Nvidia: Jensen Huang präsentiert leistungsstärksten Chip der Welt

Nvidia-Chef Jensen Huang will den Motor für »eine neue industrielle Revolution« entwickelt haben. Mit der neuen »Blackwell«-Technologie sollen künstliche Intelligenzen effizienter trainiert werden können.

Nvidia: Jensen Huang präsentiert leistungsstärksten Chip der Welt

Für die Vorführung ihrer neuesten Produkte hatte Nvidia eine Eishockey-Arena umbauen lassen. 16.000 Menschen schauten zu, als Firmenchef Jensen Huang am Montag ein neues Computersystem und den nach eigenen Aussagen »leistungsstärksten Chip der Welt« vorstellte: »Blackwell« sei »der Motor für eine »neue industrielle Revolution«, versprach Huang.

Das klingt großspurig. Aber anders als bei so manch anderem Firmenchef gibt es viele Gründe, den taiwanesisch-amerikanischen Gründer ernst zu nehmen.

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Seit ChatGPT Ende 2022 veröffentlicht wurde, hat sich der Wert von Nvidia rund versechsfacht – auf mehr als zwei Billionen Dollar. Allein in den vergangenen zwölf Monaten haben die Aktien des Unternehmens 240 Prozent zugelegt.

Nvidia wird oft als Chiphersteller bezeichnet. Aber das ist leicht irreführend, denn die Firma produziert gar keine Chips. Vereinfacht gesagt, besteht die Leistung des Firmengründers darin, Grafikprozessoren zu Gehirnen für Computer weiterentwickelt zu haben. Diese Computergehirne kommen mittlerweile weltweit zum Einsatz, um künstliche Intelligenzen zu trainieren. Und nun sollen sie mit »Blackwell« und dem Chip »Blackwell B200« noch schneller und besser funktionieren.

Mit der bisherigen Nvidia-Technologie könne man einen KI-Chatbot wie ChatGPT innerhalb von drei Monaten trainieren, benötige dafür aber 8000 Nvidia-Chips mit einem Stromverbrauch von 15 Megawatt, so Huang. Mit »Blackwell« erschaffe man einen solchen Chatbot in derselben Zeit – mit 2000 Chips und nur vier Megawatt Strom.

Effizienter, schneller, besser, einfacher – so lässt sich Huangs Präsentation von »Blackwell«, benannt nach dem amerikanischen Mathematiker David Blackwell, grob zusammenfassen. Die ersten Reaktionen des Expertenpublikums fielen positiv aus. »Wir gehen davon aus, dass Nvidia nicht nur weiterhin führen wird, sondern den Abstand zu seinen Konkurrenten im Bereich KI vergrößern wird«, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Branchenkenner Kinngai Chan.

Bei seiner Präsentation holte sich Nvidia-Chef Huang auch einen niedlichen, kleinen Roboter auf die Bühne. »Der ChatGPT-Moment für Robotik könnte unmittelbar bevorstehen«, meinte Huang und erklärte auch, wie er sich das vorstellt: Roboter sollen künftig allein dadurch lernen, dass sie Menschen beobachten.

Die Zukunft, wie sie Huang in seiner Präsentation schilderte, sieht so aus: Webinhalte werden nicht mehr vorgefertigt aus Speichern abgerufen, sondern von KI-Software jeweils frisch erzeugt. Unternehmen haben »digitale Zwillinge«, an denen einzelne Entscheidungen getestet werden, bevor sie jemand in der echten Welt umsetzt. Überhaupt gilt: Bevor etwas in der realen Welt gebaut wird, wird es zunächst digital simuliert.