Opioidkrise: McKinsey droht Strafe

opioidkrise: mckinsey droht strafe

McKinsey beriet viele Jahre lang den Pharmahersteller Purdue bei der Vermarktung des opioidhaltigen Schmerzmittels Oxycontin

Die Unternehmensberatung McKinsey hat in Amerika schon rund eine Milliarde Dollar bezahlt, um Zivilklagen wegen ihrer zweifelhaften Rolle in der Opioid-Krise abzuwenden. Jetzt wird bekannt, dass gegen McKinsey seit geraumer Zeit auch strafrechtlich ermittelt wird. Das amerikanische Justizministerium ermittle, wie McKinsey Opioidhersteller wie Purdue, Endo International und Mallinckrodt bei der Steigerung des Absatzes beraten habe, berichtet das Wall Street Journal. Federführend seien dabei Staatsanwälte in Massachusets und Virginia. Die Ermittler wollen demnach auch untersuchen, ob McKinsey die Justiz bei der Arbeit behindert hat. Dabei dürfte es um die Frage gehen, ob Emails gelöscht wurden. Im Bundesstaat Virginia sei für den Fall eine Grand Jury eingerichtet worden.

McKinsey wird vorgeworfen, den Unternehmen bei der aggressiven Vermarktung opioidhaltiger Schmerzmittel geholfen zu haben, und zwar auch dann noch, als schon lange bekannt war, dass diese Schmerzmittel ein hohes Suchtpotential haben. Fachleute sehen die leichtfertige Verschreibung opioidhaltiger Schmerzmittel als Wurzel der Drogenkrise in den Vereinigten Staaten, in deren Verlauf seit 1999 Hunderttausende Menschen durch Überdosen von verschreibungspflichtigen Schmerzmitteln und illegalen Drogen ums Leben gekommen sind. Viele Patienten mit vergleichsweise harmlosen Schmerzen wurden leichtfertig mit starken Schmerzmitteln behandelt, gerieten in die Sucht und stiegen später auf Heroin oder Fentanyl um.

McKinsey hat erst im Jahr 2019 die Arbeit für Opioidhersteller eingestellt, hat sich dafür verbal entschuldigt, ohne aber rechtlich Schuld einzugestehen. Zu den jetzt bekannt gewordenen strafrechtlichen Ermittlungen will sich McKinsey auf Nachfrage nicht äußern.

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