Ukraine wirft Russland Fake News zur Spaltung westlicher Verbündeter vor

ukraine wirft russland fake news zur spaltung westlicher verbündeter vor

Statt originaler Inhalte verbreiten gefälschte Doppelgänger-Websites prorussische Fake News.

Die Ukraine hat Russland eine aufwändige Desinformationskampagne vorgeworfen, um die mit Kiew verbündeten westlichen Staaten zu spalten und die dortige Bevölkerung zu verunsichern. Der ukrainische Geheimdienst erklärte am Dienstag, Russland verbreite online Falschinformationen, um die Mobilisierung weiterer Soldaten in der Ukraine zu stören, die Siegeschancen Kiews infrage zu stellen und den Eindruck zu erwecken, der Westen sei „erschöpft“.

Zudem versuche Russland, Misstrauen in ukrainische Regierungsvertreter zu säen – und insbesondere die im Mai auslaufende fünfjährige Amtszeit von Präsident Wolodymyr Selenskyj infrage zu stellen. Teil von Moskaus Plan sei es, die Lage in der Ukraine in der ersten Junihälfte zu „erschüttern“ – und die Lage dann auszunutzen, um die ukrainische Armee im Osten des Landes zu besiegen.

Für Desinformation habe Russland 1,5 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 1,4 Milliarden Euro) veranschlagt, alleine 250 Millionen Dollar gebe es für die Verbreitung „anti-ukrainischer Stimmung“ im Onlinedienst Telegram aus. Russland gebe für „Informationsangriffe“ nicht weniger aus als für die konventionelle Kriegsführung auf dem Schlachtfeld. Die russischen Geheimdienste hätten in „hybrider Kriegsführung“ dieser Art viel Erfahrung.

Ende Januar wurde bekannt, dass Experten im Auftrag des Auswärtigen Amtes eine russische Desinformationskampagne auf der Onlineplattform X aufgedeckt hätten. Fake-Konten von Politikern und Nachrichtenseiten: Das Auswärtige Amt soll eine Desinformationskampagne aus Russland auf X aufgedeckt haben.

Im Untersuchungszeitraum vom 20. Dezember bis zum 20. Januar identifizierten die Experten demnach mehr als 50.000 gefälschte Nutzerkonten, die insgesamt mehr als eine Million deutschsprachige Tweets absetzten. Von Fake-Konten mehrerer Politiker und Nachrichtenseiten war die Rede. Häufig tauche in den Tweets der Vorwurf auf, die Bundesregierung vernachlässige die eigene Bevölkerung, um die Ukraine zu unterstützen, berichtete der Spiegel unter Berufung auf die vertrauliche Analyse. Auf genaue Nachfragen hielt sich die Bundesregierung aber bedeckt.

Die Ukraine ist derzeit militärisch in der Defensive: Vor kurzem hatten russische Soldaten die Stadt Awdijiwka unter ihre Kontrolle gebracht. Die unter Personal- und Munitionsmangel leidende ukrainische Armee hatte sich aus dem Industriezentrum in der Region Donezk zurückziehen müssen. Für die russische Armee war es der erste große Gebietsgewinn seit ihrer Einnahme der Stadt Bachmut im Mai 2023.

Problematisch für die Ukraine ist insbesondere die Blockade von Militärhilfe im Wert von 60 Milliarden Dollar durch den Kongress in Washington.

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