ist das Bild vom Kreml-Machthaber. Wer das so sagt, muss entsprechend handeln. Der Einsatz wird höher.

wie bekämpft man ein monster?: macron will putin vor allem abschrecken

Emmanuel Macron sagt: Truppen in die Ukraine zu entsenden, kann nicht ausgeschlossen werden.

Alle zollen ihr Respekt und Applaus für ihren Mut, jetzt auch wieder im EU-Parlament. Julia Nawalnaja spricht mit Blick auf Wladimir „den Grausamen“ Putin aus, was die westlichen Politiker denken. Sie müssen sich endlich auch alle trauen. Und danach handeln.

Das ist die Wahrheit, ganz schlicht: Zivilgesellschaft? Bürgergesellschaft? Nicht in Russland, in Putinland. Wer das fordert, fällt aus Fenstern, wird verschleppt, drangsaliert, gefoltert bis zum Tod. Alexei Nawalny und viele Andere zeugen davon.

„Putin ist ein blutrünstiges Monster“, sagt Nawalnaja. „Putin leitet eine organisierte, kriminelle Gang.“ Eine mit Mördern aller Art.

Mit denen ist schlecht verhandeln. Allerdings schon gar nicht, wenn sie das Gegenüber für schwach halten, für weich. Sich bei ihm Respekt zu verschaffen, darum geht es. Beschwichtigung war gestern.

Weltweit in die Diskussion gebracht

Deshalb ist der Ansatz von Emmanuel Macron nicht gleich abzulehnen: Der französische Präsident hat den Einsatz von Bodentruppen westlicher Partner in der Ukraine, ja, was? Er hat ihn in der EU intern angesprochen, öffentlich ausgesprochen und auf diese Weise weltweit in die Diskussion gebracht.

Eine Option – noch ist es nicht mehr als das. Aber immerhin. Sich diese Möglichkeit zu eröffnen richtet sich nach innen, in die Gruppe der Ukraine-Unterstützer hinein, und nach außen Richtung Moskau.

Anders ausgedrückt: Putin soll alles für möglich halten. Er muss vom Schlimmsten abgeschreckt werden, nämlich immer so weiterzumachen, immer weiterzugehen.

Von wegen Wichtigtuerei

Das als Wichtigtuerei von Macron abzutun, als Zeichen für sein Geltungsbedürfnis, wäre überheblich, wäre auch falsch. Man kann das vielmehr einen strategischen Vorstoß nennen, eine Warnung. Die dringend nötig ist.

Macron ist Chef einer Atommacht. Die ist – neben Deutschland – eine, sagen wir, Orientierungsmacht in Europa. Und einer muss es ja tun, Orientierung geben, wenn die Bundesregierung in der Hinsicht ausfällt.

Die anderen Staaten schauen sehr genau auf die Entwicklung. Briten, Polen, Balten, Tschechen – es ist nicht so, als wäre Macron mit seinen Gedanken ganz allein.

Kreml-Machthaber Putin entzieht sich unseren Gesetzen, unseren Vorstellungen der Ordnung. Er ist zynisch, berechnend, gnadenlos. Mit ihm muss eine andere Sprache gesprochen werden. Wie die von Julia Nawalnaja. Wer so redet, handelt dann auch entsprechend – im Zweifelsfall mutig.

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